Interstil setzt auf Design, Technik - und Marketing
Die Vorhangstange im Rampenlicht
Mit einer umfangreichen Marketingaktion will Interstil das Markenbewusstsein für Vorhanggarnituren fördern. Im Mittelpunkt: die mehrfach ausgezeichnete Linie Outlook. Durch eine optimale Verbindung von Optik und Technik wollen sich die Westfalen von der Masse abheben und Markenbewusstsein schaffen.
Auf den richtigen Aufhänger kommt es an - so lautet die Botschaft des Vorhanggarnituren-Spezialisten Interstil an den Verbraucher. Durch eine optimale Verbindung von Optik und Technik wollen sich die Westfalen von der Masse abheben und Markenbewusstsein schaffen. Schließlich nimmt die Sensibilität für gutes Design in der Gesellschaft zu. Dass auch im Bereich der Vorhanggarnituren markenbewusst gekauft wird, ist allerdings relativ neu: "Andere Einrichtungsgegenstände waren bisher viel stärker im Blickfeld der Verbraucher; wir arbeiten konsequent daran, das Markenbewusstsein auf diesem Gebiet weiter zu fördern", heißt es bei Interstil.
Um diesen Prozess zu unterstützen, schuf der Anbieter in Zusammenarbeit mit dem Designer Frank Greiser vor gut einem Jahr - zur Heimtextil 2005 - die Entwicklungsplattform Outlook. Im Rahmen dieser Plattform wurden und werden hochwertige Vorhang-Garnituren geschaffen, die in Sachen Material, Form und Funktion immer wieder etwas Neues bieten. Eine der einschneidendsten Entwicklungen dabei: das Konstruktionsprinzip Integral, das Vorhangstangen mit nur einem einzigen Träger auskommen lässt, ohne dass sich die Stange durchbiegt. Integral basiert auf einer Technik, die aus dem Brückenbau bekannt ist, und wurde mittlerweile für das Unternehmen patentiert.
Zahlreiche Designpreise für Outlook
Mittlerweile sind fünf verschiedene Outlook-Kollektionen auf dem Markt. Schon mit der ersten (Outlook 1) konnte Interstil gleich vier anerkannte Auszeichnungen einfahren: den Red Dot, den iF sowie den iF Gold und den Good Design Award Japan. Außerdem wurde Outlook 1 für den Designpreis der Bundesrepublik Deutschland nominiert. Outlook 4 erhielt ebenfalls den Red Dot sowie den iF Award und wurde in diesem Jahr für den Designpreis der Bundesrepublik Deutschland 2007 nominiert. Neben der Optik steht bei Interstil die einfache Handhabung im Vordergrund: So lassen sich alle Träger mit wenigen Handgriffen problemlos montieren und demontieren; Endstücke werden grundsätzlich aufgeschraubt.
Weil ein echtes Markenprodukt neben Qualität auch Bekanntheit und Identifikation verlangt, stellt sich Interstil ab diesem Jahr erstmals wohnorientierten Verbrauchern mit einer umfangreichen Kampagne vor. Geworben wird in Wohn- und Dekorationszeitschriften wie Architektur & Wohnen, Living at Home und Elle Decoration; hier soll eine farbige Anzeigenserie die Produkte Outlook 1, 2 und 4 ins rechte Licht rücken.
Die Markenpräsentation von Interstil setzt sich im gehobenen Fachhandel, beim Raumausstatter oder Inneneinrichter fort: Für die gezielte Verkaufsförderung gibt es spezielle Produktbanner im Format 47 x 180 cm, die sich dank Feinseil-Aufhängung unterschiedlichen Raum- oder auch Schaufenstersituationen anpassen lassen. Dazu bietet Interstil zu jedem der fünf Outlook-Produkte DIN A5-Postkarten mit den jeweiligen Produktinformationen an, die der Fachhändler kostenlos an interessierte Kunden weitergeben kann. In einer kürzlich fertiggestellten quadratischen Imagebroschüre präsentiert der Anbieter sein Basis- und Outlook-Produktprogramm sowie unternehmenseigenen Produktionstechniken - zum Beispiel "Integral".
Für den Verkaufsraum hält Interstil ein Display mit Originalmustern bereit, das sich an der Wand anbringen lässt. Alle notwendigen Unterlagen zu den einzelnen Produkten liefert der Outlook-Produktpräsenter: Dank eines Magnetsystems, das die schmalen Boxen mit den Informationen zusammenhält, lässt er sich jederzeit ergänzen und neu zusammensetzen.
