Feizy baut das Sortiment weiter aus

Neue Ware soll neue Kaufanreize schaffen

Stillstand bedeutet das Ende - mit dieser Devise sind Bin Habib und Jalil Safavi, die beiden Geschäftsführer der Feizy Import & Export GmbH, schon gestartet,
bevor noch diese junge Firma sich überhaupt im europäischen Markt etabliert hatte. Mit fast ausschließlich Kollektionsware und einer Warenpräsentation nach amerikanischem Muster verließen sie die eingefahrenen Gleise des Orientteppich-Importes und hatten seit der Firmengründung im September 2001 entgegen der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung auf Anhieb Erfolg.

Trat Feizy auf der Domotex Hannover 2002 noch mit etwa 15 Kollektionen an, so hatte sich die Angebotspalette bis zu dieser Internationalen Fachmesse für Teppiche und Bodenbeläge im Januar 2003 wesentlich vergrößert. Allein seit diesem Zeitpunkt ist das Sortiment wiederum um sieben Kollektionen gewachsen.

Bin Habib und Jalil Savafi können aus dem Vollen schöpfen, steht doch hinter der deutschen Feizy GmbH die im amerikanischen Dallas beheimatete Feizy Import & Exort Corporation. Die entwickelt auf der Basis internationaler Marktforschung im eigenen Design-Center Neuheiten am laufenden Band und verfügt über eigene Produktionsstätten in China sowie über eine Vielzahl vertraglich gebundener Manufakturen in Pakistan, Nepal und Indien. Darüber hinaus gibt es in der Türkei und Rumänien Fabriken für maschinell hergestellte Teppiche.

Diese Vielzahl der Möglichkeiten macht sich verstärkt auch die deutsche Feizy GmbH nutzbar. War am Anfang noch die Warenpräsentation ein Hauptanziehungspunkt für die Kunden, so sind es heute die permanenten Neuvorstellungen. Feizy bietet die Teppiche nicht in den herkömmlichen Teppichstapeln an, sondern jede Kollektion wird in einer gesonderten, gekonnt dekorierten Koje vorgestellt. Klar untergliederte Teppichthemen bestimmen die stilvoll gestalteten Räumlichkeiten bei Feizy in der Hamburger Speicherstadt. Dabei wird aber durchaus nicht jedes Thema blind aus den USA übernommen. Bin Habib und Jalil Safavi mit ihren langjährigen Erfahrungen im europäischen Teppichmarkt verstehen es, aus dem übergroßen amerikanischen Angebot, das stets über 130 Kollektionen umfasst, nach europäischem Geschmack und nach europäischen Marktanforderungen zu selektieren.

Neu im Angebot ist jetzt bei Feizy in Hamburg die Kollektion Fine Rugs, ein hochwertiges Angebot an handgeknüpften Teppichen aus Indien und China in klassischen Musterungen. Ebenfalls als Neuheit haben die beiden Geschäftsführer maschinengewebte Teppiche sowohl mit klassischen Orientmotiven als auch in modernem Styling in das Programm aufgenommen. Diese Kollektionen wurden erstmals auf der Domotex Hannover 2003 den europäischen Einkäufern vorgestellt und sind jetzt fester Bestandteil des deutschen Feizy-Sortimentes. Dabei kommen die Teppiche aus Acryl aus der eigenen Fabrikation in der Türkei, während sich die Teppichweberei in Rumänien auf Woll-Qualitäten spezialisiert hat.

Auch bei dieser maschinell gefertigten Ware gelten die gleichen hohen Qualitätskriterien wie bei den handgeknüpften Teppichen. Jedes Stück wird vor Ort einzeln kontrolliert und nach der Abnahme plombiert. Reklamationsware wird zerschnitten und zu Kissenhüllen verarbeitet. In den Knüpfländern sind dafür eigene, von der Manufakturen unabhängige Manager zuständig. Die Teppiche werden einzeln verpackt entweder in die amerikanische Zentrale oder zu Feizy nach Deutschland verschickt.

Ausgebaut wurde auch das Angebot an pakistanischer Ware. Bin Habib, Inhaber der vorerst ruhenden A. K. Bin Habib GmbH & Co. KG, hat sich in Jahrzehnten im europäischen Markt einen Ruf als Pakistan-Spezialist erarbeitet, ein Kapital, von dem er auch in der neuen Firma profitieren kann. Das neue Angebot zeigt klassische und moderne Ziegler-Teppiche, mit Naturfarben eingefärbt und mit perfektem Finish, ebenso wie klassische Persermuster oder eine die französische Richtung gehende Modelinie. Etwa 50 Prozent des Angebotes der deutschen Feizy werden von pakistanischen Teppichen abgedeckt. Eine wichtige Rolle spielt dabei mittlerweile auch Feizy-Kollektionsware aus Pakistan. Hier stehen Buchara-Teppiche und Jaldar-Ware im Vordergrund.

Zu den Überraschungserfolgen bei den Neuheiten zählt eine Home Collection. Dieses Angebot an handgewebten, kleinformatigen Teppichen aus Indien, die sich vor allem als Badteppiche eignen, wurde auf der Domotex 2003 eher versteckt dargeboten und wäre, so Bin Habib, auf der internationalen Fachmesse fast zum Bestseller geworden. Diese preislich sehr günstige Ware wird offensichtlich vom Markt gesucht oder war auf der Domotex ein besonderes Ereignis, weil fast alle Badteppich-Hersteller ausschließlich auf der Heimtextil in Frankfurt vertreten sind.

Abgerundet wird das Neuheiten-Angebot von Feizy erstmals auch durch Handtuft-Teppiche in Wollqualitäten. Das marktorientierte Unternehmen wollte und konnte sich auch dieser Fertigungstechnik nicht verschließen. Die Handtuft-Teppiche in moderner und klassischer Dessinierung im Feizy-Programm stammen aus Indien und China.
aus Heimtex Orient 04/03 (Sortiment)