Texlifter-Verlegung im Objekt
Die 7 wichtigsten Arbeitsschritte
Wie wird ein Texlifter-Teppichboden fachgerecht verlegt? FussbodenTechnik erklärt die wichtigsten Schritte auf dem Weg zum lose liegenden Teppichboden mit voller Objekteignung.
Texlifter-Teppichböden versprechen als lose liegendes System prinzipiell eine vergleichsweise einfache Verarbeitung mit geringem Arbeits-, Zeit- und Materialaufwand: Die vollflächige Verklebung entfällt ebenso wie die Spachtelung - bei entsprechend ebenem Untergrund - einschließlich zahlreicher Fehlerquellen, die beim Spachteln und Kleben auftreten können. Besonderheiten sind lediglich beim kraftschlüssigen Verschließen der Nähte zu beachten, das bei der losen Verlegung im Objekt allerdings unerlässlich ist.
1. Untergrundprüfung und -vorbereitung
Bei der Untergrundprüfung sind die geltenden DIN-Normen zu beachten - insbesondere die Vorgaben nach DIN 18365. Der Untergrund muss also ausreichend druck- und zugfest sowie frei von Schmutz oder Trennmitteln sein.
Ansonsten bestehen keine besonderen Anforderungen. Da die Saugfähigkeit des Untergrundes keine Rolle spielt, kann bei Einhaltung der Ebenheitstoleranzen nach DIN 18202 auf eine Spachtelung verzichtet werden.
Alte Klebstoffreste müssen zumindest soweit entfernt werden, bis eine tragfähige Altkleberschicht vorliegt. Anschließend empfiehlt der Hersteller eine porenfüllende Grundierung mit der Wulff-Tensit-Geruchsbremse (ca. 350 g/qm). Alternativ ist in Abstimmung mit dem Belaganbieter auch die Verlegung einer speziellen Alu-Folie als Absperrung zwischen Altuntergrund und Belag möglich.
2. Auslegen und Temperieren
Die Bahnen werden zunächst mit einer Überlappung von 10 cm über die Fläche ausgelegt. Bei der vorgeschriebenen Mindest-Raumtemperatur von 18 C soll sich der Belag innerhalb von 15 Minuten automatisch flach an den Boden anschmiegen. Ganz sicher geht man, wenn man den Belag schon am Vortag ausrollt und über Nacht in den temperierten Räumen liegen lässt.
3. Nahtschnitt
Die überlappenden Bahnenkanten werden gleichzeitig im Doppelschittverfahren geschnitten. Aufgrund der stabilen Rückenausstattung empfiehlt der Hersteller ein Spezialmesser und einen regelmäßigen Austausch der Klingen.
4. Vorbereitung des Nahtverschlusses
Um Fugenbildungen im Nahtbereich zu verhindern, werden die Nähte von Texlifter-Teppichböden kraftschlüssig verschlossen. Dazu verklebt man die Nahtkanten auf einem speziellen Nahtband. So liegt der Belag trotz Nahtverklebung weiterhin flächig lose auf dem Untergrund und lässt sich jederzeit wieder aufnehmen.
Vor Verlegung des Nahtbandes klappt man zunächst die geschnittenen Bahnenkanten zurück und markiert mit einem Stift den spätere Nahtverlauf am Untergrund.
5. Verlegen des Nahtbandes
Das Nahtband wird zwischen den zurückgeschlagenen Bahnenhäften über den gesamten Nahtverlauf lose auf dem Untergrund ausgerollt, wobei die Bandmitte auf dem markierten Nahtverlauf liegen sollte. Wichtig: Auf faltenfreies Ausrollen achten.
6. Klebstoffauftrag im Nahtbereich
Für die Verklebung der Bahnenkanten auf dem Nahtband stehen zwei unterschiedliche Klebstoffsysteme zur Auswahl:
- der sehr emissionsarme Dispersionsklebstoff Wulff-Multicoll - ein verarbeitungsfertiger Textilbelagskleber, der mit der Spachtelzahnung B1 aufgebracht wird;
- der ebenfalls sehr emissionsarme 2-K-Pulverklebstoff Wulff Wood-O-Flex - eigentlich ein Parkettkleber, der zunächst aus Pulver- und Flüssigkomponente angerührt werden muss, dessen Materialbasis allerdings dem Texlifter-Rücken ähnelt.
Der eine Klebstoff orientiert sich also mehr an der Belagart, der andere eher an der besonderen Rückenausstattung - beide sind allerdings ausdrücklich für die Nahtverklebung von Texlifter-Teppichböden freigegeben. Hier muss also die Praxis zeigen, welches System sich durchsetzen wird.
7. Kraftschlüssiger Nahtverschluss
Nach Aufbringen des Klebers auf das Nahtband schlägt man die Bahnenenden wieder um und legt sie in das Kleberbett ein. Anschließend wird die Naht sorgfältig und passgenau über die gesamte Länge geschlossen. Achtung: Der Nahtbereich darf erst nach etwa 12 Stunden belastet werden.
Nach dem passgenauem Zuschnitt des Teppichbodens im Wand- bzw. Randbereich ist die Verlegung abgeschlossen.
aus
FussbodenTechnik 02/02
(Sortiment)