Hagebau

Holzhandel wird verstärkt


Die Hagebau-Gruppe musste im Jahr 2001 einen leichten Umsatzrückgang um 0,9 % auf 2,93 Mrd. EUR hinnehmen. Mit diesem Ergebnis könne und müsse man angesichts der extrem ungünstigen Entwicklung der Baukonjunktur zufrieden sein, betonte Aufsichtsratsvorsitzender Rolf J. Wertheimer. Dabei verringerte sich der in Deutschland zentral regulierte Umsatz inklusive Beteiligungsgesellschaften und Zentralläger um 2,7 % auf 2,63 Mrd. EUR, während er in Österreich deutlich um 17,8 % auf 296 Mio. EUR zunahm.

Den größten Anteil am zentral regulierten Umsatz in Deutschland hatte der Baustoff- /Holzhandel mit 1,45 Mrd. EUR, was einem Rückgang um 4,7 % entspricht. Der Außenumsatz schrumpfte hier nach den bisher vorliegenden Informationen um bis zu 10 %.

Positive Nachrichten kommen aus dem Einzelhandel: Die Hagebaumärkte und Gartencenter kauften mit 900 Mio. EUR aufgrund der Reduzierung von Warenbeständen zwar 0,9 % weniger über die Hagebau-Zentrale ein, konnten ihren Verkaufsumsatz jedoch um 2,4 % auf 1,55 Mrd. Euro steigern. Aber: Flächenbereinigt ging der Verkaufsumsatz um 0,6 % zurück.

Das Jahr 2002 wird die Baustoffhandelsbranche vor dem Hintergrund einer weiterhin rückläufigen Konjunktur, die ihren Tiefpunkt noch nicht erreicht habe, vor "noch größere Herausforderungen stellen als das vergangenen Jahr", befürchtet Wertheimer. Dank des Zugangs neuer wirtschaftlich starker Gesellschafter zum Jahresbeginn rechnet er jedoch damit, dass die Hagebau ihren Umsatz in 2002 auf Vorjahresniveau halten kann. Ob die Gruppe in Polen mit einer eigenen Gesellschaft antritt, steht noch nicht fest. Die Prüfung entsprechender Konzepte soll bis zur Gesellschafterversammlung im Sommer dieses Jahres abgeschlossen sein.

In Deutschland will die Hagebau weiter in das Endverbrauchergeschäft investieren, ohne den Profihandel zu vernachlässigen. Unverändet wollen die Soltauer regionale Nischen besetzen und in kleineren und mittleren Städten Hagebaumärkte mit Gartencenter in einer Größe von 4.000 bis 5.000 qm eröffnen. Parallel wollen sie sich im Holzhandel verstärken: Bis zum Jahr 2005 soll dieser Bereich durch Akquisition neuer Gesellschafter auf 80 Holzhandelsunternehmen mit insgesamt 180 Standorten weiter wachsen.

Auf die Globalisierung der Industrie hatte die Hagebau mit der Anfang 2001 gegründeten internationalen Einkaufskooperation A.R.E.N.A. reagiert, die gemeinsam mit der französischen Baumarktkette Bricomarché geführt wird. Der internationale Einkauf soll weiter forciert werden, auch in den USA will man nach leistungsstarken Lieferanten Ausschau halten. Das über A.R.E.N.A. mögliche Einkaufsvolumen mit Schwerpunkt auf dem Einzelhandel beziffert sich auf rund 3 Mrd. EUR.
aus Parkett Magazin 02/02 (Wirtschaft)