OBI Group Holding SE & Co. KGaA

Tengelmann will Obi zur Nr. 1 in Europa machen


Obi-Mehrheitsgesellschafter Tengelmann will künftig mehr Einfluss auf seine Baumarkt-Tochter nehmen. Bisher wurde der deutsche Branchenprimus als reine Finanzbeteiligung geführt, jetzt verkündete Tengelmann-Europachef Karl-Erivan Haub in einem Zeitungsinterview, dass er die künftige Entwicklung "aktiv mitgestalten" wolle. "Wir werden Obi zum führenden Baumarkt-Unternehmen in Europa machen", gibt er die ehrgeizige Marschrichtung vor, die er gemeinsam mit Obi-Gründer und Aufsichtsratschef Manfred Maus und Vorstandsvorsitzendem Harald Lux einschlagen will.

Dabei hatte sich Tengelmann vor Jahresfrist noch von seinem 62,5 %-Anteil an der Obi Dachgesellschaft Deutsche Heimwerkermarkt Holding trennen wollen, um den Erlös für die Sanierung und Restrukturierung seiner Kerngeschäftsfelder im Lebensmitteleinzelhandel zu stecken. Aber der geplante Verkauf an den britischen Handelskonzern Kingfisher platzte.

Nun will Haub der Gruppe, die mit den britischen und französischen Marktgrößen B & Q und Castorama die europäische DIY-Branche anführt, den Spitzenplatz streitig machen. Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg: Kingfisher repräsentiert 7 Mrd. EUR Umsatz, die Obi-Gruppe hat 2001 rund 4,6 Mrd. EUR (+ 6 %) umgesetzt, wobei das Auslandsgeschäft klar größere Steigungen ausweist als das Inlandgeschäft.

Aus dem Ausland soll auch künftig primär das Wachstum kommen - aus neuen Märkten wie China genauso wie aus Kooperationen mit starken Partnern wie der Migros in der Schweiz.

Karl-Erivan Haub wertete das Umsatzplus "angesichts der Marktlage als schönen Erfolg" und zeigte sich auch mit dem Ergebnis zufrieden: "Unsere Märkte erwirtschaften im Schnitt eine Vorsteuerrendite von 5 %."
aus Parkett Magazin 03/02 (Wirtschaft)