Klein, aber fein - Laminatbodenproduktion in Lyngdal/Norwegen
Alloc hat den besonderen Laminatboden
Aus Lyngdal, einer kleinen südnorwegischen Stadt mit 7.000 Einwohnern, kommen Laminatfußböden mit weltweiter Reputation. Dazu zählen insbesondere die Alloc-HPL-Böden mit Alu-Schienen-Verriegelung. Dieses Jahr soll die bisher verkaufte Menge des Laminatbodens Alloc "Original" die 10 Mio. qm-Marke überschreiten. Alloc produziert hier außerdem das gesamte Sortiment an HPL-Böden mit angefräster Klick-Profilierung. DPL-Laminatfußböden, die ebenfalls zum Angebot gehören, werden von anderen, zum Konzern gehörenden Fabriken bezogen. Das gilt auch für das Mehrschichtparkett, das unter dem Namen "Wood Exclusive" seit einiger Zeit angeboten wird.
Alloc sieht sich mit seiner Produktion und seinen Produkten im hart umkämpften Laminatfußbodenmarkt gut aufgestellt. Neben dem Werk in Lyngdal/Norwegen besteht seit 2001 eine weitere Fertigung in Racine/USA. Die amerikanische Produktion ist ausschließlich auf DPL-Böden ausgerichtet. Bengt Rasin, seit etlichen Jahren Geschäftsführer des Unternehmens, ist überzeugt, dass signifikante Alleinstellungsmerkmale wie die Alu-Verriegelung sowie der Einsatz von Hochdrucklaminaten entscheidend zum Markterfolg der Alloc-Böden beitragen. "Wir zählen nicht zu den großen Laminatbodenherstellern, sind eher einer der kleinsten", betont Rasin, "aber wir konzentrieren uns auf qualitativ sehr hochwertige Produkte, die sich zu vernünftigen Preisen vermarkten lassen. Wir sind deshalb ein interessanter und gefragter Lieferant für die Nische im hochwertigen Bereich." Der Durchschnittspreis der Alloc-Sortimente liegt bei etwa 30,- EUR/qm (VK), ergänzt Patrick Funke, Alloc-Vertriebsleiter für Zentraleuropa. Der Marktschnitt liege dagegen bei nicht einmal 10,- EUR/ qm. Alloc befinde sich also "in einer ganz anderen Liga".
Neuheiten auf ganzer Linie
Das bekannteste und gleichzeitig auch das wichtigste Produkt ist "Alloc Original", ein Laminatfußboden mit Hochdrucklaminaten auf Ober- und Unterseite und patentiertem Alu-Verriegelungssystem. Die bisherige 29 Dekore umfassende Original-Kollektion läuft aus.
Sie wurde bereits zum Jahresanfang mit 24 neuen Dekoren komplett neu aufgestellt. Mit dem Ergebnis, dass in Zentraleuropa der Absatz dieser Kollektion im ersten Halbjahr bereits um 10 % gesteigert werden konnte. Die Rückenkaschierung wurde verstärkt, sie ist jetzt 2 mm statt 1 mm dick. In Zusammenarbeit mit dem Schweizer Unternehmen Alveo wurde eine Unterlage entwickelt, bei der die besondere Anordnung der Fasern zu Dämmwerten führt, die vorher nur mit erheblich schwereren Materialien erreicht werden konnten.
Ergänzt wurde die Kollektion "Original" - ebenfalls zum Jahresanfang - durch die Schwester-Kollektion "Trend" mit weiteren 14 Dekoren, bei denen besonderer Wert auf authentische Optik und den Einsatz neuer Produktionstechniken gelegt wurde. Die Kollektion "Commercial Stone" wurde um 4 Dekore auf jetzt 10 Fliesendekore erweitert. Seit Frühjahr 2005 ist das gesamte Commercial-Angebot in die Beanspruchungsklasse 34 eingestuft (EN 685), um damit den besonderen Eigenschaften des Hochdrucklaminats Rechnung zu tragen. Die DPL-Kollektion "Domestic" wurde auf insgesamt 25 Dekore erweitert. Mit dabei: 3 Dekore mit V-Fuge.
Neu ist "Classic", ein 8 mm-DPL-Boden mit Alu-Profil-Verriegelung. Mit zunächst 8 Dekoren wird damit ein "echtes" Alloc-Produkt erstmals im mittleren Preissegment angeboten. Das Mehrschicht-Parkettangebot soll mit einem Zweischichtstab, bestehend aus MDF-Träger mit 2,5 mm Nutzschicht, abgerundet werden. Eine absolute Neuentwicklung ist "Wall & Water". Erstmals werden damit Produktionstechniken für Laminatbodenbeläge auf ein Wandprodukt übertragen. Entstanden ist ein Wandbelag in Fliesenoptik mit Klicksystem. Die Kombination von wasserfesten Multiplexplatten mit Hochdrucklaminat erlaube den Einsatz auch in Feuchträumen. Der Produktionsstart ist für den Herbst 2005 vorgesehen. Für den Vertrieb soll neben den bisherigen Wegen auch der Fliesenfachhandel einbezogen werden.
70 % Exportanteil
Hauptabsatzmärkte für Alloc-Produkte sind die nordischen Länder mit einem Anteil von 43 %, gefolgt von Nordamerika (USA und Kanada) mit 30 %, Zentraleuropa mit 13 %, Frankreich und den Benelux-Ländern mit 7 % sowie Osteuropa mit ebenfalls 7 %. Insgesamt gehen 70 % der Laminatböden in den Export, 30 % werden auf dem Inlandsmarkt in Norwegen verkauft.
