Für besondere Ansprüche von Architekten, Handwerkern und Händlern
Trapa veredelt Parkett
Zwei Jahre am Markt und schon "voll im Geschäft": Der österreichische Parkettanbieter Trapa hatte offenkundig die richtige Unternehmensidee zur richtigen Zeit. Obwohl der Deutschland-Start erst für 2005 vorgesehen war, verzeichnete Geschäftsführer Hermann Hörndler schon 2003 regen Zulauf von Händlern und Architekten aus dem Nachbarland.
Die Unternehmensidee von Hermann Hörndler ist ebenso einfach wie effektiv: Er arbeitet mit fünf ausgewählten Mehrschichtparkettproduzenten zusammen, die nach Trapa-Vorgaben bestimmte Produkte herstellen oder Originalprodukte liefern, die von Trapa in Traunkirchen zu Spezial- und Exklusivprodukten modifiziert werden. Zu 60 % werden Landhausdielen verfeinert. Nicht zu unterschätzen, betont Hörndler, sei aber auch der Aufwertungs-Effekt bei Schiffsbodenparkett.
In Traunkirchen, mit direktem Blick auf den Traunsee hat sich Traunkirchner-Parkett - kurz Trapa - in beneidenswert schöner Lage angesiedelt. 2002 bezog das Unternehmen den 1. Bauabschnitt seines Neubaues, einen großzügigen Ausstellungsraum, der den Trapa-Produkten den - vor allem von Architekten erwarteten - repräsentativen Rahmen verschafft. Inzwischen ist der 2. Bauabschnitt auf den Weg gebracht, mit dem der bisher beengte Werkstattraum für die Parkettmanufaktur und das Holzlager erweitert werden, sowie die Errichtung einer Oberflächenanlage.
Bereits 2002 präsentierte sich Trapa auf der Texbo in Salzburg - und legte auf dem österreichischen Markt einen Kavaliersstart hin: Der namhafte Großhändler Schachermayer übernahm den Vertrieb der Trapa-Produkte an das Handwerk. Ebenso spontan bekundeten Architekten Interesse an den Möglichkeiten, die speziell das Manufakturangebot bietet.
Die Aufwertung, die aus handels-üblichem Parkett das Trapa-Parkett macht, erfolgt durch besondere Oberflächenbehandlung oder den Einsatz von dekorativen Adern - nach Wunsch aus flüssigem Gummi oder aus stahlfarbig eloxiertem Aluminium. Bei der Oberflächengestaltung arbeitet Trapa - "ausschließlich und dabei oft selber kreativ" - mit Trip Trap zusammen. Parketthersteller, die Trapa beliefern wollen, müssen in der Lage sein, das traditionell lufthärtende Trip Trap-Öl einzusetzen. "Um dies leisten zu können, hat einer unserer wichtigsten Hersteller schon kräftig in eine entsprechende Anlage investiert", unterstreicht Hermann Hörndler zugleich das Gewicht, das Trapa inzwischen auch für die Lieferanten erlangt hat. Herstellern, die bisher nur versiegeltes Parkett anbieten können, stellt Hörndler die Möglichkeit einer Zusammenarbeit erst dann in Aussicht, wenn Trapa - "vielleicht schon in absehbarer Zeit" - über eine eigene Ölanlage verfügt. In ähnlicher Weise selektiert Trapa auch hinsichtlich der verschiedenen Verbindungssysteme: Für das Handelsgeschäft sind Clic- und Loc-Verbindungen unerlässlich geworden, "aber für den handwerklichen Bereich werden wir die herkömmliche Nut/Feder-Verbindung beibehalten".
Dass Trapa für einige Hersteller schnell zu einem guten Abnehmer geworden ist, erklärt sich aus dem Erfolg als Großhändler in Österreich. Die exklusiven Trapa-Eigenkreationen verhelfen zu Namen und Renommee, wichtigste Umsatzträger sind aber Handelsprodukte. Das Verhältnis liegt derzeit bei ca. 20.000 qm zu 100.000 qm. Der 2. Bauabschnitt wird den Manufaktur-Bereich stärken: "Ein guter Teil unserer Zukunft liegt in der Fähigkeit, auf die Anforderungen, die insbesondere von Architekten an uns herangetragen werden, professionell und schnell zu reagieren", betont Hörndler.
