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Thomas trotz schwerem Jahr 2000 motiviert ins Jahr 2001


Das "schwerste Jahr der Firmengeschichte" hat das Berliner Großhandelshaus Thomas + Co hinter sich. "Der Wind weht dem Mittelstand und der Baubranche als Hurrikan um die Ohren - und wir mit unserem Betrieb sitzen mitten drin", umschreibt Walter Steffel, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens die Situation, die von Stagnation und zunehmendem Kostendruck geprägt sei. "Alleine die Beschlüsse der Bundesregierung zur Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und Ökosteuer bürden uns erhebliche Mehrkosten auf." Zusätzliche Probleme ergaben sich für Thomas durch den Zusammenbruch von Wand + Boden. Der Grossist hatte die Fachmarktkette seit Jahrzehnten beliefert. "Der Ausfall hielt sich für uns aber im kalkulierten Rahmen", betont Steffel. "Unsere offenen Posten waren komplett durch unsere Kreditversicherung abgedeckt."

Doch es gab im vergangenen Jahr auch Lichtblicke. Zufrieden ist man in Berlin mit der positiven Entwicklung der Produktgruppen Parkett und Gardinen/Dekos. Seit dem Herbst hat Thomas sein Verkaufsgebiet regional erweitert und ist mit dem Belcasa-Stoffprogramm jetzt auch in Schleswig-Holstein und Hamburg präsent. "Wir konnten unsere Marktbedeutung, Akzeptanz und auch die Umsätze weiter steigern", freut sich Prokurist Dirk Steffel. "Unsere Investitionen in Seminare und Schulungen haben mit Sicherheit dazu beigetragen, den leichten Verlust bei textilen Belägen, Kleber und Spachtelmassen so gut wie auszugleichen."

Im laufenden Jahr rechnet Walter Steffel kaum mit einer Besserung des Umfeldes. Bereits im Sommer 2000 war das Budget korrigiert worden, 2001 geht man von weiterer Stagnation aus. "Wenn der Markt kein Wachstum zulässt, und man keine Risiko-Umsätze anstrebt, müssen die Ziele angepasstwerden", sagt er realistisch. "Auch wenn wir das erste Mal seit 37 Jahren keine Umsatzsteigerung planen." Eine der ostdeutschen Baukonjunktur angepasste Budgetplanung sei wichtig, um nicht falsche Erwartungen zu wecken, die später dann doch heruntergeschraubt werden müssten. "Wir haben unsere Hausaufgaben in den vergangenen Monaten erledigt und mit unseren Mitarbeitern detailliert machbare Zahlen und Ziele abgestimmt, zeigt sich Steffel zufrieden mit der Bereitschaft und dem Verantwortungsbewusstsein seiner Mannschaft.

Fortgeführt werden die umfangreichen Investitionen in Kundenbindung und -weiterbildung, die zahlreiche Seminare, Workshops und Fach-Reisen einschließen. Auch 2001 soll wieder ein abwechslungsreiches Programm stattfinden, das sich wie in den letzten beiden Jahre nicht allein auf Produktschulungen beschränkt. Die Planungen laufen bereits. "Wir wollen, dass unsere Kunden Geld verdienen", geben Walter und Dirk Steffel, die klaren Ziele dieser Aktivitäten vor und hoffen, "dass unsere Kunden merken, dass wir ihnen mehr anbieten als nur Produkte."

Über das eigene Unternehmen hinaus richtet Walter Steffel zwei Wünsche an die Kunden und an die Lieferanten: "Erstens eine bessere Zahlungsmoral und zweitens eine engere Kooperation von Industrie und Großhandel in Systempartnerschaften, um gemeinsam marktberuhigend Verantwortung zu übernehmen."
aus BTH Heimtex 02/01 (Wirtschaft)