Alloc AS

Alloc: Neustart nach turbulentem Jahr 2000


2000 war ein turbulentes Jahr für den norwegischen Laminatboden-Hersteller Alloc, vormals Norske Skog Flooring: Erst die Übernahme durch die Berry-Gruppe und dann die anhaltenden Querelen um das Patent für leimfreie Laminatverlegesysteme ließen die Wellen hochschlagen. Inzwischen habe sich die Situation beruhigt, beteuern Geschäftsführer Bengt Rasin und Europadirektor Göran Dannborg. Man habe seinen Platz innerhalb der Berry-Gruppe gefunden und könne nun wieder alle Kräfte auf den Markt konzentrieren. Wobei die Auseinandersetzungen um die Patente noch nicht beigelegt sind; aber damit ist jetzt Mutter Berry befasst. Der Umsatz im vergangenen Jahr wird mit 135 Mio. DM angegeben, die Belegschaft umfasst 230 Mitarbeiter.

Rasin und Dannborgs wichtigstes Ziel ist jetzt, den Namen Alloc wieder nach vorne zu bringen und die Marke zu polieren. Die Norweger agieren als autarkes Unternehmen auf dem Markt. Bewusst präsentierten sie sich demzufolge auf der Domotex auch nicht unter dem Dach von Berry, sondern mit einem eigenen Stand - nicht mal in der Nachbarschaft der Mutter, sogar in einer anderen Halle.

Alloc sieht seine Zukunft nicht in der Massenproduktion. Vielmehr will man sich mit hochwertigen HPL-Produkten für Wohnen und Objekt schwerpunktmäßig auf das obere Marktsegment konzentrieren, abgerundet durch ein direktbeschichtetes "Brot-und-Butter"-Produkt sowie Furnierboden und Fertigparkett - alle mit mechanischem Verriegelungssystem. "Wir sind das einzige Unternehmen, das komplett auf leimlose Verlegung setzt", betont Rasin.

Mit diesem Programm sollen hierzulande vornehmlich der klassische Großhandel im Holz- und Bodenbelagshandel, aber auch Filialisten angesprochen werden. Dafür hat man Werner Lucas als neuen Verkaufsleiter Deutschland angeheuert, dem drei Gebietsverkaufsleiter zur Seite stehen. Sie bearbeiten von der deutschen Niederlassung in Weiterstadt aus die gesamte Bundesrepublik.

Neben dem deutschen Markt gilt 2001 den USA verstärkte Aufmerksamkeit. Spätestens im zweiten Quartal soll die Fertigung am amerikanischen Standort Racine im US-Bundesstaat Wisconsin anlaufen. Allerdings wird dort kein HPL produziert - das liefert das norwegische Stammwerk Lyngdal -, sondern nur DPL. Auch sind in Racine keine Pressen installiert, sondern nur eine Homag-Profilierungslinie mit einer Kapazität von 7 Mio. qm, die Platten aus Frankreich verarbeitet.
aus Parkett Magazin 01/01 (Wirtschaft)