Amorim-Umsatz weit über Plan gewachsen
"Neue Vertriebs- und Markenpolitik trägt Früchte"
Der Korkbelagsmarkt wächst, Amorim Deutschland wächst noch viel stärker: Knapp 40 % an Umsatz hat das Unternehmen im vergangenen Jahr bei Korkböden zugelegt, über 20 % insgesamt und damit die Planung weit übertroffen. Für dieses Jahr rechnet Geschäftsführer Wolfgang Mohr wieder mit einem deutlichen Plus: die neue Vertriebsstrategie, die Einführung des ersten leimlos verlegbaren Korkfertigparketts und die wiederbelebte Zusammenarbeit mit Upofloor sollen dafür sorgen.
Amorim Deutschland, die Tochter des gleichnamigen portugiesischen Weltmarktführers für Kork, kann auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2000 zurückblicken: "Während der Markt für Korkbeläge um erwartungsgemäße 3 % gewachsen ist, haben wir knapp 40 % gegenüber dem Vorjahr zulegen können", berichtete Geschäftsführer Wolfgang Mohr auf der Domotex. "Der Gesamtumsatz des Unternehmens hat sich in der gleichen Zeit um Mitte 20 % nach oben verändert." Der Marktanteil habe sich damit von knapp 30 % auf etwa 40 % erhöht. 55 % hatte sich Mohr im letzten Jahr mittelfristig zum Ziel gesetzt.
Er führt diese "sehr erfreuliche" Entwicklung auf die "eindeutige Vertriebs- und Markenpolitik" von Amorim zurück, die besonders im zweiten Halbjahr 2000 Früchte trug. "Die nachvollziehbare Politik der Abgrenzung der Vertriebskanäle durch Steuerung der Handelsmarken ist vom Markt sehr positiv aufgenommen worden." Vor allem das "Korkpartner-Konzept" habe den Großhandel in Richtung Amorim mobilisiert. "Wir können schon jetzt von einer flächendeckenden und vertraglich abgesicherten Großhandels- Allianz berichten. 35 führende Adressen des Bodenbelag-Großhandels haben sich als Korkpartner eingeschrieben und wollen mit uns das Produkt Kork weiterentwickeln."
Im laufenden Jahr wollen die Delmenhorster zusätzlich eine breite Präsenz beim Handwerk erreichen und setzen dafür auf Investitionen, die vertrauensbildende Wirkung erwarten lassen.
Wichtige Zielgruppe sind zudem der Holzhandel und das Objektgeschäft, das in "eine professionelle Form" gebracht werden soll.
Zusätzlichen Auftrieb erwartet Mohr 2001 aus der strategischen Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen, die in vielversprechende Produktneuheiten und den Ausbau des Sortiments gemündet sind. So wurde mit Lizenz von Berry Floor und Välinge Aluminium das erste leimlos verlegbare Korkfertigparkett entwickelt. Cork Loc soll nach Mohrs Überzeugung eine "bedeutende Rolle bei der künftigen Positionierung des Unternehmens im Markt spielen".
Ein weiterer "bedeutender Meilenstein für die zügige Entwicklung" von Amorim Deutschland ist für ihn die wiederbelebte Partnerschaft mit dem finnischen Parketthersteller Upofloor. Beide Unternehmen hatten vor einigen Jahren bereits im Parkett- und auch im PVC-Objektbelagsbereich miteinander kooperiert, bevor Upofloor zur damaligen DLW abwanderte. Nachdem Armstrong DLW das Parkettgeschäft in Europa aufgegeben hat, hat Amorim Deutschland jetzt wieder den Alleinvertrieb für das Parkettsortiment aus Finnland übernommen. Das Programm soll vorerst unverändert weitergeführt werden und wird komplett in Delmenhorst eingelagert.
Upofloor produziert dreischichtiges Fertigparkett mit fünffach versiegelter 4 mm-Nutzschicht aus Eiche, Buche, Ahorn, Birke, Esche, Kirsche und Merbau, als Schiffsboden oder Landhausdiele, versiegelt, gewachst oder geölt. Zum Jahresanfang sind die Holzarten Jarrah, Karri, Mountain Ash und Rose Gum hinzugekommen.
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José Americo Amorim-Coelho über die Amorim-Gruppe
Amorim Revestimentos und seine deutsche Tochter in Delmenhorst sind Teil der Amorim-Gruppe, einer der größten privaten Holdings in Portugal und weltweit größter Hersteller von Korkprodukten. Die Gruppe verfügt über Aktiva im Wert von 1,3 Mrd. Euro und hat im Jahr 2000 rund 610 Mio. Euro (knapp 1,2 Mrd. DM) umgesetzt. Weltweit sind 5.800 Mitarbeiter beschäftigt, davon 4.200 in der Korkindustrie.
Im Korksektor, der 75 % der gesamte Erlöse ausmacht, konnte der Umastz in den letzten beiden Jahren um 25 % gesteigert werden. Für 2001 erwarten wir ein Wachstum in ähnlicher Größenordnung auf 508 Mio. Euro. Das Ergebnis 1999 betrug 17,5 Mio. Euro, im Jahr 2000 ist es nach ersten Berechnungen um 10 % gestiegen.
Die Investitionen beliefen sich im vergangenen Jahr auf 30 Mio. Euro, für 2001 sind an die 40 Mio. Euro geplant.
Trotz unseres erfreulichen Zuwachses im letzten Jahrzehnt bleiben noch Zielsetzungen für die nächsten Jahre:
Erstens sehen wir noch großes Potential bei neuen Optiken und Designs der Korkoberflächen.
Zweitens wollen wir Oberflächenbehandlung, Verlegung und Pflege erleichtern bzw. verbessern - nicht nur um die Wertigkeit des Produkts zu erhöhen, sondern auch, um die Anforderungen des Umweltschutzes zu erfüllen.
Und Drittens wollen wir die thermischen und akustischen Eigenschaften optimieren.
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Esko Teerikorppi über Upofloor
Upofloor ist der größte finnische Hersteller von Parkett und PVC-Belägen. Die Firmengeschichte reicht zurück bis in das Jahr 1955, als das Unternehmen als Teil der Nokia Corporation gegründet wurde. Heute gehört Upofloor zur Fiosan-Gruppe, die sowohl bei PVC-Belägen als auch bei Parkett (Jahreskapazität 5 Mio. qm) zu den größten Produzenten in den nordischen Ländern zählt.
Upofloor stellt Mehrschichtparkett in seinen beiden Werken in Heinola und Nastola her, unterhält zudem drei weitere Fabriken in Finnland für PVC-Bahnenware, Quarzvinyl-Fliesen und CV-Beläge. Das Unternehmen besetzt eine führende Marktposition in Finnland und verfügt über eine "gute Marktstellung" in vielen europäischen Ländern, wobei man dort in der Regel mit Exklusiv-Importeuren zusammenarbeitet. Im vergangenen Jahr hat Upofloor 400 Mio. Finnmark umgesetzt, das sind etwa 130 Mio. DM, davon 50 % im Ausland. Es werden fast 500 Mitarbeiter beschäftigt.
aus
Parkett Magazin 01/01
(Wirtschaft)