FEP-Jahrestagung - 84 Mio. qm Parkett in Europa
Verbrauch um 4,6 % gestiegen
Für die Parkettindustrie in Europa gestaltete sich das Jahr 2003 mit einer durchschnittlichen Steigerung des Verbrauchs um 4,6 % und einem Produktionszuwachs von 5,6 % alles in allem positiv. Für FEP-Generalsekretär Filip de Jaeger bietet dieser positive Trend keinen Anlass zu ungebrochenem Optimismus. Besorgt äußerte er sich über die bislang noch nicht kalkulierbaren Auswirkungen der EU-Osterweiterung, die allgemein schwache Baukonjunktur in Europa und die harte Wettbewerbssituation.
Die Jahresstatistik 2003, die Vorhaben der FEP im Geschäftsjahr 2004 sowie die Zielsetzungen des CEI Bois, des Dachverbandes der europäischen holzverarbeitenden Industrie, bis zum Jahre 2010 ("Roadmap 2010") bildeten Hauptthemen der diesjährigen FEP-Tagung in Lugano.
Jahresstatistik
Der Parkettverbrauch lag 2003 bei 84,2 Mio. qm, die Produktion in den 12 ursprünglichen FEP-Ländern bei 65,8 Mio. qm, die neuen Mitgliedsländer in Osteuropa eingerechnet bei 81 Mio. qm. Nach Schätzungen der FEP hält Parkett damit im gesamten europäischen Bodenbelagsmarkt einen Anteil von 5,3 %, der sich nach Überzeugung des FEP-Präsidenten Dieter Betz weiter steigern lässt.
In der FEP-Statistik 2003 werden für die "klassischen" Mitgliedsländer sowohl Verbrauchs- als auch Produktionsmengen genannt. Die osteuropäischen Länder sind dagegen - wegen kaum ermittelbarer Inlandsmärkte - nur mit ihrer Produktion berücksichtigt.
Beim Verbrauch schnitten die nordischen Länder am besten ab: Schweden, Finnland, Norwegen und Dänemark erreichten zusammen eine durchschnittliche Zuwachsrate von 15,3 %, wobei der schwedische Zuwachs (5,38 %) das Ergebnis drückte. Ohne Schweden brachten es die übrigen drei Länder auf einen Zuwachs von 22,1 %, im wesentlichen von Finnland getragen. In Südeuropa trat Spanien erneut als Wachstumsmarkt hervor (8,5 %). Steigenden Verbrauch erlebten ferner Belgien (10,7 %), die Niederlande (5 %), Italien und die Schweiz (je 4 %). Rückgänge verzeichneten Deutschland (laut FEP-Statistik - 0,54 %) und Frankreich (-2 %).
Der gesamte Parkettverbrauch in Europa wird auf 90 Mio. qm (Intercontuft) bis 95 Mio. qm (FEP) geschätzt. In den "klassischen" FEP-Ländern wird er - gemessen an den absoluten Mengen - im wesentlichen von Deutschland (zu mehr als 23 %), Spanien (17,5 %), Italien (15,4 %) und Frankreich (10,8 %) getragen. Eine besondere Kennzahl, die andere Länder in die Waagschale werfen, ist der Pro-Kopf-Verbrauch: Hier dominieren unverändert Österreich (0,59 qm), die nordischen Länder (0,55 qm) und die Schweiz (0,53 qm).
Bei der Produktion setzte sich der seit Jahren anhaltende Trend zugunsten von Mehrschichtparkett weiter fort. In den "klassischen" FEP-Ländern hat Mehrschichtparkett einen Produktionsanteil von 78 %. In der um die osteuropäischen Länder erweiterten Gesamt-FEP reduziert sich der Mehrschichtparkett-Anteil auf 73 %, weil vor allem in Polen noch viel Massivparkett produziert wird.
