Baltic Wood
Produktionskapazität nach Plan erhöht
Bemerkenswert gelassen reagierte Pekka Ropa, geschäftsführender Gesellschafter der finnisch-polnischen Koproduktion Baltic Wood, auf seinen Platz in der Gerüchteküche, die schon während der Interzum und nun wieder auf der Domotex heftig brodelte. Er setzte Fakten dagegen: Das Werk in Jaslo in Süd-osten Polens habe planungsgemäß seine zweite Ausbaustufe erreicht, sei jetzt auf eine Jahreskapazität von 2,2 Mio. qm ausgelegt und stelle damit die für 2002 projektierte Produktionsmenge von 1,8 Mio. qm sicher. Für März wurde die Einführung eines Click-Systems angekündigt. Wer der Lizenzgeber sein werde, sei noch offen, aber: "Wir können nicht länger warten", erklärte Pekka Ropa.
Bis August diesen Jahres soll entschieden sein, ob die 3. Ausbaustufe auf 4 Mio. qm wie geplant bis 2005 fertiggestellt wird oder hinausgeschoben wird. Ausschlaggebend für die Entscheidung wird die Geschäftsentwicklung nicht nur in Deutschland, sondern auch in den USA sowie in Fernost sein, betonte Pekka Ropa auf der Domotex. Deutschland stehe unter den rund 25 belieferten Ländern mit einer derzeitigen jährlichen Abnahmemenge von 600.000 qm an erster Stelle vor Schweden mit 200.000 qm. Diese Menge - gibt Pekka Ropa zu verstehen - ist umso bedeutungsvoller, als sie im wesentlichen über eine stattliche Reihe von Einzelkunden abgesetzt wird, die regelmäßig bestellen: "Auf Großkunden können wir nicht verzichten, aber unser Konzept baut auf vielen kleineren Kunden auf. Das macht uns unempfindlicher gegenüber Schwankungen". Neben Deutschland und Schweden kommt Ländern wie Japan, Korea und China sowie den USA große Bedeutung für die Umsatzentwicklung zu. Bisher konzentriert sich der Export jedoch weitestgehend auf Europa. In Polen selber bleiben nur höchstens 7 % der Produktion.
Der Baltic-Messestand bot - mit Corporate Design und regem Besuch - das inzwischen gewohnte Bild. Das Baltic-Floor-Produktangebot basiert überwiegend auf Schiffsboden; Landhausdielen bringen es auf reichlich 10 %. Veränderungen in der Nachfrage zeigen sich vor allem bei den Holzarten und den Oberflächenbehandlungen. Eiche ist mit 35 % vor Buche (30 %) in Führung gegangen, daneben holen sich tropische Hölzer wie Merbau, Jatoba, Kambala, Doussie und Wenge wachsende Anteile. Hervorzuheben ist die Lieferfähigkeit bei Wenge. Baltic Wood liefert monatlich bis zu 2.000 qm Mehrschichtparkett mit Wenge-Decklage aus - größtenteils für Südeuropa, aber zunehmend auch an deutsche Händler, berichtete Pekka Ropa.
In die Schiffsboden-Produktion neu aufgenommen wurde europäisch Nuss-baum. Der sehr ansprechende Boden war auf dem Messestand verlegt und fand begeisterte Abnehmer, "die nicht nach dem Preis fragten". Ein Händler sicherte sich auf einen Schlag die Produktion aus drei Monaten - "nebenbei" ein Indiz dafür, dass die Messe am Jahresbeginn durchaus freundliche Zeichen für den weiteren Jahresverlauf setzte. Als Hersteller von klassischem dreischichtigem Fertigparkett arbeitet Baltic Wood überwiegend mit versiegelter Oberfläche. Aber zunehmend schlagen die nordischen und die deutschsprachigen Länder zu Buche: Ihr Interesse an geölten bzw. weiß pigmentiert geölten Böden verschafft Baltic Wood eine stetig steigende Nachfrage, die gegenwärtig bei 15% liegt. Überwiegend wird mit UV-Öl von Timberman gearbeitet. Auf speziellen Kundenwunsch kann jedes Parkett aber auch mit konventionell lufttrocknendem Öl imprägniert werden, und dieser Anteil liegt bei etwa 5 %.
aus
Parkett Magazin 01/02
(Wirtschaft)