GEV Gemeinschaft Emissionskontrollierte Verlegewerkstoffe, Klebstoffe und Bauprodukte e. V.

GEV: Ringversuch bestätigt Emicode-Grenzwerte


Die Gemeinschaft emissionskontrollierte Verlegewerkstoffe (GEV) hat in einem Ringversuch getestet, inwieweit sich die Ergebnisse von Emissionsmessungen verschiedener Labore miteinander vergleichen lassen. Der Verband, dem der Großteil der deutschen Verlegewerkstoffindustrie angehört, rief europaweit Labore dazu auf, einen handelsüblichen Dispersionsklebstoff nach der GEV-Methode zu prüfen. Das Ergebnis: 19 Expertisen aus 6 Ländern lieferten 19 unterschiedliche Bewertungen. Die GEV wertete das Ergebnis als Bestätigung ihres Emicode-Klassifizierungssystems.

Nach den GEV-Richtlinien darf bei einem Klebstoff mit Emicode EC1 der Anteil an flüchtigen organischen Stoffen (VOC) eine Gesamtemission von 500 g/cbm nicht überschreiten. Dabei sind auch mittel- und hochsiedende Lösemittel berücksichtigt. Der im Ringversuch geprüfte Kleber scheiterte an dieser Grenze mit einem Mittelwert von 575 g/cbm nur knapp - wobei die Einzelergebnisse allerdings zwischen 80 und 2.000 g/cbm erheblich variierten.

Obwohl Prüfkammer- und Raumluftmessungen als sehr fehleranfällig gelten, hatte die GEV ein derart heterogenes Bild nicht erwartet. Die zuständige Arbeitsgruppe des Verbandes führt das ernüchternde Ergebnis des Ringversuchs im wesentlichen auf drei Gründe zurück:

1. Die technische Ausstattung der Labore fiel teilweise sehr unterschiedlich aus.

2. Die Probenahme aus der Prüfkammer führte zu Abweichungen von den GEV-Vorgaben.

3. Die Labore verfügten über unterschiedliche Erfahrungen in der Prüfung von Bauprodukten, woraus sich Schwierigkeiten bei der Identifizierung und Quantifizierung der einzelnen Stoffe ergaben.

Für die GEV unterstreicht das Ergebnis des Ringversuchs ihre Grundannahme, dass Einzelwerte aus individuellen Produktprüfungen als "mehr als zweifelhaft" einzuordnen sind. "Der Ringversuch belegt eindrucksvoll die Richtigkeit der ursprünglichen Vermutung der GEV, dass bei heutigen Emissionsmessungen lediglich die Größenordnung richtig erfasst wird", kommentierte Dr. Thomas Brokamp von Bona das Ergebnis. "Die Angabe der Einzelwerte mit zwei Stellen hinter dem Komma ist hingegen nur scheinbar genau."

Dadurch sieht die GEV ihr Einstufungskonzept anhand der Gesamtemissionen bestärkt: "Die anfänglich sehr kontrovers diskutierten Emicode-Klassen erfahren nachträglich ihre Bestätigung", bewertete Dr. Udo F. Windhövel, Entwicklungschef bei Henkel-Thomsit die sehr unterschiedlichen Prüfergebnisse.
aus FussbodenTechnik 01/02 (Wirtschaft)