Europäische Parkettindustrie mit 2004 weitgehend zufrieden
FEP setzt auf "real wood"-Marketing
Kein Laminat, sondern "echtes" Holz: Die europäische Parkettindustrie sucht nach Wegen, sich gegen die Konkurrenz der Laminatböden und Importe aus Fernost zur Wehr zu setzen. Beide Problemfelder sollen in diesem Jahr mit Nachdruck bearbeitet werden. Auf anderen Gebieten wurden im letzten Jahr bereits Fortschritte erzielt: Nachdem sich die FEP (Föderation der Europäischen Parkettindustrie) auch für Zulieferer der Parkettindustrie öffnete, nahmen an der FEP-Tagung in Budapest erstmals acht neue Mitglieder aus diesem Kreis teil.
Für das Jahr 2004 hat die FEP eine weitgehend positive Bilanz gezogen. Im FEP-Raum, der die Länder Österreich, Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Italien, Norwegen, Polen, Rumänien, der Schweiz, Schweden, Spanien, der Tschechischen Republik und Ungarn, umfasst, erhöhten sich Verbrauch und Produktion teilweise erheblich.
In den "klassischen" FEP-Ländern in Nord-, West- und Südeuropa nahm der Verbrauch um durchschnittlich 5,2 % zu, in den "neuen" Mitgliedsländern im Mittel- und Osteuropa stieg er um durchschnittlich 7,16 %. Bei der letzten Erhebung im Januar 2005 wurde der Gesamtverbrauch im gesamten FEP-Bereich auf knapp 89 Mio. qm geschätzt. Bezogen auf den gesamten Bodenbelagsmarkt in Europa, halten Holzfußböden nunmehr einen Marktanteil von 5,3 %.
Auch die Produktion im FEP-Raum nahm 2004 deutlich zu. Sie übertraf die Vorjahresmenge um durchschnittlich rund 13 %. Dabei verteilte sich der Zuwachs weitgehend gleichmäßig auf die FEP-Länder in Nord-, West- und Südeuropa (+ 12,81 %) sowie die FEP-Länder in Mittel- und Osteuropa (+ 12,48 %). Von den insgesamt erzeugten 91 Mio. qm entfielen rd. 74 Mio. qm auf die traditionellen FEP-Mitgliedsländer. Zu den Ländern, die stark zulegten, gehörten Österreich, Polen, Spanien sowie - mit allerdings angezweifelten Daten - Schweden.
Aktuell gehören der FEP nunmehr 38 Parketthersteller als Einzelmitglieder, sechs nationale Verbände und acht Zulieferer aus den Produktbereichen Lacke/Öle, Kleber sowie Anlagen/Werkzeuge/Zubehör an. Von den deutschen Herstellern sind sieben Unternehmen Einzelmitglieder der FEP. Andere sind über den Verband der deutschen Parkettindustrie VDP vertreten. Deutschland stellt damit die größte Sektion, Frankreich mit sechs Mitgliedern die zweitstärkste. Es folgen Italien (4), Schweden und Polen (3), Finnland, Spanien, Tschechien und Ungarn (je 2) sowie Österreich, Schweiz, Belgien, Niederlande, Dänemark, Norwegen und Rumänien (je 1). Eine große Herausforderung stellen die Österreicher dar, die seit Jahren "mauern". Neue Anstöße erhofft man sich davon, dass mit Neuhofer Holz einer der führenden europäischen Leistenhersteller zur FEP gestoßen ist. Von deutscher Seite gehören jetzt auch die Zulieferer Bürkle, Stauf, Künne und Treffert zur FEP.
Eines ihrer wichtigsten Ziele sieht die FEP darin, Parkett deutlich gegenüber Laminat abzugrenzen. Eine in Auftrag gegebene Studie belegte bzw. bestätigte ein hohes Maß an Unwissenheit und Unsicherheit bei Endverbrauchern: Der überwiegende Teil könne zwischen Parkett aus Holz und Laminat nicht unterscheiden, wurde bei der Jahresversammlung als Ergebnis der Studie vorgetragen. Nachdem die Schweizer ISP bei der letzten FEP-Jahresversammlung über den Erfolg ihrer Image-Kampagne (Stichwort: "Holzparkett") berichtet hatte, greift die FEP dieses Stichwort jetzt auf: Der neu gegründete Marketing-Ausschuss wird eine PR-Kampagne erarbeiten, die darauf abzielen soll, Parkett als "real wood"-Produkt zu positionieren. Ausführliche Berichterstattung über die FEP-Bilanz 2004 und geplante Aktivitäten 2005 im nächsten Heft
aus
Parkett Magazin 03/05
(Wirtschaft)