Parketttrends auf Domotex und Bau
Dunkel ist die Holzwelt, edel und gut
Einschneidende Neuheiten wurden von den Fachbesuchern auf der Domotex und der Bau vergeblich gesucht, manch interessanter Beitrag war aber durchaus zu finden. Der Schwerpunkt der Parkettproduzenten ist sehr eindeutig: Dunkle Optiken wurden fast unisono als wichtigste Entwicklung bezeichnet - egal ob als Holzparkett, Furnierboden oder Korkparkett. Das wachsende Angebot der dunklen Böden wird dabei immer vielfältiger. Sie bestehen aus Hölzern, die von Natur aus rotbraun bis dunkel sind, die geräuchert, thermobehandelt, künstlich gealtert, farbig gebeizt oder farbig geölt werden. Beinahe jeder Produzent hat mittlerweile zumindest ein oder zwei tropische Parketthölzer im Angebot, viele haben Thermoholz in die Produktpalette aufgenommen.
Markant strukturierte Oberflächen und Fasen sind nicht mehr an Massivholzdielen gebunden. Längst haben sich auch Furnierböden und Laminatböden dieser Domäne bemächtigt. Dennoch gibt es technische Grenzen, die sich vor allem die Hersteller gealterter Böden im hochwertigen Bereich zu Nutze machen.
Auch der Begriff der "Manufaktur" wird häufiger bemüht, um eine Abgrenzung herbeizuführen. Das Erscheinungsbild der neuen dunklen Holzböden reicht von elegant über klassisch-modern bis urig-rustikal. Wie weit ihre Popularität schon gediehen ist, lässt sich noch nicht sicher sagen. Die Nachfrage nach dunkleren Böden werde stärker, berichten Hersteller und Händler. Angeschoben wird sie mit Sicherheit von Architekten und Innenarchitekten im Objektbereich.
Variable Breiten
Auch der Trend zu Landhaus- und Massivholzdielen scheint ungebrochen. Nach wie vor interessieren sich die Kunden für die breite, edle Optik - gerne kombiniert mit einer besonders natürlich aussehenden Oberfläche. Daneben präsentierten nicht nur die Parkett-, sondern vor allem auch die Laminatbodenhersteller, ihre Böden mit unterschiedlich breiten Stäben. Besonders schmale oder besonders breite Stäbe sollten das Interesse des Fachpublikums wecken. Ein Beweis mehr dafür, dass die Produzenten alles versuchen, um vom einheitlichen, dreischichtigen Dreistab-Schiffsboden in Buche wegzukommen.
Ein weiterer Punkt auf Domotex und Bau war sicherlich die Veränderung im Parkettaufbau. Mehr Aussteller als bisher zeigten Zweischichtparkett - ein Produkt, bei dem die Verlegeleistung dem Handwerker überlassen bleibt. Vergleichsweise neu war auch der verstärkte Einsatz von Holzwerkstoffen im Mehrschichtparkett. Die Produzenten hatten sich eigentlich auf große Diskussionen eingestellt, beispielsweise über Dreischichtparkett mit HDF-Mittellage oder zweischichtige Riemen auf OSB-Träger mit nur 2 mm-Decklage. Doch diskutiert wurde nicht, entweder man war überzeugt - oder eben nicht.
Einfache Handhabung
Mit Blick auf den Endverbraucher standen auch einfache Anwendungen hoch im Kurs - egal ob Tuben für die einfache Pflege der beliebten geölten Holzböden oder zweiseitig klebende Verlegematten. Die Vereinfachungen zielen dabei nicht nur auf den Renovierer, der nicht zuletzt um Handwerkerkosten zu sparen, selbst Hand anlegt. Vielmehr können sich auch Vollhandwerker und Semi-Professionelle die Entwicklungen zu Nutze machen. Gleichzeitig werden den Handwerkern auch eine ganze Reihe von Beratungs- und Marketinginstrumenten an die Hand gegeben, um sie beim Kunden vor Ort zu unterstützen. Das Angebot an virtuellen Raumpräsentationen nimmt weiter zu. Dabei haben sich die meisten Bodenproduzenten für das System von Esign entschieden.
Im folgenden Abschnitt der Messeberichterstattung sind die Neuheiten der Parkettproduzenten sowie Furnier- und Korkbodenhersteller zusammengefasst. Da diverse Unternehmen beispielsweise auch Laminat produzieren, ist eine Aufgliederung nicht immer einwandfrei möglich.
aus
Parkett Magazin 01/05
(Wirtschaft)