Bei der Möbelkette Lutz sind Parkett und Laminat seit Jahren im Sortiment
Präsentation, Verlegeservice und Beratungskompetenz machen den Unterschied
Wie selbstverständlich gehören Laminatböden und Parkett zum Standard-Sortiment der großen österreichischen Möbelkette Lutz. Alle Lutz-Häuser in Österreich führen Bodenbeläge. Anders sieht es bei den deutschen Häusern der Gruppe aus. Hier sind nur einige Einrichtungshäuser mit dem Bodenbelags-Vollsortiment ausgestattet - und dies nicht nur aus räumlichen Gründen. Eine andere Erwartungshaltung in Deutschland und die andere Segmentierung des Marktes sind für Lutz-Einkaufsleiter Bodenbeläge, Daniel Neuper, die wichtigsten Gründe.
Zum Vollsortiment eines Möbelhauses gehören auch Teppichböden, PVC-Beläge, Laminatböden und Parkett - so zumindest sieht man es in Österreich und beim dortigen Möbelgiganten Lutz. Entsprechend zufrieden zeigt sich dessen Einkaufsleiter für den Bereich Bodenbeläge mit dem Absatz in den einzelnen Häusern. Parkett und Laminatböden sind dabei für das Unternehmen gleichermaßen interessant. In der Bodenbelags-Abteilung findet man Parkett von zwei bis drei Lieferanten: Stia, Meyer Holz und Karelia sind in der Regel dabei, bei Bedarf nimmt Daniel Neuper aber auch spezielle, andere Parkette ins Sortiment. Etwas fester ist die Lieferantenstruktur bei Laminatböden. Hier arbeitet die Lutz-Gruppe bereits seit einiger Zeit mit Kaindl und Schulte-Räume zusammen. Aus dem Schulte-Sortiment werden auch die Steinfliesen-Böden gezeigt, obwohl herkömmliche Fliesen nicht zum Bodenbelagssortiment des Möbelhändlers gehören.
Anders ist die Situation in Deutschland. Zwar verfügt die Lutz-Gruppe dank der Zukäufe der letzten Jahre mittlerweile über zahlreiche Standorte, dennoch werden bis dato nur in drei Einrichtungshäusern Parkett und Laminatböden angeboten. "Die Kunden sind in Deutschland einfach nicht gewöhnt, Parkett und Laminatböden im Möbelhaus zu finden", erklärt Einkäufer Neuper. Mit großen Bodenbelagsfachhändlern wie beispielsweise Teppich Kibek gebe es hierzulande andere Vertriebswege, die der Endverbraucher neben dem Baumarkt vorrangig in Anspruch nimmt.
"Fläche frei räumen" genügt nicht
Wenn sich allerdings Möbelhäuser in Deutschland für den Parkett- und Laminatbodenhandel entscheiden, dann genügt es nicht "einfach nur Platz frei zu räumen". Es muss ernsthaft in diesen Sektor investiert werden, rät Daniel Neuper aus seiner Erfahrung. So sollte auf jeden Fall die Werbung an das neue Sortiment angepasst werden. Qualifiziertes Personal und Kompetenz in der Präsentation gehören gleichfalls zu den notwendigen Investitionen, wenn interessante Margen pro Fläche erwirtschaftet werden sollen. Aus Österreich weiß Neuper, dass der Service-Faktor nicht hoch genug aufgehängt werden kann. Deswegen arbeitet die Lutz-Gruppe mit eigenen Verlegeteams. Die eigene Mannschaft in der Hinterhand zu haben, sei ein entscheidender Vorteil gegenüber dem Wettbewerb. Doch auch die Beratungskompetenz ist wichtig, betont Neuper. In der konzerneigenen Einrichtung werden die Lutz-Mitarbeiter ein halbes Jahr auch mit Blick auf Parkett und Laminatböden geschult, darüber hinaus gibt es regelmäßige, auch externe Schulungen. Außerdem wird kontinuierlich an der Präsentation der Böden gearbeitet. Ein verlegtes Parkett allein weckt bei den wenigsten das konkrete Kaufbedürfnis - ausgefeilte Ladenbaugestaltung ist entsprechend wichtig.
Lutz-Gruppe - in Kürze
Gesamtumsatz: 2,1 Mrd. EUR
Mitarbeiter: ca. 11.600 (davon 1.080 Lehrlinge)
Standorte:
- in Österreich: 46 Einrichtungshäuser, 40 Möbelix Diskountmärkte, 7 Mömax Outlets
- in Deutschland: 11 Einrichtungshäuser, 25 Möbelix-Diskountmärkte, 29 Domäne-Diskontmärkte, 4 Mömax Trendmöbelhäuser
- in Tschechien: 1 Möma-Diskontmarkt
Marken:
- Full Service: XXXLutz, Neubert, Möma, Siegle Stuttgart, Mann Mobilia
- Diskount: Möbelix, Bono, Domäne Einrichtungsmärkte
- Mitnahme: Mömax, Carryhome
- Designschiene: Ambiente, Neubert exklusiv
aus
Parkett Magazin 05/05
(Wirtschaft)