Leinenmanufaktur von Kleist

Tafeltücher als Umsatzbringer


Neukirch - "Es lohnt sich wieder", befindet Hans-Henning von Kleist, Inhaber der gleichnamigen Leinenmanufaktur, bezüglich Tischwäsche-Konfektion, die den Kleinstbetrieb jetzt stärker in Anspruch nimmt. "Mit der Maßanfertigung von Tischzeug hat sich uns offenbar eine Marktlücke aufgetan. Weniger gefragt scheinen klassische Tischmaße unserer Vorgenerationen, umso mehr größere und je ausgefallener, desto besser. Es kommen immer mehr Leute zu uns, die für ihre ungewöhnlichen Tischgrößen entsprechende Tischwäsche suchen, zumal in besonderen Stoffqualitäten."

Solche Kundenwünsche zu erfüllen sieht sich die Leinenmanufaktur von Kleist in der Lage. Gefertigt werden Tafeltücher aus weißem Masters Linen bis zu einer Fertigbreite von 220 cm, mit einfachem oder mehrfachem Hohlsaum und wenn gewünscht mit Servietten oder auch Monogramm-Einstickung. Tischzeug aus Leinendamast wird ohne Naht in der Auflagefläche bis zu einer Fertigbreite von 150 cm in den gleichen Varianten wie bei Leinen-Tafeltüchern konfektioniert. Bei angesetztem Rahmensaum erweitert sich die Fertigbreite auf 180 cm.

Als Spezialität des Hauses wird für die Verarbeitung in originelles Tischzeug der Oberlausitzer Bauerndamast "Umgebind" angeboten. Das dekorative Doppelgewebe in Halbleinen (53/47 Prozent Leinen/Baumwolle) besteht heute wie zu Zeiten seiner "Schöpfung" im Jahre 1889 aus 14er-Leinengarn naturbelassen oder in den Farben Rot, Blau, Grün und Braun im Schuss sowie 34er-Zweifachgarn aus rohweißer Baumwolle in der Kette. Das verwendete Leinengarn ist entweder mit Sauerstoff vorgebleicht oder licht- und kochecht naturgefärbt. Genauso naturbelassen bleibt die Fertigware, die damit freilich einer Krumpfung von acht bis zehn Prozent unterliegt. Gewebt wird derzeit in 170 cm Breite, die somit den Größenrahmen für in der Fläche nahtlose Tischdecken in "Umgebind" vorgibt. Als gewissermaßen standardmäßige Konfektionsvarianten stehen Paspelierungen, paspeliert mit Rahmensaum, mit Außenklöppelspitze, mit Einsatz-Klöppelspitze oder auch beides zusammen zur Auswahl. "Wir erfüllen jegliche Kundenwünsche, wenn es unsere Möglichkeiten erlauben."

Hans-Henning von Kleist hat den Oberlausitzer Bauerndamast - einst von dem Textilfabrikanten Julius Seifert, seinem Urgroßvater - erfunden, für die Verarbeitung zu Heimtextilien wieder entdeckt. Dazu inspiriert worden war er von der Neuauflage des Landhausstils in der Wohnmode. Der Stoff steht derzeit in fünf Dessins zur Verfügung, die sich - angelehnt an ursprüngliche Muster - genauso eignen als Kissenbezug oder Schlaufenschal für die Fensterdekoration.
aus Haustex 03/07 (Sortiment)