Für die Region Zentraleuropa (Deutschland, die Schweiz, Österreich und Italien) ist als Vertriebsleiter Patrick Funke verantwortlich. Ihm stehen für Deutschland Nord-Ost Joachim Kettner, für Deutschland Nord-West Lutz Brümmer und für Süddeutschland sowie Österreich und die Schweiz Mario Cavaliere zur Seite. Ansprechpartner für die Vertriebsregion Zentraleuropa sind in Norwegen Laila Haegeland-Quint und Anna Eikeland (beide sprechen deutsch und können von Deutschland aus gebührenfrei unter einer 0800-Nummer erreicht werden).
In Deutschland, der Schweiz und in Österreich wird über Stützpunkthändler vermarktet. Über 25 Bodenbelags- und Holzgroßhändler sind es in Deutschland, die Schweizer Kunden werden von zwei Bodenbelagsgroßhändlern beliefert. Zudem gibt es in Deutschland eine enge Zusammenarbeit mit namhaften Kooperationen des Handels. In Italien läuft der gesamte Absatz über einen Importeur, der landesweit vertreten ist.
Geliefert wird zweimal pro Woche
Im Bereich Zentraleuropa werden z. Zt. jährlich rund 600.00 qm Alloc-Laminatböden (HPL-Anteil 70 %) abgesetzt. Davon gehen die größeren Mengen nach Deutschland und Italien. Die Lieferungen erfolgen zweimal wöchentlich direkt ab Werk Lyngdal in Norwegen. Als Mindestmenge wird eine Palette genannt, die jedoch mit beliebig vielen Kommissionen kombiniert werden könne. Die Umsatzzuwächse lagen 2004 bei 10 %, zudem konnten auch weitere Stützpunkthändler hinzugewonnen werden.
Verkaufsförderung und Markenpolitik
Weitreichende Investitionen hat es im Marketingbereich gegeben. Den Kunden steht ein neuer Planungsordner mit CD zur Verfügung, außerdem eine Referenzbroschüre mit dem Titel "The World of Alloc". Zudem wurde der Internetauftritt komplett überarbeitet. Zur gezielteren Einbindung von Architekten wurde die Alloc-Präsenz auf die Heinze-Baudatenbank ausgedehnt. Mehrstufige Mailingaktionen, die sich an Verarbeiter in Österreich und in der Schweiz richten, sollen Alloc stärker im Handwerk platzieren. Mit Schulungsprogrammen der "Alloc-Academy" werden den Mitarbeitern der Handelspartner Marktinformationen, der Aufbau von Laminatböden, Klassifizierungsmerkmale, Produktdetails, Verlege- und Pflegehinweise vermittelt. Ein umfassendes Verkaufstraining gehört ebenfalls zum Angebot.
Das Marketing setzt auf das Markenzeichen Alloc. Mit Erfolg: So habe Alloc bei einer Umfrage nach den bekanntesten Laminatbodenmarken in den USA mit 12 % Nennung die zweite Position hinter Wilsonart belegt.
Alloc - Das Unternehmen
Alloc AS gehört zur Berry-Hartbeläge-Division (neu: Beaulieu Int. Group).
Fabrik in Lyngdal/NOR: Produktionskapazität 6 Mio. qm HPL, 3 Produktionslinien, 30.000 qm Fläche, 180 Mitarbeiter
Fabrik in Racine/USA: Produktionskapazität 7,2, Mio. qm DPL, 1 Produktionslinie, 9.300 qm Fläche, 35 Mitarbeiter
Zuständigkeiten:
- Bengt Rasin, Geschäftsführer
- Tor Gunnar Bartness, Techn. Leiter
- Brigitte Overlier, Leitung Marketing
- Patrick Funke, Leitung Vertrieb Zentraleuropa (Deutschland, Schweiz, Österreich, Italien)
Produktpalette:
- Commercial: HPL-Boden, Klasse 33/34, Alu-Verriegelung
- Commercial Stone: Oberflächendekore in Natursteinnachbildung, HPL-Boden, Klasse 33/34, Alu-Verriegelung
- Château: Einzelstab, für Musterverlegungen, HPL-Boden, Klasse 33/34, gefräste Verriegelung
- Original: HPL-Boden, Klasse 33, Alu-Verriegelung
- Original Trend: Oberflächendekore Schiffsplanken und Antiknachbildungen, Glanzgrad wie geölt, HPL-Boden, Klasse 33, Alu-Verriegelung
- Domestic: DPL-Boden, Klasse 32, Alu-Verriegelung
- Classic: DPL-Boden, Klasse 31, Alu-Verriegelung
- Home: DPL-Boden, Klasse 31, gefräste Verriegelung
- Tile: Oberflächendekore in Fliesennachbildung, DPL-Boden, Klasse 31, gefräste Verriegelung
Besonderes Zubehör: Integriertes Heizsystem, lieferbar für die meisten Sortimente mit einem Aufpreis von etwa 40 EUR/qm (VK), Heizleistung max. 60 W/qm
Wood Exclusive: 14 mm Mehrschichtparkett (2.200 x 182 mm) mit 3,7 mm Nutzschicht, Mittellage und Gegenzug aus Nadelholz, Nutzschicht in sechs Holzarten in jeweils zwei Sortierungen "Natur" und "Classic", Oberflächenbehandlung mit UV-Lack oder UV-Öl
aus
Parkett Magazin 04/05
(Wirtschaft)