Bauwerk-Tage in Salzburg
Mit neuem Marktauftritt ins Objektgeschäft
"Designed to live" ersetzt den "Schweizer Parkettmacher" - oder anders ausgedrückt: Parketthersteller Bauwerk hat sich vom bisherigen, etwas bodenständigen Image verabschiedet und seinen Marktauftritt komplett überarbeitet. Mit einem modern gestalteten Außenauftritt will Bauwerk seine Zielgruppe - das Handwerk - bei der Kundenansprache unterstützen. Ein weiteres Hauptaugenmerk wird in Zukunft auf dem Objektgeschäft liegen, von dem sich das Schweizer Unternehmen gute Zuwächse verspricht. Darüber hinaus erläuterten die Bauwerk-Verantwortlichen auf der Auftaktveranstaltung in Salzburg den neuen Sortierungsindex für Holz, stellten 46 neue Parkettböden und die Untergliederung des Gesamtsortimentes in vier Kollektionen vor. Außerdem konnten die Handwerkskunden die Bauwerk-Produktion in Salzburg besichtigen.
Im letzten Halbjahr haben sich die Verantwortlichen beim Zweischichtparketthersteller Bauwerk viele Gedanken über das Thema Vertrieb und Marketing gemacht. Herausgekommen ist ein von Grund auf überarbeiteter Marktauftritt. Moderner, emotionaler und übersichtlicher soll er sein. Deswegen hat man sich in St. Margrethen u.a. von dem leuchtenden Bauwerk-Grün verabschiedet und setzt stattdessen auf eine dezente Optik. Immerhin würden grellere Farben in der letzten Zeit verstärkt mit preisaggressiven Unternehmen in Verbindung gesetzt - wie ein Blick auf die Zeitungsbeilagen der Discounter beweist.
Was zunächst wie eine zusätzliche Beschäftigung für die PR-Abteilung aussieht, sollte in seiner Wirkung keinesfalls unterschätzt werden. Wie wichtig der Außenauftritt eines Unternehmens ist - nicht nur bei der Industrie, sondern auch im Handwerk -, machte Andreas Merz deutlich, Marketingleiter der Bauwerk Deutschland. In neun von zehn Fällen würden Entscheidungen auf Grund emotionaler und nicht zwangsläufig rationaler Gründe getroffen. Kaufentscheidungen werden nach seinen Informationen zu 40% durch die Ausstellung und zu weiteren 40% durch die Sympathie zum Verkäufer/Handwerker beeinflusst. Produkt, Preis oder Funktionalität spielen nur zur einem Fünftel bei der Entscheidungsfindung eine Rolle.
Zielgerichtet positionieren
Eine genaue Positionierung ist aus Sicht von Bauwerk für den Erfolg eines Unternehmens entscheidend - egal ob Handwerk (siehe Kasten) oder Industrie. Für die Schweizer selbst bedeutet dies, dass die Marke Bauwerk auch in Zukunft auf das Handwerk ausgerichtet wird. Dazu wird das Schulungsprogramm in der "Bauwerk Akademie" in St. Margrethen erweitert. Des Weiteren soll der neue Marktauftritt dem Handwerker einen leichteren Zugang zum Endverbraucher ermöglichen. Noch gezielter als bisher sollen Architekten und Generalunternehmer angesprochen werden.
Mehr Objektgeschäfte
Bauwerk-Investitionen in ein spezielles Objekt-Management sollen zusammen mit dem Marktauftritt und einigen anderen Änderungen für zusätzlichen Schwung im Objektgeschäft sorgen. Für Richard Denzler, Gesamtgeschäftsführer der Bauwerk AG, ist das Objektgeschäft "ein sehr wichtiger Zuwachsbereich". Bisher sei in diesem Bereich eher nach dem Gießkannen-Prinzip gearbeitet worden. In Zukunft will Bauwerk gezielt das Objektgeschäft für den Handwerkskunden vorbereiten, so die klare Vorgabe von Richard Denzler. Und Ralf Johow, Vertriebsgeschäftsführer Deutschland, ergänzt, dass sich Bauwerk hier in einer "Schicksalsgemeinschaft" mit dem Handwerk befindet. Für den Schweizer Parketthersteller sind Objekte allerdings nicht nur die mehrere Tausend Quadratmeter großen Bauvorhaben. Bereits bei Flächen ab 300 qm beginnt in der Firmenzentrale St. Margrethen das Objektgeschäft.
Böden in vier Kollektionen untergliedert
Der neue "Rückenwind" im Objekt soll allerdings nicht nur durch optimierte Marktbearbeitung und Architekten-Ansprache kommen. Auch von dem Angebot, Parkettböden auf Kundenwunsch zu fertigen, erwartet Bauwerk zusätzliche Resonanz. "Bisher haben wir dieses Angebot kaum kommuniziert. Das wird sich aber mit unserer neuen Kollektion Varia ändern", sagte Dr. Mechthild Wennemer, als Vice-President zuständig für Marketing and Produkt Management. In "Varia" sind Wunsch- und Sonderböden sowie Designer- und Pilotprodukte zusammengefasst, von denen sich Bauwerk einiges verspricht. Darüber hinaus richtet sich die neu eingeführte Plaza-Kollektion direkt an die Planer größerer Bauvorhaben. Die in dieser Kollektion zusammengefassten Böden eignen sich, wie etwa "Denspark", besonders für den Einsatz im Objekt. Des Weiteren hat Bauwerk seine Parkettböden in die Kollektion Gala - eher ruhigere Optiken - und die Vita-Kollektion untergliedert, in der lebhaft strukturierte Holzböden zusammengefasst sind.
Mehr als 40 neue Parkettböden
Das Unternehmen mit Produktionsstätten in Salzburg und St. Margrethen hat nicht nur seine etablierten Parkette neu sortiert. Es sind auch 46 neue Parkettböden hinzugekommen. So haben die Schweizer rund eine halbe Million Schweizer Franken in eine neue Oberflächen-Straße investiert. Dortwerden unter anderem die Holzböden eingefärbt, die das Unternehmen gerade in Salzburg vorgestellt hat: Eiche Ardesia, Eiche Bosco, Eiche Sabbia, Eiche Terranera und Eiche Terreno. Diese Sortimente ergänzen die "Cleverwood"- und "Trendpark"-Böden. Gerade auch das im letzten Jahr erstmals auf der Bau vorgestellte "Cleverwood" mit seiner nur 2 mm dicken Nutzschicht hat sich zur Zufriedenheit der Bauwerk entwickelt. Rund 100.000 qm wurden von dem Boden im ersten Jahr verkauft, davon über 30% mit einer Nutzschicht aus Räuchereiche. Darüber hinaus bietet Bauwerk ab März mit Sucupira bei "Megapark" und "Unopark" eine neue Holzart. Gedämpfte Robinie/Akazie ergänzt die Sortimente Megapark, Solopark und Trendpark.
aus
Parkett Magazin 01/06
(Wirtschaft)