FEP-Aktivitäten
Nach jeweils vier Neuzugängen in den letzten zwei Jahren zählt die FEP 43 Einzelunternehmen und sechs nationale Verbände als Mitglieder. Das mitgliederstärkste Land ist Deutschland (10 Mitgliedsfirmen), gefolgt von Frankreich (7) und dem nordischen Block (in Schweden 3, in Finnland 2, in Norwegen und Dänemark je 1 Mitgliedsunternehmen). Seitdem sich die FEP für Mitglieder aus Osteuropa geöffnet hat, zeigt sich dort stark zunehmendes Interesse. Gegenwärtig sind acht Parkettproduzenten aus Polen, Rumänien, Tschechien und Ungarn im Verband der Europäischen Parkettindustrie vertreten. Weitere Zugänge sind zu erwarten; die Aufnahmeanträge laufen bereits, wie Filip de Jaeger berichtete. Überlegt wird, den bisher ausschließlich für Parketthersteller und deren nationale Verbände zugänglichen Verband auch Firmen aus den Zulieferindustrien und eventuell auch Großhändlern für eine assoziierte Mitgliedschaft zu öffnen.
Die FEP ist bestrebt, die Eigenschaften von Parkett im Wettbewerb mit anderen Produkten stärker herauszuarbeiten. Besondere Bedeutung haben dabei die EU-Brandklassen-Einstufung und die US-Klassifizierung von Parkett, die Auswirkungen auf den EU-Export hat. Bilaterale Verhandlungen mit den Amerikanern hätten bisher nicht zum Ziel geführt. Die EU habe das Thema daher an die WCO (World Customs Organisation) weitergeleitet.
Weitere Marktuntersuchungen sollen noch überzeugendere Argumente für Parkett liefern. In diesem Zusammenhang sprach sich die FEP für eindeutige Produktbenennungen aus, um "die Einmaligkeit von Parkett und dessen Namen zu schützen". Gefragt sind darüber hinaus Mitglieder-Berichte über gelungene Umsetzung neuer Marketing-Ideen. Möglicherweise wird die FEP künftig Preise ("Best practice awards") vergeben, um gerade hier Anreize zu schaffen.
Generell sollen Datenaustausch und Kommunikation verbessert werden. Die vierteljährlich erstellten Marktübersichten leiden noch immer unter Datenzurückhaltung. Filip de Jaeger unterstrich die Bedeutung vollständiger und schneller Information. Das Sekretariat werde sich künftig selbst darum kümmern. Er sicherte in diesem Zusammenhang absolute Diskretion bei der Verwendung der Firmendaten zu und warb nachdrücklich um das Vertrauen der Mitglieder. Ferner will sich die FEP verstärkt um Kontakte mit Entscheidungsträgern, Architekten und Objekteuren bemühen. Außerdem ist an einen Gedanken- und Erfahrungsaustausch mit dem nordamerikanischen Verband NWFA gedacht.
Mats Friberg neu im Vorstand
Bei den turnusmäßigen Vorstandswahlen wurde der FEP-Vorstand mit einer Ausnahme in seiner bisherigen Zusammensetzung bestätigt: Präsident bleibt Dieter Betz (Bauwerk/CH), den Vorstand bilden weiterhin Louis Borg (Panaget/F), Peter Hamberger (Hamberger Industriewerke/D), Javier Hervas (Hervas SA/E), Ralph Plessmann (Holzwerke Plessmann/D). Für Esko Teerikorpi wurde Mats Friberg (Tarkett/S) neu in den Vorstand gewählt.
Der Generalversammlung schloss sich der 29. "Europäische Parkettkongress" der FEP mit drei interessanten Vorträgen an. Bernhard Lysser, Geschäftsführer der Interessengemeinschaft der Schweizer Parkettindustrie, berichtete über die erfolgreichen Maßnahmen der Schweizer zur Steigerung des nationalen Pro-Kopf-Verbrauchs von Parkett, Filip de Jaeger über Möglichkeiten, das Aktionsprogramm "Wohnen mit Holz" des CEI Bois als "Roadmap 2010" auch für Parkett zu nutzen. G. van Ossel von Vlerinck Marketingschule/Belgien brillierte mit einer Lehrstunde über Marketing im allgemeinen und für Parkett im besonderen (Diese Berichte folgen in der nächsten Ausgabe des ParkettMagazins).