Eigener Maschinenbau und computergesteuerte Produktion
An der Spitze von Interstil stehen der Unternehmensgründer Manfred Diedrichsen und sein Sohn Jens. Dieser ist seit Anfang 1999 mit dabei - nach Maschinenbaustudium, Promotion und zweijähriger Ingenieurstätigkeit in einem fremden Betrieb. Das eingespielte Vater/Sohn gespann lenkt die Geschicke eines Unternehmens, das mit über 200 Einzelmodellen, 70 verschiedenen Oberflächen und mehr als 5.000 Komponenten zu den Marktführern seiner Branche gehört. Aber das ist noch nicht alles: Interstil verfügt sogar über einen eigenen Sondermaschinenbau. Hier entwickeln und fertigen acht Mitarbeiter ausschließlich Anlagen für die eigene hoch spezialisierte Herstellung - damit neue Ideen zügig in marktfähige Produkte umgesetzt werden können.
Auf dem Interstil-Programm stehen Vorhanggarnituren aus Holz und Metall; insbesondere die Messing- und Edelstahlkollektionen sind nach einem Baukastensystem aufgebaut. In immer wiederkehrenden kleinen Serien werden die Komponenten zuverlässig und präzise gefertigt.
Das Metallsortiment umfasst Vorhangschienen aus Messing, Edelstahl, Aluminium und Eisen. Bei der Produktion setzt Interstil auf computerunterstützte Maschinensteuerung; die Messingprodukte etwa werden von elektronisch gelenkten Polierautomaten veredelt. Wasch- und Lackieranlagen reinigen und versiegeln die Oberflächen, bevor die Teile in den Einbrennofen gehen. Edelstahlprodukte, die mancherorts direkt von der Drehmaschine in die Verpackung wandern, müssen bei Interstil vorher noch durch die Schleiferei.
Ausgesuchte und abgelagerte Hölzer, die in eigenen Trockenkammern schonend getrocknet werden, sind das Grundmaterial für die Holzfertigung, die bei Interstil eine lange Tradition hat.
Die Fertigungsanlagen sind hochmodern: Eine eigens entwickelte Ringmaschine produziert ca. 120.000 Ringe pro Tag. Neuestes Vorzeigeobjekt aus dem Maschinenbau ist eine 50 m lange Stangenanlage. Hier werden gehobelte Buchenholzkanteln zu einer Holzstange verzinkt, rund gefräst und anschließend mit Furnieren aus Echtholz ummantelt.
Das Ergebnis sind gerade Holzstangen mit stabilem Buchenkern und echten Buchen-, Nussbaum, Kirschbaum-, Ahorn- und Mahagonifurnieren. Durch diese Technik wird der Tropenholzverbrauch bei den Mahagonistangen besonders gering gehalten.
Eine moderne EDV unterstützt auch die Logistik des Unternehmens - von der Produktionsplanung über die Lagerhaltung bis zum Versand. Alle 4.000 Verkaufsartikel liegen abrufbereit am Lager, um mit dem eigenen Fuhrpark an die Vertriebspartner ausgeliefert zu werden.
Für Herbst 2006 plant Interstil den bisherigen Produktkatalog inhaltlich wie auch gestalterisch zu überarbeiten. Das Basis-Produktprogramm bleibt natürlich erhalten, aber zusätzlich werden viele neue Produkte dem Fachhandel präsentieren.
Interstil Telegramm
Interstil Diedrichsen GmbH & Co. KG
Liebigstraße 1-3
33803 Steinhagen
Tel.: 05204 / 9136-0
Fax: 05204 / 9136-10
Internet: www.interstil.de
E-Mail: info@interstil.de
Geschäftsführer: Manfred Diedrichsen, Dr. Jens Diedrichsen
Unternehmensbereiche: Entwicklung, Produktion und Vertrieb
Produkte: Vorhanggarnituren
Jahresumsatz 2004: 12 Mio. EUR
Mitarbeiter: 70
Vertrieb über Vertriebspartner: Teba, Saum & Viebahn, Kirsch, ehem. Alugard sowie zehn regionale Fachgroßhändler
Exportanteil: 50 %
Exportländer: USA, Österreich, Niederlande, Belgien, Schweiz, GUS (jeweils ein Vertriebspartner pro Land)
Eigener Fuhrpark: 2 Lastzüge
Designer Frank Greiser (Kurz-Vita)
- 1965 geboren
- Studium des Fachs Industrial Design in Wuppertal
- kurze freiberufliche Tätigkeit für unterschiedliche Büros
- 1993 Gründung eines eigenen Ateliers (Design AG in Rheda-Wiedenbrück)
- verschiedene Produktauszeichnungen: Red Dot Design Award, iF, iF Gold, japanischer Design Award, Nominierung für den Designpreis der Bundesrepublik Deutschland.
aus
BTH Heimtex 06/06
(Wirtschaft)