Schweizer ISP sieht sich als Kompetenz- und Beratungszentrum für alle
Vom Statistikbüro zum Dienstleistungsbetrieb
Rege und erfolgreich stellte sich die ISP Interessengemeinschaft der Schweizerischen Parkett-Industrie während der Jahresversammlung der europäischen Parkettindustrie FEP dar, die auf Einladung der ISP im Juni in Lugano stattfand (siehe ParkettMagazin 3/2004). Bernhard Lysser, Geschäftsführer der ISP, zeigte auf, dass dem Verband ein engagiertes Team zur Seite und die gesamte Schweizer Parkettbranche hinter ihm steht: Produzenten, Händler, Verleger und demnächst auch Zulieferer. Die Interessengemeinschaft wächst.
Gegründet 1968 als reiner Produzentenverband, öffnete die ISP sich 1982 in einer Krisensituation auch den Parkettlegern. Heute umfasst die Interessengemeinschaft die Sparten Hersteller, Handel und Handwerk. Dieses inzwischen selbstverständliche Miteinander ist auf dem Wege, nochmals erweitert zu werden. Durch Satzungsänderung sollen auch die Unternehmen aus der Zulieferindustrie die Möglichkeit einer Gastmitgliedschaft erhalten.
Die ISP ist ein relativ kleiner Verband, legt aber großen Wert darauf, im Bodenbelagsbereich als absolute fachliche Autorität anerkannt zu sein. Dafür bietet sie umfangreiche Leistungen an:
- das Erarbeiten und Verkaufen von technischen Unterlagen: Die ISP hält zur Zeit 27 technische Merkblätter und Ratgeber bereit, u.a. zu Themen wie Parkett auf Fußbodenheizung, Reparaturmöglichkeiten, Wasserlack-Eigenschaften, Klebstoffsysteme, FSC- und PEFC-Zertifizierungen, schwierige Hölzer wie Buche und Ahorn, Raumklima usw.
- Seminare für die Mitglieder
- neutrale Beratungen für jedermann
- Kurse und Schulungen: Um das Geschehen auf dem Bodenbelagsmarkt in der Hand zu behalten, bekommen nicht nur Parkett- und Bodenleger, sondern auch Schreiner, Zimmerleute, Teppichbodenverleger usw. die Chance zur Weiterbildung. Bernhard Lysser aus Sorge vor Imageverlust: "Schulen Sie alle Interessierten! Ohne Kurse und Schulungen verlegen die Maler, Gipser und Bäcker trotzdem." Die ISP bietet Grundkurse in Parkettverlegen und Dessinverlegen, für Parkettverkäufer (vier Tage) und Chefbodenleger.
- die Organisation des Lehrlingswesens: Die ISP ist Veranstalterin eines Leistungswettbewerbs, der alle zwei Jahre ausgeschrieben wird.
- das Erstellen von Gutachten
Wegen ihres umfassenden - auch an den Endverbraucher gerichteten - Angebots und mit ihrer ständigen Präsenz ist die ISP-Geschäftsstelle zu einem viel frequentierten Anlaufpunkt geworden. Zwei Zahlen: Jährlich werden an Profis etwa 170 Fachbücher verkauft, in der Geschäftsstelle rund 4.000 - sehr häufig auch private - Anrufer beraten und auf den Internetseiten rund 4.300 Besucher registriert. Für Bernhard Lysser gibt es da nur eines: "Schaffen Sie Beratungs- und Kompetenzzentren! Richten Sie eine zukunftsorientierte Geschäftsstelle ein, die die Mitglieder ordentlich betreut, daneben aber auch der Allgemeinheit für Dienstleistungen zur Verfügung steht!"
Die ISP-Geschäftsstelle, die den Weg "vom Statistikbüro zum Dienstleistungsbetrieb" gegangen ist, erzielt inzwischen die Hälfte der ISP-Einnahmen aus verkauften Leistungen. Das entspricht der Hälfte des Budgets und erleichtert die Werbetätigkeit - das zweite Fundament der ISP-Arbeit. Mit pfiffigen Ideen, aufklärender Imagewerbung und erfolgreichen Aktionen sorgt die ISP seit 12 Jahren für Aufmerksamkeit. Grundsätzlich wurde nicht gegen andere Produkte geworben, aber die Stärke, Vielfältigkeit und Originalität von Parkett hervorgehoben. Ein Werbe-Slogan lautete "Parkett gibt es nur aus Holz", ein anderer "Parkett lässt sich nicht kopieren." Schließlich wurde unter dem Druck der Laminatwelle der Begriff "Holz-Parkett" als eingetragenes Warenzeichen geschützt. Inzwischen wirbt die ISP mit Humor. Die Linie führte bisher von einem "schrägen Typ", der die Schweizer selbst in Restaurants von Tischsets aus anlachte, bis zu einer Flotte von "Smarts", die für Parkett starteten. 45 Pkw mit Werbung für Holz-Parkett und Firmenaufschrift kurvten ein Jahr durch die Schweiz. Nach einem Jahr machten 38 Fans von der Option Gebrauch, die Fahrzeuge zu kaufen und weiterzufahren - auf Betriebskosten und auf das Wohl von Parkett.
aus
Parkett Magazin 04/04
(Wirtschaft)