Große Retrospektive des berühmten Fotografen auf Gut Altenkamp

Ado feiert David Hamilton

Spot an für David Hamilton in Aschendorf: Zu einem Event besonderer Art lud Ado örtliche Honoriatoren, ausgesuchte Gäste und Freunde des Hauses in das Gut Altenkamp. Dort wurde Ende April eine große Retrospektive des weltweit berühmten Fotokünstlers eröffnet, der dabei erstmals seit zwei Jahrzehnten wieder persönlich in Deutschlandzu Gast war. Und nicht nur das: Der "Meister des Weichzeichners" hat auch die neue Premium-Kollektion Ado Couture fotografisch in Szene gesetzt, verewigt in einem hochwertigen Foto-Band.

Ado engagiert sich seit Jahren um das historisch wertvolle Gut Altenkamp im emsländischen Aschendorf als Stätte kultureller Veranstaltungen. In diesem Frühjahr präsentiert das rührige Familienunternehmen ein besonderes Event: Eine Foto-Ausstellung mit einem der berühmtesten Fotografen der Gegenwart, David Hamilton. Zur Vernissage der großen Retrospektive "David Hamilton - Gemalte Fotografie" mit persönlicher Anwesenheit des Altmeisters, der erstmals seit zwanzig Jahren wieder in Deutschland weilte, fanden sich über 300 geladene Gäste ein.

Die Veranstaltung beleuchtet bis 7. Mai insgesamt 40 Jahre künstlerischer Entwicklung des mittlerweile 73jährigen, vom Beginn seiner Tätigkeit als freischaffender Fotograf im Jahre 1966 bis zur Gegenwart. Die in dieser Form einmalige Werkschau umfasst rund 100 Arbeiten des "Meisters des Weichzeichners", die zum Teil noch nie öffentlich zu sehen waren.

Er freue sich ganz besonders auf diese Ausstellung, betonte der gebürtige Brite. Sie habe ihn motiviert, sein Archiv nach einigen besonderen Highlights zu durchforsten. Tatsächlich besitzt er mehrere Dutzend bereits gerahmter Bilder aus den verschiedensten Epochen seines Schaffens, die der Weltöffentlichkeit bislang verborgen geblieben sind.

Zum Ausstellungskonzept erläutert der Kurator der Ausstellung, Professor Dr. Thomas Werner aus Köln: "Für die Präsentation der Bilder haben wir einen besonderen Schwerpunkt gelegt. Jeder Saal ist mit einem bestimmten motivischen Thema besetzt worden. Die ausgewählten Fotografien in dem jeweiligen Saal stehen so in einem besonderen Bezug zu den großen Themen der Malerei und der Bildhauerei - der weibliche Akt, das Stillleben, die Landschaft, die Stadtvedute und das Porträt. Das breite Spektrum seines Schaffens wird auf diese Weise dem Betrachter der Ausstellung in einem kunstgeschichtlichen Kontext präsentiert."

Nach einigen Jahren, in denen es stiller um David Hamilton geworden war, steht er heute wieder voll im Blickpunkt. Nicht umsonst ist der "Hamilton-Stil" einer der Modetrends 2006/2007. Und nicht von ungefähr ist die Abkürzung THM für "Typical Hamilton Model" schon seit langem ein fester Begriff in der Modewelt.

Dementsprechend denkt er auch gar nicht daran, sich zur Ruhe zu setzen: Nach wie vor ist er auf der ganzen Welt als Fotograf aktiv und derzeit mit gleich mehreren Buchprojekten beschäftigt, unter anderem einem Band im Auftrag des marokkanisches Königshauses. Auch das trendige Modelabel Prada bedient sich seiner Kunst für eine neue Kampagne. Darüber hinaus organisiert Hamilton regelmäßig Ausstellungen seiner Werke in der ganzen Welt, schreibt Kurzgeschichten und arbeitet an einem größeren literarischen Werk. .

Die Schau in Aschendorf kam über eine umfangreiche Kooperation mit Ado zustande. Hamilton hat für die Aschendorfer nicht nur "die wertvollste Gardine der Welt" in Szene gesetzt, sondern auch die Stoffe der Premium- Kollektion Ado Couture.

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David Hamilton: Malerei mit der Kamera

Seit vier Jahrzehnten gehört der heute 73jährige David Hamilton zur weltweiten Elite der Fotografen. Viele seiner Kollegen schreiben ihm einen besonderen Verdienst zu: Er hat es geschafft, die Fotografie aus ihrem rein dokumentarischen Image herauszuführen und sie als eine neue Form der darstellenden Kunst zu etablieren.

Der gebürtige Brite kam, gerade 18 Jahre alt, nach Paris und war sofort von dieser Stadt begeistert. Ohne die Sprache zu sprechen, blieb er und arbeitete als technischer Zeichner und Layouter in einem Architekturbüro. Nebenbei begann er zu malen. Über die Malerei lernte er den Herausgeber der Zeitschrift "Elle" kennen, der ihm eine Stelle als Layouter anbot. Schnell arbeitete sich Hamilton empor, wechselte dann nach London und war eine feste Größe in den "Swinging Sixties", ehe er als künstlerischer Direktor nach Paris zurückkehrte.

Mit seiner Erfahrung in Sachen Mode und den dazugehörigen Shootings begann Hamilton Ende der 60er Jahre, selbst zu fotografieren - inspiriert von schönen Frauen und vom Licht an der Cote d'Azur, in St. Tropez, wo er sich ein Haus kaufte, das er heute noch bewohnt. Er entwickelte einen ganz eigenen Stil bei seinen Bildern, wollte die Kraft des Sonnenlichts einfangen, die Romantik des Augenblicks und die Unschuld des Motivs. Damit wurde er auch berühmt: Mit den weichgezeichneten Aufnahmen junger Mädchen, Stillleben und Portraits, von charakteristischer Sanftheit, Anmut und Zerbrechlichkeit, die wie gemalt wirkten. Bereits sein erster Bildband wurde ein weltweiter Erfolg. Ihm folgten bis heute rund 30 weitere Bücher, die weltweit ein Millionenpublikum erreichten.

Den gleichen Erfolg feierte er auch als Regisseur von Kinofilmen. Im typischen Hamilton-Stil wurde beispielsweise "Bilitis" zum Kassenschlager auf allen Kontinenten.
aus BTH Heimtex 05/06 (Wirtschaft)