Fritz Egger GmbH & Co. OG
Egger investiert in Plattenproduktionen in Osteuropa
Die Investitionspläne der Egger-Gruppe in Osteuropa konkretisieren sich: Zur Diskussion steht nun auch offiziell ein Standort in der Provinz Suceava, im Norden des künftigen EU-Mitgliedslandes Rumäniens. Die konkrete Standortentscheidung wird allerdings von der Kooperationsbereitschaft der lokalen Behörden abhängen, so Egger. Neben der schnellen und unbürokratischen Abwicklung seien auch die Zusagen zur Bereitstellung entsprechender Infrastruktur sowie der positive und rasche Abschluss der bereits laufenden Umweltverträglichkeitsprüfung Voraussetzung für die Projektumsetzung.
Der Ausbau des Holzwerkstoffwerkes mit am Ende rund 700 Mitarbeitern ist in mehreren Stufen geplant: In der ersten Ausbaustufe werden Rohspanplatten und beschichtete Spanplatten hergestellt. In der zweiten Phase sollen Faserplatten (MDF/HDF) für Laminatfußböden produziert und -veredelt werden. Der Großteil der Produktion des Werkes soll laut Egger direkt in den rumänischen Markt gehen, ein Teil werde in die Nachbarländer - insbesondere in die unmittelbar angrenzende Ukraine - exportiert.
Eine weitere neu errichtete Egger-Produktion (250.000 cbm Rohspan, 100.000 cbm melaminharzbeschichtete Platten) in Shuya, 300 km nordöstlich von Moskau, beliefert seit kurzem die russische Möbelindustrie.
Egger gab weiter bekannt, dass kein neues Sägewerk am Standort des Holzwerkstoff- und Laminatwerkes in Wismar gebaut wird. Nach Auskunft der Firmenleitung konnte zur langfristigen Versorgungssicherheit der Produktion mit Hackschnitzeln und Sägespänen eine Vereinbarung mit dem benachbarten Sägewerk der Klausner-Gruppe eingegangen werden. Dies sei ein wesentlicher Schritt für eine langfristige Standortsicherung, auch unter Beibehaltung der ursprünglichen Strategie eines integrierten Holzwerkstoffproduzenten.
Zudem hat Egger eine Unternehmensanleihe in der Größenordnung von 165 Mio. EUR aufgelegt. Außer für das neue Werk in Osteuropa sollen die Emissionserlöse auch für den Ausbau der bestehenden Werke verwendet werden. So steht im Spanplattenwerk im britischen Hexam eine Ersatzinvestition in eine "Contiroll" mit einem Pressenformat von 2,65 x 48 m an. Auch in das Faserplattenwerk im nordrhein-westfälischen Brilon wird weiter investiert. Dort lägen bereits alle Genehmigungen für die Erweiterung der MDF- und HDF-Veredelung vor, wodurch sich die Kapazität des Standorts um ein Drittel erhöhen werde. Der steigenden Nachfrage nach Wabenplatten wird Egger durch den Bau einer neuen Produktionsanlage in St. Johann/Tirol entsprechen. Um Platz für die neue Fertigung zu schaffen, wird das Verteilzentrum von St. Johann nach Unterradlberg in Niederösterreich verlegt.
aus
Parkett Magazin 06/05
(Wirtschaft)