Möbelbranche startet mit neuem Optimismus ins Jahr 2002
Red Route - Design als roter Faden
"Die internationale Möbelmesse hat in einem schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfeld ihre Funktion als Leitmesse für die Möbel- und Einrichtungsbranche erneut unter Beweis gestellt" lautet die positive Bilanz von Dirk-Uwe Klaas, dem Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie.
Sieben Tage lang zeigten1.459 Anbieter aus 46 Ländern in Köln das komplette Spektrum von hochkarätigen Designmöbeln bis zu klassischen Wohnwelten. Mit einem Aussteller-Auslandsanteil von 67 % war die Veranstaltung auch in diesem Jahr wieder die globale Handelsdrehscheibe der Möbel- und Einrichtungsbranche.
Die Internationalität der Veranstaltung spiegelte sich auch in einem stark anwachsenden Besucherinteresse aus dem Ausland wieder. Hier konnten nicht nur besonders Zuwächse aus den EU-Ländern, sondern auch aus China, Indien, Israel, Japan, Nordamerika, Südkorea und Taiwan registriert werden.
Demgegenüber stand ein rückläufiger Besuch aus Deutschland. Im Gegensatz zu den Vorjahren reisten nach einer ersten Zwischenauswertung der Besucherbefragung weniger Besucher je Unternehmen, dafür aber die entscheidungskompetenten Inhaber, Geschäftsführer und Facheinkäufer an. Die Veranstalter sehen das als "Spiegel der konjunkturellen Situation im inländischen Möbelhandel, der einem besonders hohen Kostendruck ausgesetzt ist."
Insgesamt wurden rund 120.000 Besucher gezählt, das sind etwas weniger im als Jahr zuvor (121.995 Besucher). Trotz der rückläufigen Besucherfrequenz war die Möbelmesse von einem zumeist guten Geschäftsverlauf geprägt. Übereinstimmend hoben die Aussteller Qualität und Entscheidungsniveau sowie hohes Informationsinteresse der Einkäufer hervor. Entgegen den im Vorfeld eher verhaltenen Erwartungen zeigte sich die Mehrzahl der Aussteller auch mit der Ordertätigkeit zufrieden. "Die von der internationalen Möbelmesse ausgehenden Signale lassen sowohl der Handel als auch die Industrie für das begonnene Jahr einen Silberstreif am Horizont sehen", heißt es im Schlussbericht.
Der wesentliche Focus der Messe lag in diesem Jahr auf Design. Mit dem zum ersten Mal präsentierten Design-Programm Red Route zog sich das Thema wie ein Roter Faden durch die Veranstaltung. Immer wieder überrascht passierten die Besucher die verschiedensten Designstationen und die individuellen Interpretationen von Wohn- und Designthemen. Inszeniert wurde die Red Route von bekannten deutschen und internationalen Design-Persönlichkeiten sowie dem Designernachwuchs.
Die wichtigsten Design- und Trendsignale der diesjährigen internationalen Möbelmesse sind:
- "Demokratisierung des Designs" - Design ist für alle da
- Möbel zeigen mehr Mut zu Farbe und Licht
- Der Trend zur Multifunktionalität bei Möbeln hält an
- Ein großes Thema bleibt die Transparenz. Satiniertes Glas - ob als Front eines Schrankes oder als Tischplatte - ist in.
- Hinwendung zur klaren Formensprache. Möbel werden klarer in ihren Konturen.
- Wohlfühl-Wohnen ist für die meisten Verbraucher wichtig. Je nach Stimmung und Gefühl kann der Kunde seine Möbel variieren und gestalten. Die Identifikation mit dem eigenen Zuhause wächst.
Die nächste Kölner Möbelmesse im Jahr 2003 soll mit einem neuem Namen und einem neuen prägnanten und modern anmutenden Auftritt an den Start gehen. "Die Änderung des Namens "Internationale Möbelmesse" in IMM cologne" soll eine eigenständige Marke schaffen und ihre Funktion als globale Leitmesse unterstreichen, als die internationale Möbelmesse." Termin ist der 13. bis 19. Januar 2003.
aus
BTH Heimtex 03/02
(Wirtschaft)