Holzring: Gesellschafterversammlung in Limburg
Stärkere Konzentration auf den Großhandel
Der Holzring will sein Dienstleistungsangebot stärker auf mittlere und große Unternehmen des Holz-Großhandels ausrichten. Jörg-Ludwig Jordan, stellvertretender Vorsitzender des Holzring-Beirats, sieht dies als eine Hauptaufgabe der aktuellen und künftigen Beirats- und Kooperationsarbeit. Wie er anlässlich der im Mai abgehaltenen Gesellschafterversammlung weiter ausführte, genieße dabei die Unabhängigkeit des freien Unternehmers die höchste Priorität.
Unter Vorsitz des neuen Beiratsvorsitzenden Albert Gebhardt aus Waldshut / Tiengen trafen sich die Holzring-Gesellschafter auf Einladung des Mitgliedes Birlenbach im Mai in Limburg. Mit Martin Geiger als Vorsitzenden des GD Holz sowie Philipp Zumsteg, Hugo Habisreutinger und Jürgen Roggemann konnte Albert Gebhardt auch einige der führenden Repräsentanten des Gesamtverbandes Deutscher Holzhandel begrüßen.
Holzring-Geschäftsführer Olaf Rützel unterstrich in seinem Geschäftsbericht noch einmal die Konzentration auf die Kernkompetenzen der Kooperation. Hier habe es im vergangenen Geschäftsjahr eine konsequente Umsetzung gegeben. Beschaffungsmanagement sowie die betriebliche Beratung und Unterstützung der vornehmlich großhandelorientierten Mitgliedsunternehmen habe dabei im Vordergrund gestanden.
So konnte das Kosten-Leistungsverhältnis auf Basis eines stabilen Zentralregulierungsumsatzes von ca. 460 Mio. EUR weiter optimiert werden, vor allem durch eine noch engere Abstimmung zwischen Gesellschaftern, Kooperation und Lieferanten. Die Konzentration auf wenige Lieferanten speziell im Holzwerkstoffbereich habe die Kooperationsquote der Holzring-Gesellschafter deutlich erhöht und somit auch das betriebswirtschaftliche Ergebnis positiv beeinflusst. Olaf Rützel: "Die mit den Industriepartnern vereinbarten Bonusanreizsysteme wurden aktiv genutzt und trugen so zu einer entsprechenden Ergebnisverbesserung bei."
Der Erfolg einer Zusammenarbeit, die ihren Schwerpunkt vornehmlich im Beschaffungsmanagement hat, ist deutlich davon abhängig, ob in der Gemeinschaft Mengen gebündelt werden können, führte Olaf Rützel weiter aus. Hier setze der Holzring deutliche Akzente. Über entsprechende Bündelungen und auch Sammelabschlüsse würden der Industrie Stückkostendegressionen ermöglicht, die sich über den Mengen- und Kosteneffekt im Abgabepreis auch für die Holzring-Mitglieder positiv niederschlagen. Diese Win-Win-Situation für Gesellschafter und Lieferanten ist ein Beleg für erfolgreiche Kooperationsarbeit, schloss der Holzring-Geschäftsführer seinen Bericht über das abgeschlossene Geschäftsjahr und die ersten Monate des Jahres 2006.
Ergänzend hierzu gab Jörg-Ludwig Jordan bekannt, dass die 1920 in Hamm gegründete Holzgroßhandlung Hoettcke in Werne zum 1.7.2006 zum Holzring wechselt.
Im weiteren Verlauf der Tagung wurden den Gesellschaftern aktuelle Projekte vorgestellt:
- Einrichtung von Sortimentsarbeitskreisen und Lieferantenworkshops
- Einführung eines übergreifenden Versicherungskonzeptes für Holzring-Gesellschafter
- Angebote im Personalbereich
- Abwicklung administrative Prozesse zwischen Gesellschafter und Lieferanten per Internet
- Kundenzufriedenheitsanalysen
- Lieferantenbeurteilungen
- Zentrale Verkaufspreiserhebungen
- Informationspool Holzring-Intranet
Dienstleistungen für teilweise einzelhandelsorientierte Holzring-Gesellschafter werden gemeinsam mit der EMV (Einkauf, Marketing und Vertrieb mit Sitz in Lage) abgedeckt.
Zum Abschluss der Tagung wählten die Gesellschafter Jochen Fraas, geschäftsführender Gesellschafter der Firma Stadelbauer in Offenburg, in den Holzring-Beirat. Diese Nachwahl war nötig geworden, um die Lücke, die durch den Tod des ehemaligen Beiratsvorsitzenden Herbert Jäger entstanden war, zu füllen.
aus
Parkett Magazin 03/06
(Wirtschaft)