Deutscher Korkverband fordert Einhaltung der Deckschichtdicke
Korkabsatz wächst um knapp fünf Prozent
Wie eine Treppe steigt der Absatz von Korkbodenbelägen in Deutschland seit Jahren kontinuierlich an. Dabei sind die einzelnen Stufenhöhen bereits seit vier Jahren die gleichen. Jedes Jahr kommt ein zusätzlicher Absatz von rund 300.000 qm hinzu. So auch im vergangenen Jahr: Der Gesamtabsatz an Korkbodenbelägen erhöhte sich von 6,3 Mio. qm im Jahr 2003 auf nunmehr 6,6 Mio. qm, berichtete der Deutsche Korkverband (DKV). Hauptmotor war wieder Korkfertigparkett mit einem zweistelligen Wachstum.
Angesichts der stetigen Steigerung des Absatzes von Korkböden hat sich der Anteil von Kork am gesamten Bodenbelagsmarkt in Deutschland weiter leicht erhöht: Inzwischen machen Korkböden rund 1,5 % des gesamten Absatzes aus. Der wertmäßige Anteil liegt angesichts der hohen Wertigkeit von Kork aber deutlich darüber, betont der Deutsche Korkverband. Das Umsatzvolumen der zwölf Mitgliedsfirmen des Fachverbandes näherte sich im vergangenen Jahr der 100 Mio. EUR-Marke.
Bei Korkparkett (Klebekork) lagen die Verkäufe über das Jahr gesehen leicht unter den Ergebnissen der Vorjahresquartale, mit Ausnahme des ersten Quartals 2004. Positiv zu bewerten ist nach Informationen des Verbandes ein Ansteigen des Durchschnittspreises, verursacht durch das wachsende Interesse der Verbraucher an hochwertigen Alternativen wie Edelfurnieren, farbigen Kollektionen und 6 mm-Ware. Zudem sei festzustellen, dass Kork gerade im planerischen Bereich für individuelle Gestaltung an Bedeutung gewinnt. Deshalb werde künftig ein wesentlich höherer Anteil an Klebekork vom Verleger realisiert und nicht mehr vom DIY-Handel, prognos-tiziert der DKV.
Deutlich positiver stellte sich die Situation im Bereich Korkfertigparkett dar. Der Absatz konnte 2004 erneut um rund 13 % gesteigert werden. Die Entwicklung des wertmäßigen Umsatzes mit Prozentwerten im oberen einstelligen Bereich liegt allerdings unter der Absatzsteigerung. Dies ist nach Ansicht des Deutschen Korkverbandes auf den zunehmenden Wettbewerb am Markt zurückzuführen, zumal Kork von einigen Einkaufsorganisationen bevorzugt als Lockmittel mit positivem Image in der Werbung genutzt wird. Gleichzeitig funktioniere die Segmentierung des Angebots, meint der Branchenverband. Praktisch ohne Berührungskonflikte werde in den Bereichen Bodenbelag, Holzhandel und DIY-Anbieter parallel vertrieben. Aus jedem dieser Bereiche würden Zuwachsraten gemeldet.In der dritten Produktgruppe Rollenkork/Kork in Platten machte sich vor allem der sich fortsetzende Absatzverlust für Trittschalldämmung aus Kork (Rollenware) mit einem Minus von rund 9 % bemerkbar. Dagegen steht laut dem DKV aber ein beachtlicher Zuwachs an Presskork in Platten, der als Dämmung unter Tapeten und Bodenkonstruktionen zunehmend zum Einsatz komme. Die Steigerung in diesem Bereich lag bei rund 40 % so dass mit Presskork insgesamt das Vorjahresergebnis gehalten werden konnte.
Wertigkeit im Vordergrund
Im Vordergrund zukünftiger Maßnahmen des DKV soll vor allem die Wertigkeit des Produktes Kork stehen. Neben dem weiteren Ausbau des Kork-Logo-Konzepts geht es dabei um die Einhaltung der Normen EN 12104 (Korkparkett) und EN 14085 (Korkfertigparkett). Der Verband fordert von seinen Mitgliedern die Einhaltung einer Deckschicht-Dicke von mindestens 2,5 mm. Damit stelle man sich vor allem gegen einen Qualitätsverfall, der durch die preisaggressiven Angebote fragwürdiger Anbieter zu befürchten ist.
Für das laufende Jahr erwartet der DKV Preisanpassungen. Durch zum Teil drastische Preiserhöhungen bei Trägermaterial, Bindemitteln, Kleber, Lacke (alle auf Öl-Basis), aber auch durch neue, zusätzliche Belastungen wie die Maut seien die bisherigen Abgabepreise nicht mehr zu halten.
aus
Parkett Magazin 01/05
(Wirtschaft)