6. Schweizerischer Berufswettbewerb für Parkettarbeiten
Zwei 1. Preise vergeben
Zum sechsten Mal schrieb die ISP (Interessengemeinschaft der Schweizerischen Parkett-Industrie) den alle zwei Jahre stattfindenden Berufswettbewerb für ihre Mitglieder der Gruppe "Verlegung" aus.
Nach einer eher mageren Beteiligung von nur sieben Firmen vor zwei Jahren gingen in diesem Jahr 20 Bewerbungen ein.
Die Bewerber legten unterschiedlichste Arbeiten vor - von der Wiederverlegung eines noch nicht sehr alten Holzpflasterbodens über einen konstruktiv schwierigen Aufbau bis hin zu anspruchsvollen Einlegearbeiten.
Für die Jury aus zwei Vertretern der Gruppe "Produktion und Handel", zwei Praktikern aus der Gruppe "Verlegung" sowie dem Jury-Obmann und Geschäftsleiter der ISP, erwies sich eine gerechte Bewertung aller Arbeiten als schwierig. Es galt, gute Ideen, persönliches Engagement, schöne Details, spezielle Gesamtkonzepte oder auch besonderes "mutige" Arbeiten zu würdigen.
In der ersten Runde nahmen alle Experten unabhängig voneinander eine Bewertung vor. Fünf Objekte wurden sodann durch die Jury nochmals vor Ort besichtigt. Diese Rundreise führte auch zum einzigen ISP-Mitglied im Fürstentum Lichtenstein und weiter über den Großraum Zürich zum "krönenden Abschluss" nach Bern.
Die Sieger wurden anlässlich der traditionellen ISP-Herbstversammlung bekannt gegeben: Zwei Arbeiten qualifizierten sich für den 1. Platz. Mitarbeiter der Firma Parkettatelier aus Eschen/Liechtenstein und Holz-Spezialisten der Firma Triobau aus Bösingen konnten sich über ihre Spitzenleistungen freuen.
In Lichtenstein wurden Fisch-grätarbeiten mit breiten Bordüren und Würfel-Einlagen im Fischgratmuster ausgeführt. Der hohe Schwierigkeitsgrad lag darin, dass genaue Einteilungen durch das ganze Haus - vorab auf den Plänen und später auf der Baustelle (gegenüber dem Papier mit anderen Maßen und Abweichungen ) - erforderlich waren. Die Oberflächenendbearbeitung erfolgte durch Schleifen und Versiegeln. Zum Sieg verhalf neben der sehr genauen Ausführung und tadellosen Endbearbeitung auch ein überzeugendes Gesamtkonzept mit vielen zum Boden passenden Holzwänden und Türen.
Gleichwertig und perfekt präsentierte sich auch eine Arbeit in Bern. Altes Massiv-parkett (genagelt) war ausgebaut und im Werk überarbeitet worden. In der Werkstatt des Parkettverlegebetriebes wurden der runde Wandfries für den Bereich Treppenöffnung, ebenfalls mit altem Eichenholz, sowie die Fileteinlagen hergestellt. Von den Handwerkern war auf der Baustelle eine rechnerisch exakte Einteilung des sehr verwinkelten Raums gefordert, in dem Gehrfriestafeln diagonal auf einen neuen Calziumsulfat-Fließestrich mit integrierter Bodenheizung zu verlegen waren. Die Oberfläche wurde geölt.
Der 2. Platz wurde nicht vergeben. Den 3. Platz belegten Parkettleger der Firma Lenzlinger Söhne aus Nänikon mit einer ausgefallenen Mehrschichtparkettarbeit in einer Autoausstellung. Sie hatten aus Parkettriemen verschiedener Holzarten große, kreisrunde Flächen gefertigt, wobei der Zusammenschluss der verschiedenen Kreise von beiden Seiten her ein besonders exaktes Anschneiden an eine Metallschiene erforderte.
aus
Parkett Magazin 06/02
(Wirtschaft)