"Farbe": Branchenführer trumpft ganz groß auf
Caparol mit zwei Messeständen und neuer Marke Histolith
Caparol hat dem wichtigen Themenkomplex "Fassaden- und Dämmtechnik" eine eigene Plattform auf der "Farbe - Ausbau & Fassade" gegönnt und zelebriert somit einen standesgemäßen Auftritt als Branchenführer. Der Hauptstand bleibt dem Bereich Farben, Lacke und Bautenschutz vorbehalten. Einen Messeakzent soll die neue Marke "Histolith" setzen und der damit verbundene neu ausgerichtete Marktauftritt in der Baudenkmalpflege. Die neue Produktlinie umfasst ein denkmalgerechtes Sortiment, das eigens auf die Anforderungen zur Restaurierung und Renovierung alter Bausubstanz zugeschnitten ist.
Neben Kalkfarben für den Innen- und Außenbereich beinhaltet die neue Carparol-Marke Histolith silikatische Beschichtungen für Fassaden und Innenräume sowie Farben für den Holz- und Metallschutz. Hierzu gehört etwa eine Leinölfarbe in historischen Farbtönen. Mit den Produkten bietet Caparol sämtliche Werkstoffe, die zur Renovierung und Restaurierung historischer Bausubstanz nötig sind.
Zum neuen Markenauftritt gehört auch eine Farbtonkarte, die - basierend auf rein anorganischen Pigmenten - in Zusammenarbeit mit Landesdenkmalämtern und Diözesen entstanden ist. Töne dieser Farbkarte beruhen teilweise auf restauratorischen Befunden an historischen Bauwerken, die Caparol von zahlreichen Institutionen der Denkmalpflege genannt wurden.
Rationelles Beschichten von Innenflächen
Dass sich auch Innenflächen besonders rationell mit Wand- und Deckenfarben gestalten lassen, sollen die Praxisvorführungen am Caparol-Messestand mit der sprühnebelfreien Airless-Beschichtung Nespri-Tec belegen. Mit dem System ist es möglich, speziell rezeptierte Farben ohne störenden Spritznebel aufzutragen. Besonders Kraft sparend ist so auch das Beschichten von Decken.
Mit Nespri Fixx steht dabei eine Innenfarbe der Nassabriebklasse 3 zur Verfügung, die nach Herstellerangaben hohes Deckvermögen besitzt und sich besonders gut ausbessern lässt. Hinzu kommt mit Nespri Silan eine Innen-Siliconharzfarbe der Nassabriebklasse 2, die tuchmatte und scheuerbeständige Oberflächen erzielt. Das Produkt wurde für "hochwertigste Ergebnisse auch auf anspruchsvollen Untergründen" konzipiert. Beide Werkstoffe sind verarbeitungsfertig eingestellt.
Aufgetragen werden die speziellen Innenfarben mit einem Wagner-Nespray-Airlessgerät, dessen Membranpumpentechnik eine leistungsstarke und gleichmäßige Förderung des Werkstoffs gewährleistet. Für eine konstante Verarbeitungstemperatur sorgt ein beheizter Hochdruckschlauch. Die innovative Doppeldüsentechnik sichert den nebelfreien Materialauftrag, wobei mit Nespray-Deco jetzt eine Variante zur Verfügung steht, die es ermöglicht, auch in kleineren Räumlichkeiten hochwertige Renovierungen effizient spritznebelfrei auszuführen. "Das neue System ist gegenüber dem Rollauftrag von Innenfarben schon ab Flächengrößen von rund 100 Quadratmetern deutlich im wirtschaftlichen Vorteil", betont Caparol-Produktmanager Dr. Stefan Kairies.
Das Nespri-Verbundprojekt wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert. Es erhielt den Bundespreis 2005 für hervorragende innovatorische Leistungen für das Handwerk und ist Ergebnis einer engen Zusammenarbeit von Partnern aus Forschung, Industrie und Handwerk, die das System zunächst für eine rationelle Fassadenbeschichtung entwickelten. Im vergangenen Jahr erhielten die Firmen Caparol und Wagner für die gemeinsame Entwicklung der neuen Technologie sowie deren erfolgreicher Etablierung im Markt beim Vertriebsingenieurtag in Leipzig zudem den "Win-Win-Cup 2006". Mit dieser Auszeichnung prämieren die Absatzwirtschaft und der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) erfolgreiche Geschäftsbeziehungen und gemeinsame Projekte, die für die Beteiligten zu einer "Win-Win-Situation" führen.
