Forbo

Dutch Design


Gute Idee, gelungene Umsetzung: Mit "Dutch Design" (= Niederländisches Design) stellt Forbo eine hochinteressante Linoleum-Themenkollektion vor. Zwölf namhafte, zeitgenössische niederländische Designer, Künstler und Architekten haben dafür ihre "persönliche" Linoleum-Variante entwickelt: in ihrer Lieblingsfarbe oder einem Farbton bzw. einem Design, die ihrer Meinung nach im umfassenden Angebot von Forbo fehlten. Basis ist jeweils der Forbo-Klassiker Marmoleum in 2,5 mm Stärke, mit bewährten Topshield-Finish und farblich abgestimmten Schweiß-Schnüren. Dutch Design ist ein überzeugendes Konzept, das sich mit Kandidaten aus anderen Ländern problemlos weiter zu einer Serie ausbauen ließe...

Marcel Wanders: Sunflower Gold
Der Designer Marcel Wanders, bekannt durch seine Arbeiten für Cappellini, Cassina, Kartell und Vitra sowie sein eigenes Label Moooi, hat unter anderem Leuchten, Möbel, Audio- und Video-Equipment sowie ganze Interieurs entworfen und gilt europaweit als einer der führenden Köpfe seiner Zunft. Er vermisst im heimischen Holland die Sonne, hat deshalb orangefarbene Vorhänge in seinem Schlafzimmer und taucht auch den (Linoleum-)Boden in warmes Sonnenlicht.

Saar Oosterhof: Landscape of Colours
Die Textilkünstlerin Saar Oosterhof ließ sich bei ihrem Entwurf von einem Gemälde ihrer Mutter Carry Blase inspirieren, das nach einer Tunesien-Reise entstand und greift die Farben daraus auf: Braun, Beige, Taupe, Blau...insgesamt 8 subtile abgestimmte Töne und die komplexe, filigrane Zeichnung wirken wie der Blick aus dem Flugzeug auf eine vielgestaltige Landschaft.

Edward van Vliet: Tree
Edward van Vliet ist spezialisiert auf die Gestaltung von Showrooms, Shops, Büros und auch auf Corporate Design, unter anderem für LOreal, Moooi und Stayokay, die niederländische Jugendherbergs-Organisation. Er erinnerte sich an Linoleum als natürlichen Werkstoff und hatte die Assoziation zu einem Baum. Folgerichtig ist seine Idee beeinflusst von einer großen Birke vor einem blauen Himmel.

Evelyne Merkx: Luminous Flooring
Die Innenarchitektin Evelyne Merkx und der Architekt Patrice Girot konzipieren gemeinsam Ausstellungen, Büros, Restaurants, Shops und Museen. Sie setzt oft Marmoleum ein, vermisste bislang lichte, helle Töne, die aufgrund der Materialzusammensetzung schwer zu realisieren sind. Ihr Luminous Flooring in leuchtendem Offwhite mit sparsamer Zeichnung ist das Ergebnis aufwendiger Entwicklungsarbeit.

Jurgen Bey: Grey Matter
Jurgen Bey absolvierte die Design Akademie in Eindhoven, führt heute eine Agentur mit Rianne Makkink und bevorzugt bei seinen Leuchten, Möbeln und Installationen ungewöhnliche Materialien und Oberflächen. Für seine Marmoleum-Variante lud Bey Forbo-Mitarbeiter ein, ihm den Inhalt ihrer Staubsauger-Beutel zu bringen. Daraus generierte er eine Range verschiedener Grauabstufungen, aus denen dann sein "dusty" (= staubiger) Boden entstand.

Miriam van der Lubbe: 1 22' 75", 5 44' 25"
Miriam van der Lubbe entwirft für namhafte Unternehmen wie Rosenthal, Habitat und Arco. Sie nimmt den Boden wörtlich, für sie ist er die Erde unter ihren Füßen, fester Halt, Untergrund, farblich übersetzt in einem tiefdunklen Braun, fast uni mit sehr reduzierter Marmorierung. Originell: Ihre Linoleum-Version ist nach dem Längen- und Breitengrad ihrers Ateliers benannt.

Claudy Jongstra: Twin Materials
Mode-und Textildesignerin Claudy Jongstra liebt die originäre Natürlichkeit von Filz und Wolle. Große Namen wie John Galliano und Donna Karan schätzen ihre Entwürfe. Sie hält sogar ihre eigene Schafherde. Die Zeichnung und die Farbigkeit der Hörner ihrer Schafböcke hat sie auf Linoleum umgesetzt in eine zurückhaltende Anthrazit-Ocker-Tönung.

Piet Hein Eek: 2%
Piet Hein Eek hat sich einen Namen gemacht mit seinen Möbeln aus Wrackteilen. 1993 schloss er sich mit Nob Ruigrok zusammen, beide zusammen entwickeln und vermarkten Möbel, Leuchten und Accessoires. Er hat sich mit den einzelnen Komponenten von Linoleum beschäftigt; 2% davon sind Farbpigmente, von denen sich Eek wiederum Schwarz ausgewählt hat. Der Farbton ist allerdings nicht monochrom, die anderen schimmern durch. Neu ist die ruhige, wolkige Struktur.

Irma Goedemondt:
Red Irma Goedemondt studierte ursprünglich Modedesign, ging dann aber zur Presse und leitete als Chefredakteur Titel wie Ariadne, Honderd Ideeen und VT wonen, seit 1996 Eigen Huis & Interieur. Sie votierte für ein klares, strahlendes Rot wie das chinesische Lackrot oder die Tönung in indischen Tempel.

Li Edelkoort: Naked
Trendscout Li Edelkoort genießt weltweit höchstes Renommee. Ihre Prognosen und Trendbücher sind wichtige Quellen für die verschiedensten Branchen. Sie steht dem Direktorium der Design Akademie Eindhoven vor, das unter ihre Ägide internationale Reputation genießt. Ihr Linoleum-Belag spiegelt die Farbe und Textur von nackter Haut wider, denn bereits seit den frühen 90er Jahren ist sie von diesem Thema fasziniert. Kleine gelbe und orangefarbene Sprengsel bringen das Rot noch mehr zum Leuchten.

Richard Hutten: All the Colours of the rainbow
Minimalistisch und doch humorvoll ist der Stil des Designers Richard Hutten, der unter dem Credo "No sign of design" funktionale Möbel und Accessoires, aber auch Interieurs und Ausstellungen gestaltet. Umso überraschender, wie (farben-)reich sein Linoleum-Konzept ist. Ursprünglich wollte er alle Farben des Regenbogens vereinigen, später kombinierte er einzelne Colorits in Jackson Pollocks Manier, um sich dann schließlich auf die Mondrian-Töne Gelb, Blau, Rot und Weiß zu konzentrieren.

Kiki van Eijk
Ebenfalls ein Spross der Design Akademie Eindhoven, interpretiert bei ihren Entwürfen für Teppiche, Lampen, Keramik und Glass traditionelle Handwerkstechniken auf zeitgemäße Art. Ihr grasgrünes Linoleum mit Fuchsiafarbenen und braunen Akzenten weckt mit seiner heiteren, frischen Ausstrahlung Assoziationen an den Sommer.
aus BTH Heimtex 03/07 (Sortiment)