Jab Anstoetz präsentiert in der Kunstschmiede "Schwarze Fabrik"
Marty Lamers Showroom Vol.2
Siedend heiß glüht das Material, aus dem Metallkunst entsteht - in seiner Art einzigartig und unvergleichbar. Amboss, Feuer und Wasser und die verschiedendsten Schmiedehämmer und Zangen sind die Hauptwerkzeuge des Kunstschmieds in der "Schwarzen Fabrik" zwischen Oberkirschen und Inderlenne bei Winterberg, der sein Handwerk noch nach alter Väter Sitte betreibt. Verarbeitet werden Bronze, Eisen und Kupfer. In der heutigen Kunstschmiede - einem der wenigen noch erhaltenen Industriedenkmäler aus der frühen Gründerzeit in dieser Region - feierte unter den elektronischen Klängen von Richard Pinhas die zweite Auflage von "Showroom" aus dem Hause Jab Anstoetz eine ungewöhnliche Premiere.
Mit der Kollektion Vol. 2 schöpft der niederländische Designer Marty Lamers einmal mehr aus seinem großen Fundus an innovativen, textilen Ideen. Mit teilweise sehr unkonventionellen Materialien wie Aluminiumfolie, Papier- und gefärbtem Jutegarn sowie einem Mix aus einer an die Geometrie angelehnten Formensprache geht die Kollektion Showroom Vol. 2 in der Experimentierfreudigkeit und ihren Webtechniken noch über die Vol.1 hinaus - ist im Farbausdruck allerdings weniger maskulin.
Wer in der Heimtextilbranche Innovationen liebt, wird auf diese Showroom-Kollektion gewartet haben, die zweite textile Design-Kreation von Marty Lamers aus dem Bielefelder Textilverlag Jab Anstoetz. Das Resultat ist in hohem Maße ungewöhnlich, ein textiles Experiment, bei dem zwei Faktoren im Vordergrund standen: zum einen das unkonventionelle Design, zum anderen das Thema Materialkomposition. "Es gibt praktisch kaum Grenzen, Wohntextilien neu zu interpretieren", erklärt Lamers den Ansatz der zweiten Showroom-Auflage. Ziel war es, Wohnstoffe zu schaffen, die es in dieser Form und Zusammensetzung noch nicht gibt, waren sich Ralph Anstoetz und Lamers einig. Entstanden sind Deko- und Bezugsstoffe, die ihresgleiches suchen. Die Bandbreite der 16 Dekostoffe reicht von transparent, halbtransparent über robust bis ätherisch - sozusagen "kaum vorhanden". Die Farbigkeit ist insgesamt reduziert, nie laut, bei manchen Entwürfen waren die Materialzusammensetzung und Verarbeitung nur schwierig zu realisieren. Das Resultat: halbtransparente Gewebe in Aluminium-Plissé-Optik, geometrische Kunstwerke aus rechtwinkligen Dreiecken in massiv und ausgebrannt, gitterartige schmale Streifen aus Organza, die nur in den Ecken durch gestickte Hexagone zusammengehalten werden, oder ein all-over von Hand geschnittener Fil Coupé, bei dem die Fadenverläufe einzelner Dreiecke in der Mitte durchgeschnitten wurden.
Nicht weniger interessant sind die sechs Bezugsstoffe von Showroom Vol. 2. Mit glänzenden, schmalen Effektbändern aus Aluminium, als Papier- und kordelähnliches Baumwollgarn in gitterähnlicher Leinwandbindung, als geometrische und eher größer gemusterte Interpretation oder in geometrischer Formation mit flottierenden Jutegarnen.
aus
BTH Heimtex 03/07
(Sortiment)