Farbe und Gesundheit
Seit Jahren gehört es zu den Zielen der Farbenindustrie, die Belastung von Verarbeitern und Endverbrauchern durch Lösemittelemissionen aus Beschichtungsstoffen, so genannte Volatile Organic Compounds (VOC) weiter zu reduzieren. Ein entscheidender Fortschritt auf diesem Gebiet gelang in den achtziger Jahren mit Einführung der ELF-Technologie (emissionsminimert und lösemittelfrei). Seither stehen Produkte zur Verfügung, die neben Wasser nahezu keine flüchtigen organischen Verbindungen und damit Emissionen mehr aufweisen. Ein weiterer Meilenstein auf diesem Weg stellte die Markteinführung von Caparol Sensitiv dar. Laut Hersteller handelt es sich dabei um die erste für Allergiker geeignete Dispersionsfarbe aus schadstoff- und allergenkontrollierten Rohstoffen, die zudem ohne Konservierungsmittel auskommt.
Die genannten Produkte beschränkten sich im Ansatz auf das Vermeiden von möglichen organischen Emissionen, um die Gesundheit des Verarbeiters und Nutzers weitestgehend zu schützen (passiver Ansatz). In jüngster Zeit wurde nun die Entwicklung von Farben forciert, die neben den unbestritten positiven Eigenschaften der bisherigen Farbengenerationen einen aktiven Zusatznutzen für den Verbraucher mit sich bringen (Smart Paints). Hierzu gehören die auf der Messe präsentierten "Wellness-Farben" ElectroShield und Capa San. Die Produkt-Neuheiten sollen Fachbetrieben und Planern neue Wege eröffnen, auf Wünsche und Forderungen gesundheitsbewusster Kunden zu reagieren.
Farbe gegen Elektrosmog
Für viele Menschen stellt Elektrosmog ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko dar. Elektrische Wechselfelder im Innenbereich, hervorgerufen durch Wechselspannung in Kabeln, Installationen, Geräte und elektromagnetische Wellen von Sendern und Mobiltelefonen verursachen Belastungen. "Wer strahlungsfrei schlafen möchte, wer Praxisräume, Kindergärten und Schulen vor nieder- und hochfrequenten Belastungen von außen oder aus Nebenräumen schützen will, findet in Electro Shield ein wirksames Mittel", versichert Caparol.
Wie das Unternehmen unterstreicht, dämpft die Spezial-Untergrundbeschichtung nachweislich elektromagnetische Strahlungen (Radar- oder Mobilfunkstrahlungen etc.), die durch Außen- oder Zwischenwände in Räume dringen, bis zu 99,9% . Elektrische Wechselfelder, wie sie von Installationen, Stromleitungen in Wänden und elektrischen Geräten abstrahlen, werden laut Hersteller sogar "bis zu 99,999%" reduziert.
Capa San wurde entwickelt, um organischen Schmutz wie Nikotinablagerungen oder unangenehme Gerüche an Wänden und Decken zu reduziert. Die Technik, die hinter diesen Zersetzungsvorgängen steckt, ist die Photokatalyse. Bei diesem Prozess nutzt man die katalytischen Eigenschaften des Pigments Titandioxid. Der UV-Anteil des Lichts aktiviert Titandioxid. "Die entstehenden energiegeladenen Teilchen zersetzen gesundheitsschädigende Eindringlinge und Schmutzpartikel und wandeln diese in neutrale Stoffe um", erläutert Alfred Lohmann von der Caparol-Technik.
Auf diese speziellen Pigmenteigenschaften setzte Caparol bereits seit mehreren Jahren bei der Herstellung selbst reinigender Fassadenanstriche. Mit Capa San wurde dieser Effekt in den Innenbereich gebracht.
"Grauschleier" für Holzflächen
Caparol präsentiert zudem neue Materialien zur Vergrauung von Holzfassaden. So wurde mit Capadur Grey Wood eine neue, nicht schichtbildende Holz-Lasur auf Alkyd-Acrylharzbasis entwickelt, die spezielle Effektpigmente enthält und mit einer Filmkonservierung ausgestattet ist. Mit ihr lassen sich die unterschiedlichen und lebendig wirkenden Effekte von natürlich vergrautem Holz erzielen, wie sie von der Sonneneinstrahlung erzeugt werden. Ergänzt wird die Gestaltungsvielfalt mit der neuen Holzlasur Capadur Silverstyle, die metallisch wirkende Pigmente enthält und dadurch moderne Effekte für Holzoberflächen ermöglicht. Als weiteren neuen Werkstoff gibt es Capadur Twinproof, eine klare Lasur, die UV-Licht mit nanostrukturiertem Titandioxid abblockt und deswegen eine besonders dauerhafte Schutzwirkung erreicht. Interessant ist auch das neue Capadur Grey-Express, eine zweikomponentige transparente Imprägnierung, mit der sich die Vergrauung des Holzes beschleunigt. "Innerhalb weniger Monate entsteht eine gleichmäßige und natürliche Oberflächenfärbung, für deren Bildung ansonsten Jahre nötig gewesen wären", versichert Produktmanager Andreas Martin.