Parkett im europäischen Länderspiegel
Das Produktionsaufkommen der FEP-Mitgliedsländer bewegte sich zwischen einem Plus von 37 % und einem Minus von 10 %. Der Verbrauch hingegen bewegte sich zwischen zweistelligen Zuwächsen und Einbrüchen. Parkett in Europa ist ein vielgestaltiges Gebilde, das in statistischen Durchschnittwerten schwerlich zu fassen ist. Etwas mehr Einblick in das nicht spannungsfreie Gefüge bieten die Länderberichte 2003.
Die Länderstatistiken, die die Föderation der Europäischen Parkettindustrie (FEP) alljährlich aufgrund amtlicher Daten und Mitgliederbefragungen ermittelt, galten lange als wichtige Barometer und Orientierungshilfen. In den letzten Jahren haben sie an Informationswert eingebüßt - teils, weil die amtlichen Statistiken oft lücken- und fehlerhaft sind, teils, weil die FEP-Mitglieder bei der Zulieferung aktueller Daten zunehmend zögerlich und zurückhaltend sind. Auch für das Jahr 2003 zeichnen die "Länderspiegel" die jeweils landesbezogene Situation oft nur in sehr groben Zügen.
In etlichen Länder-Statistiken wird der Gesamtparkettverbrauch nicht mehr nach Parkettarten aufgeschlüsselt. Generell fehlt jeder Hinweis darauf, welchen Marktanteil Parkett an den gesamten Bodenbelägen in den einzelnen Ländern hat. Anlässlich der FEP-Tagung wurde lediglich der geschätzte Marktanteil von Parkett innerhalb der "traditionellen" FEP-Mitgliedsländer mit 5 % (laut Intercontuft) genannt. Dabei sind die Länder, die im Zuge der Osterweiterung zur FEP dazugekommen sind, nicht berücksichtigt.
In die FEP-Statistik fließen außer den amtlichen Ergebnissen die Mitglieder-Meldungen aus folgenden Mitgliedsländern ein (ohne Deutschland, siehe hierzu gesonderten Bericht auf Seite 53):
Österreich
Produktion: Die Produktion legte um insgesamt mehr als 37 % zu. Binnen Jahresfrist stieg sie von 4,5 Mio. qm auf 6,2 Mio. qm und war damit höher als der Inlandsverbrauch. Im Bereich Mehrschichtparkett wurde um 1,5 Mio. qm auf 4,8 Mio. qm kräftig aufgestockt. Gute Zuwächse verzeichnete auch Massivparkett (14 bis 22 mm) mit knapp 30 % auf insgesamt 1,2 Mio. qm. Die Mosaikparkettproduktion ging von 270.000 auf 200.000 qm zurück.
Verbrauch: Dem erheblich gesteigerten Produktionsvolumen stand ein um 0,3 % rückläufiger, bei rund 4,7 Mio. qm stagnierender Inlandsverbrauch gegenüber. Über die Verteilung des Verbrauchs der verschiedenen Parkettarten sowie über etwaige Veränderungen in der Nachfrage wurden keine Angaben gemacht.
Importe/Exporte: Der Zuwachs bei den Einfuhren wird auf 800.000 qm beziffert: Sie stiegen von 4,4 Mio. auf insgesamt 5,2 Mio. qm. Die Ausfuhrmengen reichen mit 6,7 Mio. qm über die 6,2 Mio. qm Eigenproduktion hinaus.
Prognosen: Der Markt wird als schwierig beurteilt. Hoffnungen, die schwache Bauaktivität überwinden zu können, bekamen 2003 leichten Auftrieb und richten sich nun auf 2005/2006.
Belgien
Produktion: Die Produktionsmenge in Höhe von 554.655 qm verteilte sich zu fast gleichen Teilen auf Lamparkett (6-13 mm) und Stabparkett (14-22 mm).
Verbrauch: Der Verbrauch erreichte in Belgien bei einem Zuwachs von 10,7 % rund 3 Mio. qm. Angaben über die Marktanteile von Mehrschicht- und Massivparkett fehlen. Bevorzugte Holzarten waren traditionell Eiche mit 75 % und Tropenholz mit 22 % Anteil.
