Haustex-Interview bei Bodet & Horst
"Wir konzentrieren uns total auf gestrickte Matratzenbezugsstoffe"
Elterlein - Ein gutes Vierteljahr ist es erst her, dass der innovative Matratzenbezugsstoff Shenergy von Bodet & Horst erstmals präsentiert wurde. Die Weltpremiere fand vor der versammelten Fach-Öffentlichkeit der internationalen Matratzenindustrie in der Slowakei statt; anlässlich der Eröffnung eines neuen Werkes. Seitdem ist die Produkt-Neuheit, die nach Firmenaussage "dem Begriff 'erholsamer Schlaf' eine völlig neue Bedeutung zu geben vermag", nicht nur für weiterverarbeitende Matratzenhersteller von besonderem Interesse. Im Gespräch ist Shenergy seit Ende August auch in den für Verbraucher zugänglichen Medien wie Presse, Funk und Fernsehen, deren Journalisten von Bodet & Horst an den Produktionsstandort Elterlein zu einem Presse- und Fototermin geladen waren. Sie konnten sich ein Bild machen von dem gestrickten Matratzenbezugsstoff, der - wie in wissenschaftlich-medizinischen Gutachten nachgewiesen - in der Lage ist, die menschlichen "Batterien" über Nacht wieder aufzuladen. Haustex nahm die quasi "Verbraucherinformation" zum Anlass für das nachfolgende Interview mit Inhaber Gerd-Hermann Horst und Gesamt-Vertriebsleiter Hans-Peter Schouwink.
Haustex: Herr Horst, Sie als Chef und Sie, Herr Schouwink, als Gesamtvertriebsleiter von Bodet & Horst sind ja wohl die meiste Zeit auf Reisen und mit Ihren Kunden im Kontakt. Wie sehen Sie generell die Lage der Matratzenindustrie?
Gerd-Hermann Horst: Wir sind mit über 70 Mill. Euro Umsatz Weltmarktführer für gestrickte Matratzenbezugsstoffe. Unser Heimmarkt Deutschland schlägt da mit einem Anteil von etwa 15 Prozent zu Buche. Ganz Mitteleuropa leidet unter den zum Teil irrwitzigen Preiskämpfen der Großen des Handels. Die machen Druck auf die Matratzenindustrie, die insgesamt wenig Mut zeigt, mit attraktiven, innovativen Produkten gegenzusteuern. Das Ergebnis: Hier wird kaum noch Geld verdient. In den meisten Auslandsmärkten in Europa genauso wie in Übersee steht Qualität, steht Funktion, steht Innovation viel stärker im Interesse. Und da wird auch eher Geld verdient.
Hans-Peter Schouwink: Mit unseren rund 200 Strickautomaten sind wir auf der einen Seite weltweit der mit Abstand stärkste Anbieter für gestrickte Matratzenbezugsstoffe, können der Industrie also wirklich auch einmal schnell Mengen liefern, zum Beispiel für spontane Aktionen. Aber wir nennen uns nicht umsonst auch "leader in textile innovation". Das heißt, wir bieten unseren Kunden Stoff-Innovationen an, die zum Beispiel eine besondere Funktion oder einen besonderen Komfort haben. Damit können bestimmte Kundenbedürfnisse angesprochen werden. Und damit können Matratzenindustrie und Handel Geld verdienen.
Haustex: Bodet & Horst war, soweit wir wissen, wohl der erste und zeitweilig auch der einzige Stricker, der sich aufs Stricken von Matratzenstoffen konzentrierte. Inzwischen gibt es viele Anbieter. Hat Ihre Konkurrenz aufgeschlossen?
Gerd-Hermann Horst: Wir hatten in der Tat die richtige Nase, uns total auf gestrickte Matratzenbezugsstoffe zu konzentrieren; alle anderen Stoffarten haben wir abgestoßen. Wer als Erster mit etwas richtig Erfolg hat, bekommt Nachahmer. Und so hat sich mancher gelernte Weber jetzt auch ein paar Strickmaschinen hingestellt und lernt zum Teil immer noch. Denn Stricken ist eine andere Welt. Das beginnt beim Design, geht über Material und Produktion und endet bei Ausrüstung und Konfektionierung. Wir arbeiten ständig daran, unseren Vorsprung zu behalten, und unsere Kunden honorieren das auch. Wir investieren permanent in Menschen, Material, Technik, Forschung und Entwicklung. Unseren Claim "leader in textile innovation" nehmen wir sehr ernst.
