Holzring-Forum 2004 in Bremen
Holzbranche "übernimmt" Bremische Bürgerschaft
Im Zeichen der Hansestadt Bremen und einer Verbesserung der Zusammenarbeit stand Mitte Oktober das Holzring-Forum 2004. Mit dem Tagungsort Bremische Bürgerschaft hatten die Gastgeber eine besondere Lokalität ausgewählt, die den Lieferanten und Gesellschaftern des Holzrings für einen Tag zur Verfügung stand. Auch die Abendveranstaltung wurde an prominenter Stelle ausgerichtet - im Universum Science Center Bremen, einem Erlebnishaus zum Thema Wissenschaft.
In der Bremischen Bürgerschaft hatten die vornehmlich auf den Holzgroßhandel ausgerichteten Holzring-Gesellschafter die Gelegenheit, sich im Gespräch mit den Lieferanten, aber auch im Rahmen der Vorträge, über die Situation der Holzbranche im Allgemeinen und die Zukunft des Holzrings im Speziellen zu informieren. An kleinen Stehtischen standen die 70 umsatzstärksten Holzring-Lieferanten mit ihren Geschäftsführern und/oder Vertriebsleitern den Gesellschaftern zur Verfügung. Da die Holzring-Händler der Einladung zahlreich gefolgt waren, konnte Herbert Jäger als Beiratsvorsitzender der Kooperation im Plenarsaal knapp 300 Teilnehmer begrüßen.
Nach den einleitenden Worten übermittelten Dr. Peter Gloystein, Senator für Wirtschaft, Häfen und Kultur der Freien Hansestadt Bremen, Jürgen Roggemann in seiner Funktion als Vizepräses des Handelskammer, Hugo Habisreutinger als Vorsitzender des Gesamtverbandes Deutscher Holzhandel und Michael Wolff, Vorsitzender der Geschäftsführung des umsatzstärksten Lieferanten Pfleiderer Holzwerkstoffe, ihre Grußworte.
Anschließend gab Olaf Rützel, Geschäftsführer der Holzring-Kooperation, den Gesellschaftern einen Überblick über "Schwerpunkte und Perspektiven künftiger Kooperationsarbeit". In einem zweiten Vortragsblock am Nachmittag beschäftigte sich der Bremer Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Rudolf Hickel mit der Konjunkturentwicklung in Deutschland. Ein Galoppritt durch die Makroökonomie mit dem Versuch der Übertragung auf die Holzindustrie sollte den Holzhändlern einen externen Blick auf ihre Branche geben.
Für besonders deutliche Worte nutzte vor allem der Vorsitzende des GD Holz die Plattform Holzring-Forum 2004 (siehe auch Interview mit dem GD Holz-Hauptgeschäftsführer Dr. Rudolf Luers). Explizit warnte Habisreutinger die Kooperationen davor, dem Branchentag Holz als übergreifende Veranstaltung Konkurrenz zu machen. Der Branchentag sei der gemeinsame Höhepunkt des Holzfachhandels. Da sich der Holzhandel in einer schwierigen Wettbewerbssituation befinde, müsse die Wahrnehmung des Holzhandels in der Zulieferindustrie und bei den Kunden von Geschlossenheit geprägt sein. Da Einzelmarken auf betrieblicher Ebene fehlen, sei der Holzfachhandel im übertragenen Sinne die eigentliche Marke der Branche.
In persönlichen Gesprächen zeigten sich mehrere Lieferanten aus der Parkett- und Laminatindustrie von der Form der Holzring-Veranstaltung überzeugt und bezeichneten sie als "hocheffizient". Ein eigener Stand, wie bei anderen Veranstaltungen, sei in diesem schlanken Rahmen nicht nötig gewesen, da die Holzhändler die Produkte der Unternehmen sehr genau kennen und die meisten Neuheiten sowieso erst im Januar für die großen Messen aus der Schublade geholt werden.
aus
Parkett Magazin 06/04
(Wirtschaft)