Elite-Parkettleger-Meister e.V.

Elite-Parkettis - Ein Kommentar von Henrik Stoldt


"Arroganz und Größenwahn" lauten schnelle Vorwürfe, wenn jemand von sich behauptet, zur Elite zu gehören. Aber ist das gerecht? Darf nicht jeder im freien Markt einen Zusammenschluss gründen, wenn er glaubt, damit im Wettbewerb stärker auf sich aufmerksam machen zu können?

Der Vorstand des Zentralverbandes Parkett und Fußbodentechnik hat sich negativ über den Elite-Verein geäußert. Gewiss, eine Elite schließt andere aus, aber deswegen schließt sie nicht unbedingt auch sich selbst aus. Ihre Mitglieder anerkennen den Wert der Innungen. Sie arbeiten dort mit und wollen kein Staat im Staate sein. Sie haben nur einen Versuch gestartet, in einer Zeit harten Wettbewerbs und gesunkener Qualifikationsvoraussetzungen besondere Handwerksqualität nach außen zu tragen.

Statt an Formalien zu mäkeln, sollte man diesen Versuch genau beobachten. Hat er Erfolg, bestätigt sich die Idee von selbst. Es wird Zulauf geben. Eine Gefahr für die Innungen ist das nicht. Der Zentralverband sei an die Katholische Kirche erinnert. Ihre 2000-jährige Erfolgsgeschichte besteht nicht zuletzt in der Fähigkeit, Abweichler von der päpstlichen Lehre in Orden zu sammeln und mit einer bestimmten Aufgabe zu betrauen, statt sie aus der Gemeinschaft auszuschließen. So entspannt könnte der Zentralverband auch das Tun des Elite-Vereins verfolgen.

Henrik Stoldt
aus Parkett Magazin 04/05 (Wirtschaft)