Ikea

Teleshopping derzeit nicht aktuell


Hofheim - Teleshopping ist für Ikea in Deutschland zumindest momentan kein Thema. Kürzlich berichtete das Fachblatt TextilWirtschaft, dass das Einrichtungsunternehmen damit liebäugele, diesen Absatzkanal für ausgesuchte Produkte zu nutzen. Eine Ikea-Sprecherin erklärte nun gegenüber Haustex, dass ein Mitarbeiter des Hauses auf einer Tagung lediglich "laut nachgedacht" habe, was es für Ikea generell noch an Absatz-Möglichkeiten gebe. Daraus habe die Presse die Schlagzeile gemacht "Ikea plant Teleshopping". Es gebe aber momentan keinerlei Pläne, ins Teleshopping-Geschäft einzusteigen, versicherte die Sprecherin. Stattdessen bewarb das Unternehmen Ende des letzten Jahres in kurzen Fernsehspots erstmals preisstarke Sonderartikel, die nur kurzzeitig im Sortiment zu finden waren. Die nur zehn Sekunden langen Spots wurden in Reichweiten starken TV-Sendern geschaltet. Damit weicht Ikea erstmals von der bislang gefahrenen Linie ab, auf kurzfristige Preisaktionen zu verzichten und stattdessen auf langfristige Preisstrategien zu setzen. Im Geschäftsjahr 2005 hatten die Deutschland-Tochter nach eigenen Angaben rund 130 Mill. Euro in die Senkung zahlreicher Artikel gesteckt. Diese Aktion betraf schwerpunktmäßig die Sortimentsbereiche Schlafzimmer und Küche. Zum Geschäftsjahr 2006, mit Start am 1. September, werden noch einmal rund 100 Mill. Euro dazu verwandt, die Preise zu senken. Auch diesmal bildeten die Bereiche Schlafzimmer und Küchen den Schwerpunkt der Aktion, die sich damit auf einem komplett neuen Preisniveau befänden, erklärt das Unternehmen: "Einzelne Produkte werden bis zu 50 Prozent günstiger. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2005 konnte Ikea seinen Deutschland-Umsatz um 11,2 Prozent auf knapp 2,8 Mrd. Euro steigern. Bereinigt um Neueröffnungen verbesserte sich der Umsatz auf vergleichbarer Fläche um 7,8 Prozent. Die Steigerung führt das Unternehmen unter anderem darauf zurück, durch die Preissenkungsaktion neue Käuferschichten erreicht zu haben. Auf vergleichbarer Fläche erhöhte sich die Zahl der Besucher um 3,5 Prozent, die Zahl der kaufenden Kunden um 8,2 Prozent.

Zudem bekam Ikea-Deutschland mit Petra Hesser zum Januar 2006 eine neue Geschäftsführerin. Sie folgt auf Luc Lauwers, der das Amt erst zum 1. September 2005 angetreten hatte. Er hatte zuvor Ikea in Kanada geleitet. Nur zwei Monate später verließ er das Unternehmen wieder, "aus persönlichen Gründen", wie es heißt. "Ikea hat sich entschieden, künftig getrennte Wege zu gehen", schreibt Ikea ergänzend in einer Pressemeldung. Vor Lauwers hatte Werner Weber sieben Jahre lang die Deutschland-Tochter in Hofheim-Wallau geleitet. Er ist nun stellvertretender Europa-Chef von Ikea in Helsingborg. Deutschland steuert etwa 20 Prozent zum Gesamtumsatz des Ikea-Konzerns bei.
aus Haustex 02/06 (Wirtschaft)