Fachverband der Matratzenindustrie

"Kein Mitglied geht nach Frankfurt"


Mitte Juni setzten sich Mitglieder des Fachverbandes Matratzen-Industrie und Verantwortliche der Messe imm cologne (Int. Möbelmesse Köln) zusammen, um sich über die vergangene Messe auszutauschen und Pläne für die kommende zu schmieden. Die diesjährige imm war bekanntlich die erste, auf der die Besucher das Thema Schlafen konzentriert in Halle 9 fanden. Verbandsgeschäftsführer Dr. Ulrich Leifeld zog ein insgesamt positives Resümee: "Vieles ist gut angekommen. Für die kommende Messe wird das Konzept darum weitestgehend so gelassen, auch die Get-together-Party am Messedienstag."

Veränderungen wird es nur im Detail geben. Von vornherein war zum Beispiel klar, dass der so genannte Informer, das kunstvoll geschwungene Objekt über der Informationsfläche in der Mitte der Halle, im kommenden Jahr nicht mehr installiert werden würde. Die Fläche, auf der sich u.a. der Matratzenverband präsentiert, müsse darum neu gestaltet werden, so Leifeld. Innerhalb des Verbandes würden dazu bereits erste Überlegungen angestellt. "Es wird uns sicherlich gelingen, die Fläche attraktiv zu gestalten", kündigte Leifeld an.

Verbandsintern habe man sich außerdem darauf geeinigt, dass diesmal keines der Verbandsunternehmen zur Heimtextil nach Frankfurt gehen werde, betonte der Geschäftsführer. Auf der letzten Heimtextil fanden noch einige Unternehmen auf dem Gemeinschaftsstand von MZE Unterschlupf, was beim Matratzenverband nicht gerade für Vergnügen sorgte. Vor Wochen hatte außerdem die Firma Otten angekündigt, die Heimtextil künftig zu meiden, und auch Tempur-Geschäftsführer Jürgen Seipel bestätigte gegenüber Haustex, dass sein Unternehmen nicht mehr nach Frankfurt gehen werde.

MZE-Vertriebsleiter Helmut Stauner kündigte allerdings auf Nachfrage an, dass auf dem Stand des Einkaufsverbandes auf der Heimtextil auch im nächsten Jahr Matratzen ein ganz wesentliches Element sein werden. Da MZE auf eine Hausmesse verzichte, wie sie bei anderen Einkaufsverbänden üblich sei, so Stauner, gebe es für die Lieferanten nur auf der Heimextil die Möglichkeit, ihre Verbandskunden zu treffen und sie über spezielle MZE-Artikel zu informieren. Zu diesen Firmen gehören auch Unternehmen des Matratzenverbandes.

Es bleibt also abzuwarten, welche Politik MZE gegenüber den Verbandsfirmen fahren wird. Erst auf der "bed + more" im Juni sei entschieden worden, wieder nach Frankfurt gehen zu wollen, erklärte Stauner. Um über konkrete Pläne reden zu können, war es daher im Juli noch zu früh. Fest steht allerdings schon jetzt, dass der nächste MZE-Stand mit rund 1.200 qm Ausstellungsfläche noch einmal um gut 200 qm größer werden wird als in diesem Jahr.

Doch zurück zur imm und der Halle 9. Die Halleneinteilung wird Leifeld zufolge im kommenden Jahr ähnlich wie bei der letzten Veranstaltung sein. Nach dem Motto "Treue wird belohnt" werden die Firmen ihre gewohnten Standorte in der Halle erhalten, die sich für eine jährliche Teilnahme an der imm entscheiden. Wer hingegen einen Zwei- oder gar Dreijahreszyklus bevorzugt, muss sich mit den Standorten zufrieden geben, die übrig bleiben.

Leifeld hofft, dass auf der nächsten Messe auch mehr Unternehmen mit "branchenaffinen Produkten" nach Köln kommen: Bettwäsche, Bettwaren und ähnliches. Firmen wie Sanders und Kirchhoff hatten bei der Hallenpremiere schon einen Testlauf gewagt, es wird interessant sein zu beobachten, ob beim nächsten Mal sich weitere Mitbewerber anschließen werden. Platz dafür dürfte in der Halle noch sein, wenn man einmal den großen Stand der Firma Steffen betrachtet, dessen eher möbellastiges Sortiment man sich auch gut in anderen Hallen vorstellen könnte. Weitere neue und vor allem passende Aussteller würden der Halle noch mehr Attraktivität verleihen. Außerdem erwartet Leifeld, dass der Messeboulevard optisch aufgewertet wird.
aus Haustex 08/06 (Wirtschaft)