Deutscher Korkverband
Absatz 2003 befriedigend, die Erlöse nicht
Ihr bescheidenes aber beständiges Wachstum haben Bodenbeläge aus Kork auch 2003 fortgesetzt. Die nach Berechnungen des Deutschen Korkverbandes abgesetzten 6,3 Mio. qm machen knapp 1,4 % des deutschen Gesamtmarktes an Bodenbelägen aus.
Rückgänge beim klassischen Klebekork konnten tendenziell gebremst werden. Er stabilisierte sich bei 30 % vom Gesamtabsatz. Der Fachverleger ist in diesem Segment wieder gefragt, seit andere Korkvarianten auf Klickverlegung umgestellt wurden. Durch größere Auswahl an Farben und Design hat die Gestaltung mit Korkfußböden zunehmend Freunde gefunden. Verleger und Fachhandel, meint der Korkverband, sollten das Motto "Kork in Farbe und Form" in der eigenen Werbung stärker herausstellen.
Während das Segment Kork-Fertigböden gegenüber 2002 um 15 % wuchs, konnten die Erlöse nur um 10 % gesteigert werden. Der Wettbewerb zwischen den Anbietern wie auch auf Handelsseite führt Kork-Fertigböden nicht selten in den Schnäppchenbereich.
Rollenkork ist an Menge und Umsatz um 11 % gesunken. Grund ist das zunehmende Angebot an PU-Schäumen als Unterlagsmaterial. Auch werden schwimmend verlegbare Beläge zunehmend mit integrierter Trittschalldämmung angeboten. Die positiven Eigenschaften von Kork, glaubt der Verband, würden hier nicht intensiv genug dargestellt.
Insgesamt wird Kork, nach Ansicht des Verbandes, unter Wert verkauft. Als handgeernteter, nachwachsender Rohstoff mit limitierter Menge, sei er ein besonders wertvolles Produkt. Abhängig ist der Markt für Korkfußböden von dem weit größeren Flaschenkorkenmarkt. Die Waldbrände in Portugal und Spanien haben dem Produkt wenig anhaben können, da Korkeichen dank des hohen Feuchtigkeitsgehaltes der Rinde wie Feuerhemmer wirken. Solch positive Erfahrungen sollen nun sogar zu eine Aufforstung mit Korkeichen führen. Das könnte den Korkmarkt langfristig von Lieferengpässen entlasten.
aus
Parkett Magazin 01/04
(Wirtschaft)