Terhürne hat seine Entwicklungsmöglichkeiten noch nicht ausgereizt
Eines der modernsten Parkettwerke Europas
Ein traditionelles Produkt wie Parkett bietet durchaus Raum für Innovationen. Auch die Produktionstechnik entwickelt sich ständig weiter. Ein Beispiel dafür ist die Herstellung bei Terhürne. 1999 setzte man den Spatenstich für Europas jüngstes und damit auch modernstes Parkettwerk, zum Ende des Jahres 2000 wurde die Produktion aufgenommen.
Ziel von Terhürne war, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Verstanden wurde darunter, jene Produktvorteile hervorzuheben und verständlich darzustellen, die für den Verbraucher relevant sind. Ausgangspunkt war ein aus wenigen Holzsorten und Sortierungen bestehendes Programm. Direkt nach dem Produktionsbeginn am Standort Südlohn begann Terhürne mit ausgesuchten Partnern, den Fertigungsprozess in Richtung eines technologischen Optimums an Produktqualität und Sicherheit fortzuentwickeln. Parallel dazu wurden in umfangreichen Marktforschungsstudien die tatsächlichen Verbraucherwünsche für geölte Oberflächen erfragt. Die Antworten sollten als Maßgabe für die Produktentwicklung dienen. Das Ergebnis der Umfragen: Die Verbraucher wollen vor allem Pflegefreundlichkeit und das Gefühl einer natürlichen Parkettoberfläche.
Oberflächen in Öl und Lack
Mit einem Vermarktungsanteil bei geölten Oberflächen von über 40% zeigte sich für Terhürne, dass nicht nur das Ergebnis der Marktforschung zutreffend war, sondern auch die technische Entwicklung der "NatureProTec" genannten Oberfläche in die richtige Richtung ging. Mit der Einführung des Parkettprogramms unter der Marke Terhürne wurde zudem die S.D.A.S.-Plus genannte Lackveredelung verbessert. Durch die Einstreuung von Keramikpartikeln in die oberen Lackschichten wurde die Abriebfestigkeit gegenüber herkömmlichen UV-Lacksystemen deutlich erhöht. Gleichzeitig sorgt der mehrschichtig-elastische Aufbau dafür, dass die Kratzempfindlichkeit und Weißbruchgefahr viel geringer ist.
Auch in den Schichten unter der Oberfläche machte sich Terhürne Gedanken um substanzielle Produktverbesserungen. So werden beispielsweise alle Lamellen der Schiffsböden kopfseitig mit einer Öl/Wachs-Emulsion hydrophobiert. Dadurch soll eintretende Feuchtigkeit mit der Folge des Aufquellens möglichst vermieden werden - besonders bei quellempfindlichen Holzarten, wie der Buche. Das Phänomen dieses parketttypischen "Fehlerbildes" liegt daran, dass bei 90% der Parkettproduktion die Decklage nur längsseitig verleimt wird, der an der Oberfläche liegende Lackaufbau aber bereits bei Spannungen reißen kann, die bei der Verlegung entstehen; somit ist die Lamelle nicht mehr geschützt. Terhürne erklärt, das bei älteren Schiffsböden klassische Bild kopfseitiger Quellungen und Verfärbungen in den Griff bekommen zu haben.
Unsichtbarer Klimaausgleich
Bei der Mittellagentechnologie sind die Südlohner nicht stehen geblieben, sondern haben durch intensive Forschung auch den "unsichtbaren" Bereich des Parketts weiterentwickelt. Im Mittelpunkt stand dabei die Langzeit-Formstabilität und der bestmögliche Spannungsausgleich im Produkt, der über die Konstanz im Feuchteausgleich erzielt werden sollte. Dazu entwickelte man eine neue Legetechnologie der Mittellage, bei der die einzelnen Stäbchen auf einen definierten Abstand von ca. 1 mm gelegt werden. Durch diese Abstände entsteht ein gewolltes Zirkulationssystem, in dem sich die lokal auftretende Feuchtigkeit besser über das Gesamtprodukt verteilen kann und so für eine wesentlich höhere Langzeitstabilität sorgt.
Produktvorteile demonstrierbar machen
Wer heutzutage auf dem Parkettmarkt erfolgreich argumentieren und verkaufen will, muss dem Kunden den Mehr-Nutzen des Produktes nicht nur bieten, sondern auch demonstrieren können. Mit klarer Vorteilsargumentation in der Kommunikation und Verkaufsinstrumenten, an denen der Verbraucher diese Erfahrungen für sich selbst machen kann, sorgte Terhürne von Anfang an für die Umsetzbarkeit des angebotenen Programms. Im Bodenbelagshandel gelang aus dem Stand der Sprung auf Platz 2, wie eine Umfrage (BTH/BBE-Parkettbarometer) im Juli 2002 ermittelte.
Kontinuität der Entwicklungsschritte
Terhürne setzte von Beginn an auf einen stufigen Ausbau mit kontinuierlich nachvollziehbaren Schritten. So wurde zuerst ein knappes Dreivierteljahr in die Produktionssicherheit investiert, ehe man das aus Südlohn stammende Parkett in den Handel einführte. Über den kontinuierlichen Ausbau des Programms in lackierten und geölten Oberflächen hinaus wurde Anfang des Jahres auch ein Landhausdielen-Programm vorgestellt. Schließlich beantwortete Terhürne das Gehschallthema mit einer speziellen Kaschierung für Parkett.
Auf dem Branchentag in Wiesbaden Mitte Oktober will das Südlohner Unternehmen einen Ausblick geben, welche Entwicklungsschritte für das nächste Jahr zu erwarten sind. Auch in 2004 soll das Terhürne-Parkettprogramm noch einmal deutlich an Kompetenz- und Vermarktungsmöglichkeiten zulegen.
aus
Parkett Magazin 04/03
(Wirtschaft)