Plauener Spinnhütte

Heimkehr der Seidenweberei


Auch unter www.spinnhuette.de und www.seide.de ist die bewegte Lebensgeschichte des Unternehmens nachzuvollziehen, das erst seit gut einem Jahrzehnt als Hersteller und Anbieter von Seidenbettwäsche am Markt agiert. Die Plauener Spinnhütte war Ende 1990 reprivatisiert worden mit dem Ziel, die Seidenweberei auch mit wesentlichen Produktanteilen für den Haus- und Heimtextilienbereich wieder zu beleben.

Am Firmenstandort Plauen geht die Verarbeitung von Naturseide auf das Jahr 1937 zurück. Seinerzeit Teil der Celler Mitteldeutschen Spinnhütte und als Hersteller von Fallschirmseide Rüstungsbetrieb, wurde das Werk 1946 von der damaligen sowjetischen Besatzungsmacht eliminiert. Zu DDR-Zeiten verstaatlicht, fand dort als Werk des VEB Greika Greiz bis zuletzt wieder Fallschirmseiden-Produktion aus Polyester-/Polyamidgarnen vor allem für militärische Zwecke statt. Von einst eigener Naturseide-Fertigung - vom Kokon über Faden bis Gewebe - kündeten zum Zeitpunkt der Reprivatisierung nur noch Reste technischer Ausrüstung aus der Vorkriegszeit.

Zwangsläufig musste ein Umweg gegangen werden: Als Spinnhütte GmbH/Werk Plauen - also Teil der Celler Stammfirma - und danach als Plauener Gewebetechnik GmbH & Co. KG wurden noch ausschließlich Artikel für technische Anwendungen hergestellt. Schlauchgewebe aus Polyamid machen bis heute nahezu die Hälfte der Produktion der Plauener Spinnhütte GmbH aus, die so seit 1996 firmiert, nachdem mit der Spinnhütte GmbH & Co. KG Seidentechnik Celle fusioniert worden war. Damit einher ging dann die Heimkehr der Seidenweberei und des Naturseide-Geschäfts nach Plauen.
aus Haustex 05/06 (Wirtschaft)