Importe/Exporte: 2003 wurden annähernd 4 Mio. qm Parkett importiert und knapp 1,5 Mio. qm exportiert,
Prognosen: Hinsichtlich der Situation auf dem Baumarkt, der sich 2003 rückläufig zeigte, wird mit einer merklichen Belebung nicht vor 2005 bzw. 2006 gerechnet.
Finnland/ Norwegen/Dänemark
Finnland, Norwegen und Dänemark bilden in der FEP-Statistik seit Jahren einen Block.
Produktion: In allen drei Ländern zusammen wurden 2003 knapp 9,8 Mio. qm Parkett erzeugt, davon 7,4 Mio. Mehrschichtparkett und 2,3 Mio. Massivparkett. Beim Mehrschichtparkett entfällt der Löwenanteil auf Finnland, beim Massivparkett auf Dänemark.
Verbrauch: Nach drei Jahren der Stagnation ist der Verbrauch 2003 plötzlich auf fast 8,3 Mio. qm gestiegen. Das entsprach einer Zunahme um über 1,5 Mio. qm gegenüber 2002 und 1,25 Mio. qm gegenüber 2001.
Importe/Exporte: Importe aus EU-Ländern bzw. Nicht-EU-Ländern wurden für Finnland, Norwegen und Dänemark mit 4,8 Mio. qm angegeben. Die Exportmenge lag bei 6,3 Mio. qm exportiert.
Prognosen: Die Gesamtproduktionsmenge hielt sich annähernd auf Vorjahresniveau; der seit 2000 notierte Abwärtstrend konnte damit gestoppt werden. Die Verbrauchssteigerungen wurden im wesentlichen von Finnland getragen, wo für 2004/2005 mit einer weiteren Zunahme gerechnet wird.
Frankreich
Produktion: Produziert wurde im Vergleich zum Vorjahr die fast konstante Menge von 7,2 Mio. qm. Zugelegt hat vor allem das 14 bis 22 mm dicke Massivparkett von 1,2 Mio. qm auf 1,4 Mio. qm, während die Mehrschichtparkettproduktion bei 4,9 Mio. qm verharrte und die Herstellung von Mosaikparkett sowie Lamparkett deutlich zurückfiel (von 355.321 auf 287.604 qm bzw. von 628.685 auf 596.278 qm).
Verbrauch: Der Parkettverbrauch ist leicht auf rund 9 Mio. qm zurück gegangen. Der Verbrauch an klassischem Massivparkett stieg von 1,9 Mio. qm (2002) auf 2,23 Mio. qm an. Die Verbrauchswerte für Lamparkett und Mosaikparkett blieben mit 780.000 qm bzw. 540.000 qm) unverändert. Mehrschichtparkett hat in der Gunst der Endverbraucher deutlich an Boden verloren. Der Verbrauch sank von 6 Mio. qm (2002) auf 5,5 Mio. qm. Beliebteste Holzart bleibt Eiche (75 %), gefolgt von Tropenhölzern (14 %) und mit weitem Abstand von Buche (6%) und Kastanie (5%).
Importe/Exporte: Am französischen Gesamtverbrauch von 9 Mio. qm waren Importe mit 4 Mio. qm stark beteiligt, jedoch mit fallender Tendenz (2002: 4,35 Mio. qm). Im Export blieben die französischen Hersteller mit 2,13 Mio. qm nahezu auf Vorjahresniveau.
Prognosen: Der reduzierte Mehrwertsteuersatz für arbeitsintensive Leistungen hat zu einer starken Belebung der Bautätigkeit in Frankreich geführt. Da der günstige Steuersatz bis Ende 2005 gilt, werden das laufende Jahr 2004 und für 2005 wieder - wenn auch bescheidene - Verbrauchssteigerungen erwartet.
Italien
Produktion: Die italienische Parkettindustrie hielt sich 2003 auf dem Vorjahreslevel von 6 Mio. qm. Die Eigenproduktion verlagert sich immer stärker in Richtung Mehrschichtparkett, das 2003 um 12,5 % auf 4,5 Mio. qm zulegte. Zweischichtparkett hat dabei einen Anteil von 85 % (Vorjahr 88 %). Bei Lamparkett fiel die Produktionsmenge um 20 % auf 800.000 qm zurück, bei Stabparkett um 30 % auf 700.000 qm.
