ZVR Zentralverband Raum und Ausstattung
ZVR fordert Bürokratieabbau und Mindestqualifikation
Die Lehrlingszahlen im Raumausstatter-Handwerk sinken weiter: Nur 2.893 Ausbildungsverhältnisse waren zum 31.12.2005 bei den Handwerkskammern eingetragen. Damit ist die Anzahl der Raumausstatter-Lehrlinge erstmals unter 3.000 gesunken; gegenüber dem Vorjahr bedeutet das einen Rückgang um 8,04% im Bundesdurchschnitt; in den neuen Bundesländern sanken die Zahlen sogar um 16,4%.
Auch die Anzahl der Ausbildungsbetriebe hat abgenommen; 2005 waren es bundesweit nur noch 1.766 - 5,2% weniger als im Vorjahr. Das liegt laut Zentralverband Raum und Ausstattung (ZVR) zum einen an der Abschaffung der Meisterpflicht in der Handwerksordnung, zum anderen an den schlechten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Handwerksbetriebe: ZVR-Präsident Norbert Berndt klagt über die zunehmende Bürokratie und hohe Lohnnebenkosten. In dieser Hinsicht schneide man gegenüber Nicht-Meisterbetrieben und Ich-AGs schlecht ab, und dadurch sinke die Ausbildungsbereitschaft vieler Unternehmer. "Wir haben der Politik gegenüber immer wieder die Befürchtung geäußert, dass es zu einer Dequalifizierungsspirale kommen wird", so Bernd. "Das ist nun offenbar passiert." Seit der Novellierung der Handwerksordnung sei der Anteil gering qualifizierter Existenzgründer im Raumausstatter-Handwerk beinahe um die Hälfte angestiegen.
Nun fordert der ZVR erneut die Politik zum Handeln auf: "Im Interesse unseres Berufsnachwuchses, unserer Meisterbetriebe und nicht zuletzt auch des Verbrauchers brauchen wir dringend die verbindliche Einführung einer Mindestqualifikation und die Abschaffung bürokratischer Hürden für Kleinbetriebe", meint Berndt. Sonst würde der handwerkliche Mittelstand auf Dauer wegbrechen.
aus
BTH Heimtex 06/06
(Wirtschaft)