Parketthersteller und Klebstoffindustrie wurden sich schnell einig
Perfekt: "Parkett im Kleberbett"
"Geklebtes Parkett ist schön" - um diese Wahrnehmung und das nötige Wissen beim Endverbraucher, bei Architekten und Bauherren, bei Handel und Handwerk zu fördern, hat sich die PIK, die Arbeitsgemeinschaft "Parkett im Kleberbett" gegründet. Sie formierte sich Ende August aus 20 Unternehmen der Parkett- und bauchemischen Industrie aus Deutschland, Österreich, Italien und der Schweiz.
Die PIK wird in Zukunft mit PR-Arbeit und Zielgruppenansprache in die Öffentlichkeit hinein wirken. Den Auftakt bildete ein Fachpressegespräch in Frankfurt, bei dem PIK-Initiatoren und Jürgen Schaal von der beauftragten PR-Agentur Trostner erläuterten, was zur Gründung führte und vor allem: Dass die künftige Werbung auf gute Argumente bauen kann. In Frankfurt verzichtete sie daher auch auf unmittelbare Selbstdarstellung und werbliche Frontalangriffe, sondern ließ Professor Rudolf Schricker über das emotionale Potenzial, das Holz und Holzfußböden inne wohnt, referieren. Der Redner - als Innenarchitekt und Designer u.a. am Großprojekt des Kultur- und Kongresszentrums Liederhalle Stuttgart beteiligt, als Lehrer und ordentlicher Professor u.a. an der Hochschule Wismar tätig, und in der Funktion als Vizepräsident des Bundes Deutscher Innenarchitekten BDIA - sprach von der tiefen Bedeutung, die Holz für den Menschen hat, von der Wirkung der Horizontalen auf den Menschen, die den Fußboden für ihn so wichtig mache, und von kreativer Bodengestaltung.
Mehr technisch dem Holzboden verbunden, begründeten anschließend auch Dagmar Wienböker, Marketing-Bereichsleiterin bei Uzin, und Heinrich Eppenberger, Marketing-Leiter bei Bauwerk, weshalb die vom Vorredner hervorgehobenen Eigenschaften eines Holzfußbodens dann am besten zum Tragen kommen, wenn der Boden schubfest im Kleberbett liegt. Technische Gründe werden dafür von der PIK ebenso geltend gemacht wie akustische, gestalterisch-ästhetische und auch wirtschaftliche Gründe. Denn: Vollflächig verklebtes Parkett schließe den gefürchteten Trommeleffekt aus, es sei die Grundvoraussetzung für handwerkliche und künstlerische Musterverlegungen, seine mehrfache Renovierfähigkeit mache es - beispielsweise im Mietwohnungsbau - zu einem sehr wirtschaftlichen Bodenbelag.
Die PIK wurde gegründet, um dem derzeit beherrschenden Thema Klick-Verbindungen und der zunehmend propagierten schwimmenden Verlegung eine eigene Aktion entgegen zu stellen. Der PIK sind bisher beigetreten: Aus den Reihen der Chemischen Industrie die Klebstoffhersteller Ardex, Bona, Bostik-Findley, Collano, Henkel Bautechnik, Kiesel, Schönox, Sika, Stauf, Uzin und Wakol, aus dem Kreis der Parkettindustrie die - schwerpunktmäßig mit dem verlegenden Handwerk zusammen arbeitenden - Hersteller Bauwerk, Höhns, Anton Lorenz, Margaritelli, Pless-mann, Reinlein, Jaso, Stöckl und Weitzer.
Bauwerk-Direktor Dieter Betz unterstrich, dass es vom ersten Anstoß bis zur vollzogenen Gründung nur wenige Monate dauerte - ein Indiz für die weitgehend übereinstimmende Einschätzung, dass im Zuge der gegenwärtigen Klick-Schwemme so manches ins Schwimmen gerät - "vor allem der Qualitätsgedanke". Ihr Engagement für Parkett im Kleberbett möchte die Arbeitsgemeinschaft PIK im übrigen nicht nur in die Öffentlichkeit tragen. Intern - so hofft Dieter Betz - wird man das PIK-Fundament nutzen können, um lösemittelfreie Systeme weiter voran zu bringen. In diesem Sinne wolle man in den eigenen Reihen und auf das Handwerk Einfluss nehmen. Das Parkettlegerhandwerk ist im Lenkungsausschuss der Arbeitsgemeinschaft PIK durch Bundesinnungsmeister Dieter Große vertreten. Insgesamt gehören dem Ausschuss jeweils drei Klebstoff- bzw. Parketthersteller aus Deutschland, Österreich und der Schweiz an.
aus
Parkett Magazin 01/02
(Wirtschaft)