Verbrauch: Der Gesamtverbrauch von 13 Mio. qm brachte gegenüber dem Vorjahr Zuwachs mit deutlichen Gewichtsverlagerungen. Die Nachfrage nach Mehrschichtparkett stieg 2003 von 4,1 auf 5,3 Mio. qm an. Klassisches Massivparkett behauptete sich weiterhin auf hohem Niveau (2,6 Mio. qm), aber mit vergleichsweise geringerem Zuwachs (200.000 qm mehr als im Vorjahr). Deutlich rückläufig zeigte sich der Bedarf an Lamparkett (5 Mio. qm statt 5,8 Mio. qm im Vorjahr).
Importe/Exporte: Insgesamt weist die FEP-Statistik eine Importmenge von 9 Mio. qm aus, die sich über alle Produktarten verteilt: 4,5 Mio. qm Lamparkett, 2,4 Mio. qm Massivparkett (14 - 22 mm) und 2 Mio. qm Mehrschichtparkett. Exportiert wurden 2 Mio. qm, davon 1,2 Mio. qm Mehrschichtparkett, 500.000 qm Massivparkett (14 - 22 mm) und 300.000 qm Lamparkett (6 - 13 mm).
Niederlande
Produktion: Mit einem Volumen von 1,8 Mio. qm fiel die niederländische Parkettproduktion im letzten Jahr um 10 % zurück. Die Produktion ist überwiegend auf Lamparkett (6 - 13 mm) und Massivparkett (14 - 22 mm) ausgerichtet. Beide Produkttypen sind mit 810.000 bzw. 850.000 qm etwa gleichauf. Die Mehrschichtparkettproduktion brachte es 2003 auf 140.000 qm - 40.000 qm mehr als im Vorjahr, entsprechend einer Steigerung um fast ein Drittel.
Verbrauch: Der Verbrauch stieg um 5 % auf 3,15 Mio. qm. Er verteilte sich auf 1,48 Mio. qm Massivparkett (14 - 22 mm), 900.000 qm Lamparkett und 680.000 qm Mehrschichtparkett. Mosaikparkett spielte mit 90.000 qm eine Nebenrolle. Bei den bevorzugten Holzarten zeigte sich eine klare Polarisierung zwischen Eiche (60 %) und Tropenhölzern (32 %).
Importe/Exporte: Das hohe Importvolumen von insgesamt 1,62 Mio. qm verblieb nur teilweise auf dem niederländischen Markt, ging also auch in die Ausfuhrstatistik ein, die für 2003 eine Exportmenge von 270.000 qm ausweist. Importiert wurden 774.000 qm Massivparkett, 630.000 qm Mehrschichtparkett, 117.000 qm Lamparkett und 99.000 qm Mosaikparkett. In den Export gingen 144.000 qm Massivparkett, 90.000 qm Mehrschichtparkett, 27.000 qm Lamparkett und 9.000 qm Mosaikparkett.
Prognosen: Nach mehreren Jahren ununterbrochenen Wachstums, das 2002 zum Stillstand kam, werden die Zukunftsperspektiven - trotz einer bis Ende 2005 geltenden reduzierten Mehrwertsteuerrate auf Bauleistungen - derzeit eher zurückhaltend eingeschätzt.
Spanien
Produktion: Die spanische Parkettproduktion legte 2003 um 9,85 % auf 7,25 Mio. qm zu. Das Wachstum war im wesentlichen getragen von Mehrschichtparkett, bei dem die Produktion von 3,6 Mio. auf 4,3 Mio. qm gesteigert wurde. Dreischichtiges Parkett dominiert dabei mit einem Anteil von 86 %. Einen Zuwachs von rund 10 % verzeichnete auch die Produktion von Massivparkett (14 - 22 mm), während bei Lamparkett leichte Abstriche gemacht wurden (2002: 1,5 Mio. qm, 2003: 1,3 Mio. qm). Hinsichtlich der verwendeten Holzarten bevorzugt die spanische Produktion weiterhin Eiche (57%) und Tropenhölzer (27%).
