Infloor ist mit Teppichboden-Spezialitäten erfolgreich
Nischenpolitik als Erfolgsrezept
Manchmal braucht es nur die richtige Idee, um aus einem Standardprodukt wie Teppichboden etwas Besonderes zu machen. Infloor hat solche Ideen; zum Beispiel investierte Firmenchef Ulrich Dresing stets frühzeitig in zukunftsweisende Fertigungstechnologien wie die Color Tec-Maschine aus den USA, mit der sich webädaquate Muster herstellen lassen - aber viel rationeller. Insgesamt stehen nur fünf Anlagen dieser Art in Europa.
Erfolgreich und profitabel zu sein, das können in diesen schwierigen Zeiten in der Teppichboden-Branche nur wenige Unternehmen von sich behaupten - zum Beispiel Infloor. Nach zweistelligen Umsatzzuwächsen in den Jahren 1998 und 1999 kann Firmenchef Ulrich Dresing auch 2000 wieder ein überdurchschnittliches Plus vorweisen und kommt damit inzwischen auf weit über 60 Mio. DM. Knapp 20 % der Erlöse werden mittlerweile im Ausland erwirtschaftet, vornehmlich in Österreich, der Schweiz, Italien, den Benelux-Ländern und Großbritannien. Aber auch die osteuropäischen Märkte Polen, Tschechien und Ungarn gewinnen allmählich an Bedeutung.
Seit der Gründung 1977 ist der in Familienbesitz befindlich Betrieb kontinuierlich gewachsen. Kompetenz und Know-how haben das Unternehmen, das mit nur drei Mitarbeitern und einer Tufting-Maschine begann, zu einem europaweit renommierten Betrieb gemacht. Mit rund 60 Mitarbeitern und 13 Tufting-Maschinen fertigt Infloor heute im Zweischichtdienst rund 4 Mio. qm Teppichboden.
Mit rund 60 % Anteil liegt der Schwerpunkt auf dem Objektgeschäft. Hier rekrutiert sich die Klientel insbesondere aus Hotels, aber auch Geldinstituten und Verwaltungen. Hochkarätige Namen wie der FC Bayern, das Hotel Schloss Fuschl, der Kitzbühler Golfclub, die Deutsche Bank in Frankfurt und das Sporthotel Alte Post in St. Anton schmücken die Referenzliste.
Das Erfolgsrezept von Infloor ist eine klare, konsequent durchgehaltene Unternehmensstrategie: Auf der Basis hochmoderner, rationell und effizient arbeitender technischer Infrastruktur konzentriert sich Infloor mit seinen Tufting-Spezialitäten auf Nischensegmente im Wohn- und Objektbereich. In Herzebrock laufen inzwischen 13 Tuftingmaschinen, eine Spritzdruckanlage und seit kurzem auch die eigene Beschichtungsanlage. Bislang ließ Dresing hier im Lohn arbeiten.
Mit der Color Tec-Technik des amerikanischen Maschinenbauers Cobble hat sich das Familienunternehmen - Tochter Stefanie arbeitet sich derzeit mit in die Geschäftsführung ein - eine Fertigungstechnologie gesichert, mit der sich exklusive, axminsterartige Mustern in Topqualität wirtschaftlich fertigen lassen. In Europa gibt es nur fünf Anlagen dieser Art. Die Dessins kommen von der Diskette und laufen beim Musterwechsel ansatzlos weiter. Infloor ist hierzulande das erste Unternehmen, das dieses Prinzip für Stückfärber nutzt.
Raffinierte Strukturen, kreative Mustervarianten und ein ausgewogener Mix in Farbe und Dessins sind bei Kollektion Avantgarde das Ergebnis. Die Teppichböden sind komplett durchgemustert - wie gewebte Ware, bereits ab 300 qm sind Sonderfarben und -dessins in bis zu drei Farben möglich.
So faszinierend das Color-Tec-Verfahren auch ist, Ulrich Dresing hat schon die nächste Maschine im Visier, die ihn reizt: Sie erlaubt völlig neue Strukturen und Muster bei Schlingen.
Individueller Musterservice schon bei kleinen Auftragsmengen
Neben der fortschrittlichen Technologie sind kundenorientierte Serviceleistungen wie Flexibilität, kurzfristige Lieferbereitschaft und Lieferverlässlichkeit wichtige Säulen der Firmenphilosophie - und auch des Erfolges. Die Leis-tungsfähigkeit der Westfalen dokumentiert sich unter anderem am Design-Service: Schon ab einer geringen Auftragsmenge - nur 100 qm - realisiert Infloor bei seinem exklusiven Druckprogramm Impulse auf der computergesteuerten Chromojet-Anlage nahezu jeden Muster- und Farbwunsch. Bis zu acht Farben pro Dessin sind möglich; entweder zusammengesetzt aus der Standardpalette mit 80 Farben, oder auch nach RAL oder Pantone festgelegt. Zudem kann der Kunde zwischen verschiedenen Decken wählen: dem glatten Velours Corso, dem fixierten Velours Congress - beide aus der Polyamid-Markenfaser Antron von Du Pont - und einem weiteren fixierten Velours aus 80:20-Mischung Wolle/Polyamid - Artikel Capitol.
Eine Reihe Bordüren, die auf die Grundmuster abgestimmt sind, erweitern zusätzlich den Gestaltungsfreiraum.
Neben seinen beiden Flaggschiffen Avantgarde und Impulse hat Infloor noch weitere Kollektionen im Programm, zum Beispiel Emotion, ein klassisches Querschnittangebot an Schlingen und Velouren, Uni und gemusterten Teppichböden, grafischen und floralen Dessins. Dazu kommen für den Objektbereich die beiden Themenkarten Quartett und Extrem mit jeweis vier Artikeln.
Die hochwertig ausgerichteten Qualitäten verlangen bestes Material; Dresing stützt sich deshalb bei einer Vielzahl seiner Produkte auf Polyamid-Markenfasern von Du Pont, die "hervorragende Gebrauchseigenschaften und brillante Optik" gewährleisten. Insbesondere im Veloursbereich arbeiten Infloor und Du Pont eng zusammen.
Auf der Domotex präsentiert sich Infloor mit seinen Neuheiten - unter anderem neuen Saxonys - wie gewohnt in Halle 6, Stand D 26.
aus
BTH Heimtex 01/01
(Wirtschaft)