Wettbewerb für Raumausstatter-Nachwuchs
Wohnträume von jungen Raumausstattern
"Stoff-Wechsel - Zeit für ein neues Wohngefühl" lautete das Motto eines Wettbewerbes, zu dem Verband der Deutschen Heimtextilien-Industrie junge Raumausstatter eingeladen hatte. Sie sollten kreative Interieurs gestalten, die die Vielseitigkeit von Wohntextilien darstellen und die Lust des Verbrauchers auf textiles Wohnen wecken.
Nicht nur "exotisch", sondern auch "erotisch" fand Trendexperte Gunnar Frank die Arbeit "Märchenhafte Träume", mit der Katja Beyer und Cathleen Sander den ersten Preis im Nachwuchswettbewerb des Verbandes der Deutschen Heimtextilien-Industrie erhielten. Die beiden jungen Frauen von dem Raumausstattungsbetrieb Schwarzmeier aus Arnsdorf bei Dresden hatten, inspiriert von Stimmungen aus 1001 Nacht, ein orientalisch angehauchtes, romantisches Schlafraum-Interieur geschaffen. Das wurde mit 5.000 DM belohnt.
"Der Verbraucher sucht solche Ideen. Wohnen steht bei ihm hoch im Kurs", erklärte Verbandsvorsitzender Helmut Krause anlässlich der Siegerehrung. "Wir brauchen Innovation, gutes Marketing und Qualitäten zum angemessenen Preis. Zwar habe die Branche im zweiten Halbjahr 2000 nach längerer Durststrecke ein leichtes Umsatzplus verzeichnet, doch sei es zu früh, um optimistisch zu sein. "Der Wind weht allen steif ins Gesicht."
Für Motivation und Inspiration sollte die Ausschreibung des Heimtextilienverbandes sorgen. Als Sponsoren beteiligten sich Trevira und Fakta an der Aktion. Die Resonanz war überraschend positiv. Der Aufruf an junge Raumausstatter unter dem Motto "Stoff-Wechsel - Zeit für ein neues Wohngefühl" in aktuellen Trendfarben unkonventionelle Interieurs mit emotioneller Aussagekraft und der vielseitigen Verwendbarkeit von Wohntextilien darzustellen, fiel auf fruchtbaren Boden. Dass die Handwerk Gestaltungskraft steckt, bewiesen nicht nur die kreativen Sieger, sondern auch die weiteren Preisträger: Ulrich Sack von der Firma Daniel Steen in Hamburg belegte mit seinem Heimkino-Thema "Sun always shines on TV", bei dem er auf den ersten Blick unvereinbare Gegensätze miteinander verbindet, den zweiten Platz. Den dritten Rang erreichte Thomas Epple mit seinem durchweg hell gestalteten Ambiente "Home is where our heart lives", in dessen Mittelpunkt ein selbst entworfenes und angefertigtes herzförmiges Sitzmöbel steht.
Messegeschäftsführer Dr. Michael Peters nahm die Ideen des Wettbewerbs zum Anlass, auch über Neugestaltungen der Messe nachzudenken: "Wir brauchen den Input und die Dynamik der Branche. Die Heimtextil hat ihr Gesicht seit sieben Jahren wenig verändert. Ab 2002 wird es neue Hallen, neue Architektur und neu aufgestellte Warengruppen geben."
Der diesjährige Innovationswettbewerb soll nicht der letzte gewesen sein. Textilien spielen im Einrichtungskonzept des Verbrauchers eine ähnlich wichtige Rolle wie Möbel und Licht. Der Verband der Deutschen Heimtextilien-Industrie verfolgt das Ziel, auf breiter Ebene darzustellen, dass seine Branche Home-Fashion-Produkte bietet, die entscheidend zum Wohnkomfort und Wohlfühlen beitragen. Schon deshalb könnte der Wettbewerb im kommenden Jahr neu aufgelegt werden.
aus
BTH Heimtex 03/01
(Wirtschaft)