Haustex: Nennen Sie uns doch bitte konkrete Beispiele für Innovationen und was daraus wurde.
Hans-Peter Schouwink: Wo anfangen, wo aufhören? Green Cotton, das heißt Stoffe mit ökologisch gewachsener und behandelter Baumwolle war sicher eine ganz frühe Erfolgsgeschichte. Die größte bisher ist ohne Frage Medicott mit seiner Anti-Schimmelpilz-/Anti-Hausstaubmilben-Wirkung. Da hat ein Zulieferer, nämlich wir, zum ersten Mal eine richtige Marke kreiert. Dann vor kurzem Comfort Streeetch mit einer bis dato nicht erzielten Stretch- und Rückstellkraft. Und die nächste Erfolgsstory beginnt gerade mit der Neuvorstellung von Shenergy-Life in Balance.
Haustex: Den Shenergy-Stoff haben Sie bei der Einweihung Ihres neuen Werks in der Slowakei als eine Art Wunderstoff präsentiert. Was kann er?
Hans-Peter Schouwink: Wunderstoff ist sicher zu viel, aber Shenergy-Life in Balance, übrigens zum Patent angemeldet, hat Wirkungskräfte, die in den Stoff in ionisierter Form permanent eingelagert sind und auch durch Betttuch und Pyjama auf den Körper des Menschen überfließen. Das kann zur Gewinnung neuer Energie führen und dies wiederum zur Stärkung von Abwehr- und Selbstheilungskräften. Damit kann der Mensch mit seelischen oder körperlichen Problemen besser klarkommen oder sie besiegen. Diese möglichen Wirkungen sind durch eine klinische Studie unseres amerikanischen Lizenzgebers und durch Laborversuche nachgewiesen. Und das ist auch klar, denn sie beruhen nicht auf Glaube oder Hoffnung, wie manches in unserer Branche, sondern auf nachweisbaren physikalischen, chemischen und medizinischen Gesetzmäßigkeiten.
Gerd-Hermann Horst: Wir führen Shenergy als unsere jüngste Innovation gerade im Markt ein und erleben eine höchst interessante Reaktion, hier und in anderen Ländern. Denn keine Frage: Der nächste Megatrend der Konsumenten heißt Gesundheit, und da passt dieser Stoff wie kein zweiter. Aber das ist sicher auch typisch für uns: Wir geben uns mit dieser Entwicklung jetzt nicht zufrieden und werden unseren Kunden in der Matratzenindustrie in den nächsten Monaten weitere Innovationen vorstellen. Mit richtig interessanten Funktionen und mit der Lizenz zum Geldverdienen für Matratzenindustrie und Handel.
Haustex: Sie betonen "Ihre Kunden in der Matratzenindustrie". Denen liefern Sie seit einiger Zeit auf Wunsch auch fertig konfektionierte Matratzen- und Trikothüllen. Wann fangen Sie an, selbst Matratzen herzustellen und zu vermarkten?
Gerd-Hermann Horst: Ich bin dankbar für Ihre Frage. Sie wissen wahrscheinlich, dass der eine oder andere Schäumer bereits begonnen hat, selbst komplette Matratzen anzubieten, und damit seinen Kunden, die bei ihm Matratzenkerne kaufen, Konkurrenz machte. So etwas kommt für uns überhaupt nicht in Frage. Wir bleiben definitiv bei unseren Leisten. Und die heißen Lieferung von gestrickten Matratzenbezugsstoffen in allen Qualitäten und Mengen, die heißen konfektionierte Hüllen, wenn gewünscht und die heißen vor allem auch weiter "leader in textile innovation". Damit wollen wir weiter Marktführer bleiben - bei und mit unseren Kunden in der internationalen Matratzenindustrie.
aus
Haustex 09/06
(Wirtschaft)