Weiterbildung zum Parkett-Restaurator

Günstige Preise durch EU-Förderung

In zwei aufeinander folgenden Kursblöcken können Parkettleger die Zusatzqualifikation "Restaurator im Parkettlegerhandwerk" im Bildungs- und Technologiezentrum (BTZ) der Handwerkskammer Region Stuttgart erwerben.

Der erste Kursblock läuft vom 17. Januar bis 26. April 2005 und kostet regulär 2.360 EUR. Er richtet sich nach Angaben der HWK Stuttgart vornehmlich an Parkettleger, die die Gesellenprüfung im Parkettlegerhandwerk abgelegt haben und mindestens zwei Jahre als Parkettleger tätig waren. Der zweite anschließende Kurs, dessen Kosten sich auf 1.820 EUR belaufen, findet vom 9. Mai bis 26. Juli 2005 statt. An ihm können diejenigen teilnehmen, die den ersten Block erfolgreich beendet haben oder bereits die Meisterprüfung abgeschlossen haben.

Das Besondere: Dank EU-Fördergelder können die Teilnehmer auf die angegebene Gebühr (exklusive der Prüfungsgebühr) einen Nachlass von 30 % bekommen. Bei einer Doppelbelegung beträgt die Ersparnis dann 1.240 EUR. Die Förderung können, obwohl es sich um eine Regionalförderung der EU für Baden-Württemberg handelt, auch Teilnehmer aus anderen Bundesländern erhalten.

Aufgabe der zukünftigen Restauratoren ist es, historische und handwerklich wertvolle Parkett- und Holzfußböden im Sinne des Denkmalschutzes in Einklang mit Denkmalämtern, Bauämtern und Bauherren fachgerecht zu restaurieren, zu pflegen und zu erhalten. Um die Aufgabe zu erfüllen, muss der Restaurator über fundierte fachspezifische und traditionelle manuelle Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen und in alten und neuen Sanierungs- und Konservierungstechniken geschult sein. Wie Jochen Michalik, Leiter der Fachgruppe Restauratoren im Zentralverband Parkett und Fußbodentechnik, ausführte, helfen die erworbenen Kenntnisse auch den Parkettlegern, die nach der Schulung weiter im modernen Bauwesen tätig sind.

Dennoch zeige die Erfahrung, dass ungefähr die Hälfte der erfolgreichen Absolventen ihren Betrieb im Nachhinein vornehmlich auf Restaurationsarbeiten ausrichten. Dieser Anteil könnte in den nächsten Jahren noch weiter steigen, denn die Öffnung der Handwerksordnung mache für den ausgebildeten Parkettleger die Situation nicht unbedingt einfacher - eine nachträgliche Spezialisierung biete in dieser Hinsicht neue Möglichkeiten. Zwar gebe es auf Grund der Finanznot der öffentlichen Kassen immer weniger öffentliche Projekte, die dann auch noch zumeist über Ausschreibungen an den günstigsten Anbieter vergeben werden, gleichzeitig fange der Privatbereich doch Einiges auf, erklärte Michalik. Mittlerweile kämen rund zwei Drittel der Aufträge für Parkett-Restaurationen aus der Privatwirtschaft.

Die Zusatzqualifikation "Restaurator im Parkettlegerhandwerk" findet alle zwei oder drei Jahre statt. Im ersten Kurs gibt es rund 15 Plätze, der zweite Kurs kann mit 15 bis 20 Teilnehmern starten. Bis dato liegen den Organisatoren acht feste Anmeldungen vor. Nähere Informationen gibt Hildegard Holzapfel, Tel.: 0711-86700-16, E-Mail: Hildegard.Holzapfel@hwk-stuttgart.de.
aus Parkett Magazin 04/04 (Wirtschaft)