Ableitfähige Bodenbeschichtungen
Mit ableitfähigen Bodenbeschichtungen präsentiert Caparol innovative Lösungen für alle Bereiche, die hohe Anforderungen an den Schutz von elektrostatisch gefährdeten Bauteilen stellen. Hierzu zählen die Automobil- und Elektroindustrie genauso wie die Halbleiter- und Chip-Produktion. Auch hier wurde der Trend zu Farbigkeit und Design erfasst. Am Messestand soll verdeutlicht werden, wie sich auf einfache Weise kreative Flächen gestalten lassen.
Neue Akustik-Systeme: Ästhetik gegen Lärm
Zum Spektrum der Messeneuheiten gehören auch die Capacoustic-Melapor-Elemente. Sie eröffnen dem Stuckateur- und Malerhandwerk ein weiteres Betätigungsfeld und neue gestalterische Möglichkeiten, den Lärmpegel in Gebäuden zu reduzieren. Die Akustik-Elemente bestehen aus Melaminharz und besitzen eine sehr offene, feinzellige Skelettstruktur. Laut Caparol sind hierdurch ein sehr hohes Schallabsorptionsverhalten und hervorragende Wärmedämmeigenschaften gegeben.
Das Akustik-System kann direkt auf den tragfähigen Untergrund geklebt oder mit Seil- oder sonstigen Tragsystemen abgehängt werden. Die sehr einfache und schnelle Verarbeitung sowie das geringe Gewicht unterstreichen die vielseitigen Anwendungs- und Gestaltungsmöglichkeiten.
"Optisch ansprechende Absorptionsmaßnahmen werden zu einem immer wichtigeren Kriterium bei der Planung und Ausstattung von Innenräumen", berichtet Produktmanager Dirk Radomski: "Allerdings können Akustik-Systeme angesichts ihrer Optik häufig nicht überzeugen. Die grobporigen Oberflächen an der Decke sind nicht mehr zeitgemäß." Caparol hat deshalb mit Capacoustic Fine und Structure ein weiteres Akustik-System entwickelt, "das nicht nur unangenehmen Raumhall deutlich reduziert, sondern auch auf die optischen Bedürfnisse Rücksicht nimmt". Durch die sehr fein strukturierte Endbeschichtung mit einem hohen Anteil aus weißem Marmorkorn lassen sich fugenlose, sehr glatte Flächen mit einem hohen Weißgrad herstellen.
Bei der Fassadendämmung mit Wärmedämm-Verbundsystemen entfallen heute ca. 70% der Gesamtkosten auf den Lohnanteil. Am Caparol-Stand in Halle 7 informiert das Unternehmen daher über Techniken mit hohem Rationalisierungspotential. "Gefragt sind Wärmedämm-Verbundsysteme, die schnell und sicher aufgebracht werden können. Weniger Arbeitsschritte, eine ausgereifte Maschinentechnik und eine baustellengerechte Logistik sind Ansatzpunkte zur Kostenminderung", weiß Produktmanager Klaus Hartmann.
WDVS: Saubere Baustelle, weniger Kosten
Als Lösung im derzeit boomenden Ein- und Zweifamilienhausgeschäft mit Fassadenflächen von weniger als 200 Quadratmetern hat Caparol daher die One Way Box entwickelt. Der praktische Einweg-Container besteht aus einem stabilen, formgebenden und standfesten Karton auf einer Holz-Einwegpalette mit einer Folie als Schutz vor Feuchtigkeit. Mit 1,70 m Höhe auf einer Grundfläche von 1,10 x 1,20 m enthält der Behälter 800 kg Mörtel- oder Spachtelmasse. Die Maschinentechnik übernimmt der Durchlaufmischer Capa M. Er ist mit knapp 50 kg Gewicht der kleinste Durchlaufmischer der Welt, begnügt sich mit 230 Volt und wurde konsequent aus vier Modulen robust und wartungsarm konstruiert. Die Kombination von One Way Box und Capa-M-Durchlaufmischer ist insbesondere bei der Dämmung von Ein- und Zweifamilienhäusern von großem Nutzen.
Hinzu kommt, dass eine saubere Baustelle sichergestellt ist. Die Sackware muss nicht mehr aufgerissen werden und es entsteht kein Staub. Außerdem entfallen das mühselige Anrühren mit dem Quirl, Nachregeln und Umfüllen in kleinere Gebinde. Die Maschine ist einfach zu handhaben und gewährleistet durch einmalige Einstellung der Wassermenge immer gleich bleibende Materialkonsistenz.
aus
BTH Heimtex 03/07
(Sortiment)