Ligna Plus 2005 - Holzbearbeitungsmaschinen im internationalen Vergleich
Produktionsanlagen für Parkett und Laminatböden
Die Ligna Plus ist eine im zweijährigen Turnus stattfindende Messe für Holzbearbeitungsmaschinen. Dabei stehen Produktionsanlagen für die Möbelindustrie im Vordergrund. 399 von 1.838 Ausstellern hatten hier ihren Schwerpunkt. Dennoch hat fast jeder Anlagenbauer auch Maschinen für die Parkett- und Laminatbodenherstellung im Angebot. Von der Säge bis zur Lackierstraße war die ganze Produktionskette vertreten.
Deutschland ist führend in der Maschinentechnik für Forst, Sägewerke und Holzbearbeitung. Das zeigte auch die große Zahl von 854 heimischen Ausstellern auf der Ligna 2005. An zweiter Stelle kam Italien mit 308 Ausstellern, mit weitem Abstand folgten Österreich (94), Taiwan (45), Spanien (43), die Schweiz (42) und die USA (42).
Mit Stolz konnte der deutsche Fachverband für Holzbearbeitungsmaschinen (VDMA) auf ein Produktionsvolumen von 3,1 Mrd. EUR im Jahr 2004 verweisen. Das ist ein Wachstum von 6 %. Allein 2 Mrd. EUR (65 %) wurden im Export erwirtschaftet. Der ging vor allem nach Westeuropa (37 %), Osteuropa (25 %), Asien (19 %) und Nordamerika (13 %). Der deutsche Binnenmarkt zeigte sich stabil. Die Branche beschäftigt über 19.500 Mitarbeiter. Dennoch ging die Zahl der Betriebe geringfügig auf 220 zurück. VDMA-Geschäftsführer Dr.-Ing. Werner Neubauer: "Während die außereuropäischen Regionen in ihrer Bedeutung konstant blieben, kam es in Europa zu Verschiebungen. Einem Rückgang im Westen stand ein deutlicher Zuwachs in Osteuropa gegenüber."
Weltweit umkämpfter Markt
Der weltweite Markt ist hart umkämpft. Neubauers italienischer Kollege Dr. Dario Corbetta von der ACIMALL (Italienischer Verband der Holzbearbeitungsmaschinen- und Werkzeughersteller) zählt 300 Betriebe, die in seinem Land mit 12.000 Mitarbeitern 1,46 Mrd. EUR erwirtschaften.
Asien ist der Kontinent, auf den die Anlagenbauer schauen. "Nahezu alle größeren amerikanischen Möbelhersteller haben ihre Produktion nach China verlegt", berichtete Kenneth R. Hutton, Vizepräsident der Holzmaschinenhersteller von Amerika (WMMA). US-Anlagenbauer haben im eigenen Land magere Jahre hinter sich. 2003 stieg der Import von ausländischen Maschinen um 20 %.
Aus Taiwan kommt die Kunde von einem 18,7 %igen Wachstum bei Holzbearbeitungsmaschinen. 830 Mio. US$ wurden dort 2004 umgesetzt. Der Export geht vor allem in die USA, China, Kanada und - neuerdings - nach Vietnam.
Überall in diesen Regionen müssen deutsche Ingenieure um Wettbewerbsvorsprung kämpfen. Der liegt oft im Detail und ist zeitlich knapp bemessen. Während Maschinen ausgefeilter werden, soll ihre Bedienbarkeit immer einfacher sein, denn viele der billigen Arbeitnehmer in aller Welt haben keine hochwertige Ausbildung.
Noch gelingt der Spagat zwischen eigener Entwicklung und unvermeidlichem Technologieexport. Die deutschen Unternehmen berichten von guter Nachfrage. "Kundschaft sogar aus Nepal", berichtete Maschinenbauer Axel Wirth auf der Ligna. Vorliegende Daten über den Auftragseingang 2005 lassen eine positive Entwicklung erwarten. Auch der italienische Hersteller Pagnoni zog einen vorteilhaften Vergleich zur Messe vor zwei Jahren: "Damals hatten wir viele Kontakte mit geringem Ergebnis, jetzt erlebten wir weniger Kontakte, aber solche mit ernsthaften Absichten."
aus
Parkett Magazin 03/05
(Wirtschaft)