In Österreich wurde Trapa von Architekten schnell wahrgenommen. Damit ist der Kontakt zu Objekteuren hergestellt. Das Handwerk erreicht Trapa über den Großhändler Schachenmayer - "mit einem Kundenkreis von rund 4.000 holzverarbeitenden Handwerksbetrieben ein wichtiger Rückhalt für uns", wie Hörndler betont. Hinzu kommt, dass Trapa die Funktion als Generalimporteur für Trip Trap in Österreich erfolgreich ausübt: "In den letzten drei Jahren konnte der Umsatz verdreifacht werden - durch Schachenmayer, der die Handwerker-Schiene bedient, aber auch durch unseren Direktkontakt zu Architekten und Objekteuren."
Auf dem deutschen Markt beschreitet Trapa den Weg zum Handwerk über den Fachgroßhandel. 2003 startete Trapa in Zusammenarbeit mit einem deutschen Großhändler die ersten Schulungskurse. Denn: Die Produkte aus der Trapa-"Manufaktur" erfordern es, dass der Handwerker über Beratungskompetenz und gute fachliche Fähigkeiten verfügt. Für den Handel sieht das Konzept vor, jene Unternehmen zu bevorzugen, die über eine attraktive Ausstellung und vor allem über ein eigenes Verlegeteam verfügen.
Architekten sind nur mit besonderem Einsatz zu aktivieren. Nachdem Trapa bei ausgewählten Adressen mit einer CD "vorfühlte" und keinerlei Reaktion erlebte, ist das Beratungs- und Verkaufsmaterial jetzt ausgeweitet und optimiert worden. Der Firmenkatalog für 2004 umfasst stattliche 60 Seiten. Alle Varianten des Manufaktur-Angebots zusammengerechnet, ergeben sich hier 500 Positionen.
Zu den Trapa-Angeboten für Architekten und engagierte Holzfachhändler gehören u.a. die "Loftböden", dreischichtig aufgebautes Hochkantlamellenparkett, das mit Coloröl vorzugsweise dunkel eingefärbt wird. Außerdem ein Lärchenboden, der in sechs verschiedenen Farbtönen lieferbar ist sowie massive "Schiffsböden" aus Teak, für die immer mehr in Mode kommenden Badeinrichtungen aus Holz. In Österreich wirkten Architekten, die Wellness-Hotels, Kurhotels und Freizeitanlagen planten, bahnbrechend. Hörndler: "Sie überwanden das Vorurteil, dass Holz in Nassbereichen nichts zu suchen habe. Wir verfügen über eine Liste von 280 Badezimmerböden aus Holz allein in Österreich". Trapa bietet geeignete Produkte und praktikable Lösungen wie die Flüssiggummi-Dichtung an den Längsseiten der Planken. Das in verschiedenen Farben lieferbare Flüssiggummi wird im Zuge der Verlegung eingebracht und erfordert den geschulten und erfahrenen Verleger".
Trapa-Böden sind in erster Linie Profiprodukte. Für den Einsatz im Objekt werden sie mit Blick auf Schönheit, Strapazierfähigkeit und Pflegeleichtigkeit entwickelt. Die Oberfläche ist stets geölt; sie bietet die Voraussetzung für den Einsatz von farbig eloxierten Alu-Adern. Bei versiegelten Böden würde im Falle eines Renovierungsschliffs die Eloxierung weggeschliffen. Auch Landhausdielen sind eine Trapa-Spezialität, seltener Schiffsbodenparkett mit integrierter Alu-Ader. Die Profile kommen aus Israel, werden in den Niederlanden eloxiert und in Traunkirchen montiert. Gestalterisch interessant auch die Kombination mit Stein - für Hermann Hörndler "Zukunftsperspektiven". Vorrangig sollen in diesem Jahr zunächst Böden mit gehobelter bzw. strukturierter Oberfläche eingeführt werden, weil Architekten bei der Ausstattung von Gaststätten zunehmend eine neue Sicht exklusiver Holzböden vermitteln.
aus
Parkett Magazin 01/04
(Wirtschaft)