Verbrauch: Spanien lag 2003 innerhalb der FEP hinter dem nordischen Block und Belgien an dritter Stelle, also mit an der Spitze. Der Absatz konnte 2003 um 8,5 % auf 14,8 Mio. qm gesteigert werden. Mehrschichtparkett zog mit 2,6 Mio. qm zwar kräftig an, aber einen weitaus eindrucksvolleren Spurt legte Massivparkett (14 - 22 mm) mit einer Steigerung um 1 Mio. qm auf 2,6 Mio. qm hin. Lamparkett konnte seine Position mit 4,2 Mio. qm halten. Mosaikparkett dagegen verlor in Spanien 2003 fast die Hälfte der vorjährigen Mengen und fiel auf 783.000 qm zurück (vorher 1,5 Mio. qm).
Importe/Exporte: Mit 8,9 Mio. qm lagen die Importe unwesentlich über der Vorjahresmenge. Die Mosaikparkett-Einfuhr fiel um die gleiche Menge zurück wie der Verbrauch. Dafür legten die Importe bei Massivparkett (14 - 22 mm) mit 50 % kräftig zu. Mehrschichtparkett erreichte ein Volumen von 3,2 Mio. qm. Offenbar wegen der guten Aufnahmefähigkeit des heimischen Marktes ging der spanische Parkettexport 2003 zurück auf 1,4 Mio. qm.
Prognosen: 2003 entwickelte sich insbesondere die Bauwirtschaft sehr positiv. Neubautätigkeit als auch der Renovierungssektor bieten der Parkettindustrie vor dem Hintergrund von Bevölkerungswachstum und einer insgesamt guten Wirtschaftslage gute Chancen.
Schweden
Produktion: Die in der FEP-Statistik erfassten schwedischen Hersteller sind ausschließlich Mehrschichtparkettproduzenten. Sie brachten es 2003 auf eine Gesamtmenge von 15 Mio. qm. Diese resultierte zu 95 % aus Dreischichtparkett, das wiederum zu 50 % mit Loc- oder Clic-Verbindung hergestellt wurde. Die Gesamtproduktion legte gegenüber dem Vorjahr um reichlich 1 Mio. qm zu. Unter den Holzarten, die in die Produktion eingeführt sind, dominierten Eiche (53 %) und Buche (18 %). Den dritten Platz teilen sich mit jeweils 8 %-Anteil Ahorn und Esche, wobei Ahorn weiter nach vorne drängte - ebenso wie Tropenhölzer.
Verbrauch: Der Inlandsverbrauch in Schweden wird für 2003 mit 4,9 Mio. qm angegeben. Das entsprach einer Steigerung um ca. 5,4 %.
Importe/Exporte: Die Importe gingen von 850.000 qm auf 800.000 qm zurück. Importiert wurden in erster Linie Mehrschichtparkett (600.000 qm) und Massivparkett (150.000 qm). Angaben zum Export wurden nicht gemacht.
Schweiz
Produktion: In der Schweiz konzentriert sich die Parkettproduktion mit 1,65 Mio. qm auf einen Großhersteller. Das Gros der Produktion entfällt auf Mehrschichtparkett (1,5 Mio. qm). Lamparkett mit 117.100 qm und klassisches Massivparkett mit 31.700 qm halten geringfügige Anteile. Bei den Holzarten nahm Eiche deutlich zu (50 %, Vorjahr 43%), Buche fiel auf 20 % Anteil an der Gesamtproduktion, noch stärker gebremst wurde Ahorn (auf 15 % Anteil statt 25 % im Vorjahr).
Verbrauch: Der Schweizer Markt nahm 3,91 Mio. qm auf, davon verstärkt alle Arten von Fertigparkett (2,81 Mio. qm gegenüber 2,68 Mio. qm im Vorjahr), griff zunehmend auch nach Mosaikparkett/ Lamparkett (1 Mio. qm gegenüber 993.800 qm im Vorjahr), bescherte vor allem aber klassischem Massivparkett mit 98.000 qm einen deutlichen Aufschwung.
Importe/Exporte: Die Importe summierten sich auf 3,41 Mio. qm, exportiert wurden 1,25 Mio. qm.
