Kährs
Totalumstellung auf Woodloc
Beherrschendes Thema bei Kährs ist die offizielle Markteinführung von Woodloc, dem selbst verriegelnden, leimlosen Verbindungssystem für Fertigparkett, von dessen dauerhafter Funktionsfähigkeit Kährs so uneingeschränkt überzeugt ist, dass ab Sommer 2001 alles "auf eine Karte gesetzt wird", wie Marketing- und Entwicklungsleiter Rainer Schulze-Muhr betont. Bis dahin soll in Nybro die Total-Umstellung der Parkettproduktion im Langdielenformat auf das Woodloc-System vollzogen sein. Kährs will den Handel damit von der "Belastung einer doppelten Lagerhaltung" befreien.
An der Struktur des Kährs-Händlernetzes ist im letzten Jahr weiter gearbeitet worden. Während in Deutschland lange kleinere Händler dominierten, sei der Kreis der mittleren und großen Händler inzwischen deutlich gewachsen, heißt es. Unter den rund 500 Facheinzelhandelskunden, die konstant größere Aufträge erteilen, seien etwa 150 besonders starke Unternehmen. Die nächstgrößere Gruppe der kleinen Händler und Handwerksbetriebe mit Händlerfunktion bezifferte er auf etwa 1.000. Insgesamt wurde die Zahl der Kährs-Kunden einschließlich der Kunden im Handwerk, die vom Großhandel beliefert werden, mit etwa 14.000 angegeben.
Wie sich die Schweden eine Beratungsecke als Keimzelle für das Shop-in-Shop-System vorstellen wird zunächst als Prototyp gezeigt. Das Konzept dahinter ist Teil des Regionalmarketings von Kährs. Verwirklicht werden soll es mit Händlern, die entweder den Status eines Regionalpartners oder eines Lokalpartners bekommen. Während der Regionalpartner seine Anziehungskraft in einem Einzugsbereich von etwa 45 Minuten Fahrzeit beweisen muß und in dieser Region Gebietsschutz erhält, sind Lokalpartner innerhalb einer Region gleichberechtigt. Da für sie kein Gebietsschutz vorgesehen ist, sollen sie - um Preiskämpfe und Preisverfall vorsorglich zu unterbinden - von Kährs "beobachtet und begleitet" werden. Lokalpartner müssen nicht zwangsläufig Händler sein, sie können dem Konzept zufolge auch Handwerksbetriebe mit Einzelhandelsfunktion und Ausstellungsräumen sein. Abhängig von Status und Größe der Partner, sollen mehrere Shop-Typen für 5 bis 100 qm Grundfläche zur Verfügung stehen.
Die Bestückung der Shop-in-Shops wird von Kährs auf Basis von regionalbezogenen Wirtschaftsdaten entscheiden. Die Eckpunkte dieses inhaltlichen Konzepts werden in drei Häusern in Süddeutschland getestet. Ein weiterer wird in diesem Jahr eröffnet. Um mit dem Konzept erfolgreich sein zu können, wäre jedoch laut Schulze-Muhr bundesweit eine relativ große Anzahl von Parkett-Shops erforderlich.
aus
BTH Heimtex 04/01
(Wirtschaft)