Michael Weinig AG

Weinig: Mit "Kaizen" permanente Verbesserung im Bereich der Fertigung


Bei wachsenden Kundenanforderungen sowie mehr Kosten- und Wettbewerbsdruck müssen Unternehmen schneller und flexibler reagieren, um ihre Stellung auf den Weltmärkten zu halten oder auszubauen. Für Herbert Högemann, Prokurist und Werksleiter in der Hauptproduktionsstätte des Anbieters von Maschinen und Anlage zur Massivholzverarbeitung, sind permanente Verbesserungen im Bereich der Fertigung ein wichtiger Erfolgfaktor.

Erfolgsfaktor Mensch

Moderne Produktionstechnologie allein reicht nicht. Die Arbeitsorganisation muss Schritt halten. In der Praxis setzt Weinig dabei auf die so genannte Kaizen-Methode. Sie stammt aus der japanischen Autoindustrie. Kernpunkt der Idee ist es, den Menschen vor Ort zu schulen und an der allgemeinen Entwicklung des Unternehmens teilhaben zu lassen. Unter dem Motto "Mensch vor Maschine" wird bei Weinig in Tauberbischofsheim auf folgende Grundsätze Wert gelegt:
- Einbindung der Mitarbeiter in Workshop-Teams
- Sofortiges und selbständiges Umsetzen von Vorschlägen
- Regelmäßige Information der Mitarbeiter

Schon seit 1998 ist das Kaizen-Büro als Stabsstelle direkt der Geschäftsleitung unterstellt. Von hier aus werden Veranstaltungen organisiert, Mitarbeiter geschult und der Kaizen-Gedanke verbreitet. 40 Workshops und Schulungen für gut 400 Mitarbeiter haben bereits stattgefunden - auch für Angestellte der Weinig-Töchter Dimter und Grecon.

Viele kleine Schritte

Ein Workshop funktioniert so: Gemeinsam mit einem Trainer/Moderator arbeiten 5 bis 7 Mitarbeiter aus den verschiedensten Werksbereichen zusammen. Jeder Beteiligte äußert hier seine Sichtweise und macht Vorschläge, die im Team abgestimmt und sogleich umgesetzt werden. Ihr Ziel: Verbesserung der Betriebsabläufe.

Dabei kann es sich um Sauberkeit am Arbeitsplatz oder um die ständige Kontrolle von Verbesserungen handeln. Die Praxisnähe der Methode ist ihre Stärke. Jedoch, erklärt Högemann, kurzlebige Aktionen in Sachen Rationalisierung bringen nichts ein. "Kontinuität ist unerlässlich. Viele kleine Schritte sind effizienter, als große Investitionen."

Weinig möchte mit seinen Aktivitäten erreichen:
- Reduzierung von Beständen
- Schaffung einer ausgeprägten Kunden- und Lieferanten-Beziehung, auch intern
- Null-Fehler
- Prozessstabilität
- Kurze Durchlaufzeiten
- Konsequente Mitarbeitereinbindung

Im Fokus stehen verantwortungsbewusste Mitarbeiter, die sich mit ihrem Werk identifizieren. Jede Verbesserung am Arbeitsplatz, heißt es, komme letztendlich dem Unternehmen und auch den Kunden zugute.

Die Erfolge mit der Kaizen-Methode haben bei Weinig eine weitere Idee geboren. Das Unternehmen bietet nun auch anderen Firmen Kaizen-Workshops in Form von Seminaren an.
aus Parkett Magazin 02/03 (Wirtschaft)