Europäischer Holzwerkstoffverband
Optimismus paart sich mit Sorgen um Kosten
Geringe Investitionsbereitschaft ist das Resultat eines schwachen Jahresauftaktes für die europäische Holzwerkstoffindustrie. Die ersten Monate 2002 schlossen sich nahtlos an die unbefriedigende Situation des Vorjahres an. Dort war gegenüber 2000 ein Rückgang der Produktion um 3,4 % verzeichnet worden.
Dennoch: Die Aussichten können keineswegs als dramatisch schlecht bewertet werden. Immerhin vermelden die Spanplattenhersteller im ersten Quartal 2002 eine Produktionssteigerung von 2,7 %. Und für MDF, wo der Verbrauch 2001 um 10 % wuchs, wird im laufenden Jahr die Überschreitung der Absatzschwelle von 10 Mio. Kubikmeter erwartet.
OSB, das 2001 in Europa eine Produktion von 1,6 Mio. Kubikmeter und eine Verbrauchssteigerung um 29 % erfuhr, bleibt ebenfalls ein vielversprechender Werkstoff. 2002 ist allerdings kein Ausbau der Kapazitäten vorgesehen.
EPF-Präsident Frans De Cock: "Es gibt noch neue Märkte zu entdecken. In Südostasien werden die Handelszentren Hongkong und Taiwan von China, Japan und Korea abgelöst. Europäische Hersteller sind in diesen Zonen sehr aktiv."
Allerdings machen Kostensteigerungen der Industrie Sorgen. Besonders Harze und Holz erfuhren Preissteigerungen. In Sachen Holzabfälle stehen die Plattenhersteller in Konkurrenz zum Energiesektor. Der EPF macht sich daher gegen die Holzverbrennung stark und plädiert für eine ökologisch effiziente Nutzung des Naturprodukts.
aus
Parkett Magazin 04/02
(Wirtschaft)