Osmo Holz und Color GmbH & Co. KG

ParkettMagazin Diskussionsforum "Wege in die Zukunft'"- Teil Zwei

Im ParkettMagazin 3/04 diskutierte im großen Sonderteil "Wege in die Zukunft" die Branche über ihre Zukunftsperspektiven. In der jetzigen Ausgabe soll denjenigen, die im letzten Heft nicht berücksichtigt wurden, noch die Gelegenheit gegeben werden, zu der Entwicklung in ihrer Branche Stellung zu nehmen.

ParkettMagazin fragt die Holzdielen-Industrie

Inlandsabsatz: Auf der Jahreshauptversammlung des VdP wurde von einer beunruhigenden Inlands-Nachfrageschwäche in den ersten 4 Monaten 2004 berichtet. Was unternehmen Sie, um den Inlandsabsatz wieder zu beleben? Was müsste hierzu nach Ihrer Meinung kurzfristig, mittelfristig und langfristig außerdem geschehen?

Neue Wege: Der Endverbraucher sollte Parkett mit Begriffen wie Wertigkeit und Langlebigkeit verbinden. Müssen neue Wege gegangen werden, um dieses Bewusstsein beim Endverbraucher deutlicher zu entwickeln und nachhaltig zu festigen?

Image: Welches Image hat Parkett beim Endverbraucher? Was erwarten Sie vom Endverbraucher? Und: Was erwartet der Endverbraucher von Ihnen?

Produktentwicklungen: Welche Entwicklungen erwarten Sie beim Parkett mittel- und langfristig?


Antonius Tuschen - Osmo Holz und Color

Inlandsabsatz: Auf die politische Großwetterlage haben wir als Unternehmen leider nur bedingt Einfluss. Für die mittel- und langfristige Belebung der Inlandsnachfrage kann das Rezept nur lauten: Mehr Geld in den Händen der Verbraucher. Da sind Metaphern wie die "Steuererklärung auf dem Bierdeckel", die für den rigorosen Abbau von Bürokratie nicht nur in der Steuergesetzgebung, sondern in allen Unternehmens-, Arbeits- und Lebensbereichen steht, sicher ein richtiger Ansatz. Allerdings nur, wenn damit ein ebenso rigoroses Eindämmen der in Deutschland vorherrschenden Mentalität, für jede noch so kleine Interessengruppe einen eigenen Subventionstopf bereitzuhalten, einhergeht.

Für die kurzfristige Belebung setzen wir auf die Stärkung des Handels und innovative Entwicklungen. Im Fokus stehen dabei Natürlichkeit von Produkten, Steigerung des Wohnwertes und die Vereinfachung von Anwendungen, z.B. bei der Verlegung oder in der Verwendung von Farben und Oberflächen.

Für den Handel lautet die Devise: Wir helfen ihm, unsere hochwertigen Produkte zu verkaufen und seine regionale Bekanntheit auszubauen; durch aktives Marketing, regionale und überregionale Werbung, Presse- und PR-Arbeit, durch gezielte Weiterbildung seiner Mitarbeiter und durch Produkte, die "Mehrkauf"-Impulse fördern.

Neue Wege: Parkett steht nach wie vor als Synonym für hohe Wertigkeit. Allerdings haben Verbraucher mittlerweile selbst eine Differenzierung innerhalb der Wertigkeitsskala vorgenommen: Nicht selten begegnet einem beim Anblick einer verlegten Fläche die Frage vom Laien: "Ist das Fertigparkett oder massiv?" Massivholzböden genießen demnach immer noch die höchste Wertschätzung, während Fertigparkett als Landhausdiele, obwohl durch und durch ein Holzprodukt, im Ansehen schon einige Abstriche hinnehmen muss.

Kommunikationsarbeit muss allerdings hinsichtlich der Alltagstauglichkeit von Holzböden geleistet werden. Noch immer herrscht viel zu oft die Meinung vor, dass Holzböden besonders empfindlich sind. Mit modernen Hartwachs-Oberflächen ist ein Holzboden aber inzwischen ein Bodenbelag, der strapazierfähig und pflegeleicht ist und an dem man ein Leben lang Freude haben kann.

Image: Verbraucher wollen sich mit den erworbenen Produkten identifizieren können, d. h. sie erwarten von uns als Hersteller "alte unternehmerische Tugenden": Verantwortungsvolles Handeln bei der Produktentwicklung; ressourcenschonende Fertigung; innovative Lösungen, die ihnen die Anwendung unserer Produkte bzw. ihren Alltag erleichtern und bereichern und, nicht zuletzt, erwarten Verbraucher einen der Qualität angemessenen Preis.

Produktentwicklung: Der Kunde will heute wieder Wertbeständiges. Das zeigen uns Studien über das Käuferverhalten. Interessant ist dabei, dass im privaten Sektor eine große Gruppe der Massivholzboden-Käufer "Umsteiger" sind, die ihre Erfahrungen mit Laminat und Low-Cost-Böden bereits hinter sich haben. Mit unserem Massivholz-Sortiment, speziell mit den Produkten zur Selbstverlegung bzw. mit den für den Profi zeitsparenden Novatek-Dielen und der Moduldiele 15, wird ihm der Umstieg zur Massivholzdiele sogar deutlich vereinfacht. Der Kunde bekommt einen hochwertigen Massivholzboden mit den Verlegevorteilen eines Fertigparketts. Diese Entwicklung - Produkte in der Verlegung noch einfacher zu machen - wird sich auch in Zukunft weiter fortsetzen.
aus Parkett Magazin 04/04 (Wirtschaft)