Neue FEP-Mitglieder
In der FEP sind seit relativ kurzer Zeit auch Hersteller aus Polen, Tschechien, Ungarn und Rumänien vertreten. Zum derzeit produktionsstärksten Land hat sich Polen mit 9 Mio. qm entwickelt, mit weitem Abstand gefolgt von Ungarn (3 Mio. qm). Tschechien und Rumänien liegen mit 1,68 bzw. 1,5 Mio. qm etwa gleichauf. In Polen, Tschechien und Ungarn wurde zu annähernd gleichen Teilen Massiv- und Mehrschichtparkett produziert; aus Rumänien kommt fast ausschließlich Mehrschichtparkett.
Polen
Produktion: In Polen wurden 2003 etwas mehr als 9 Mio. qm Parkett produziert. Die Steigerungsrate gegenüber dem Vorjahr betrug 17 %. Innerhalb der osteuropäischen Länder entwickelte Polen damit die stärkste Dynamik. Die Gesamtproduktion verteilt sich auf 4,3 Mio. qm Mehrschichtparkett, 2,5 Mio. qm Massivparkett (14 - 22 mm), 1,88 Mio. qm Mosaikparkett und 360.000 qm Lamparkett.
Eine geradezu explosionsartige Entwicklung vollzog sich beim klassischen Massivparkett: Mit einem Zuwachs von 2,2 Mio. qm setzte Polen hier einen absoluten Schwerpunkt zu Lasten von Lamparkett, das in der Produktion von über 1 Mio. qm auf 360.000 qm zurückgedrängt wurde. Vergleichsweise moderat blieb der Zuwachs bei Mosaikparkett (von 1,47 Mio. qm auf 1,88 Mio. qm).
Verbrauch: Der Verbrauch erreichte 2003 rund 3,53 Mio. qm und wuchs damit um 760.000 qm. Gefragt ist neben dem traditionellen Massivparkett (1,5 Mio. qm) und Mosaikparkett (659.000 qm) zunehmend auch Mehrschichtparkett.
Importe/Exporte: Während der Import nur geschätzte 200.000 qm erreichte, erreichte der Export - vor allem von Mehrschichtparkett (3,2 Mio. qm), aber auch allen Arten von Massivparkett (zusammen 2,5 Mio. qm) - das stattliche Volumen von 5,7 Mio. qm.
Ungarn
Produktion: Für Ungarn nennt die Statistik 3 Mio. qm, was einer Produktionssteigerung um 7,4 % entspricht. Davon entfielen auf Mehrschichtparkett 1,9 Mio. qm und auf Massivparkett zusammen 1,13 Mio. qm. Mosaikparkett ist nur von untergeordneter Bedeutung.
Aktuelle Daten zum Export, Import und Inlandsverbrauch liegen nicht vor.
Tschechische Republik
Produktion: Die Produktion nahm 2003 um knapp 4,7 % auf 1,68 Mio. qm zu. Mosaikparkett stellt mit 195.000 qm den geringsten Anteil, wies aber die höchste Steigerungsrate (30,9 %) auf. Das größte Produktionsvolumen beansprucht Mehrschichtparkett (900.000 qm). Daneben konnte sich die Massivparkettproduktion mit 586.000 qm im letzten Jahr ebenfalls gut behaupten.
Verbrauch: Keine Angaben.
Importe/Exporte: Zu Importen gibt es keine Angaben, in den Export gingen 700.000 qm Mehrschichtparkett.
Rumänien
Produktion: 2003 wurden noch 1,5 Mio. qm hergestellt, im Vergleich zum Vorjahr (2,28 Mio. qm) ein deutlicher Rückgang. Mehrschichtparkett ging von 1,7 Mio. qm auf 1,2 Mio. qm zurück, die Massivparkettproduktion von 500.000 qm auf 300.000 qm.
Verbrauch: Der Inlandsverbrauch zeigte sich mit 600.000 qm relativ gut entwickelt (400.000 qm Mehrschichtparkett, 200.000 qm Massivparkett).
Importe/Exporte: Importiert wurden 100.000 qm, in den Export gingen 1 Mio. qm.
aus
Parkett Magazin 03/04
(Wirtschaft)