EPF/FEIC

Markt für Holzwerkstoffe wächst


Von mehr Produktion und einem höheren Verbrauch in allen wichtigen Produktkategorien war das vergangene Jahr aus Sicht der europäischen Holzwerkstoffindustrie gekennzeichnet.

3% Wachstum bei Spanplatten erlebten die im Europäischen Holzwerkstoffverband (EPF) zusammengeschlossenen Hersteller. Dadurch belief sich die Produktion insgesamt auf 35,5 Mio. cbm Spanplatten. Wesentlich deutlicher erhöhte sich 2005 die MDF-Herstellung - mit einem Plus von 13,7% auf 13,5 Mio. cbm. Den europäischen MDF-Verbrauch gab der EPF mit etwa 12 Mio. cbm an. Ein Wermutstropfen sei allerdings der Export nach Fernost und Amerika gewesen: Er litt unter ungünstigen Devisenkursen. Bei OSB lag die Produktion im vergangenen Jahr bei nahezu 3 Mio. cbm. Hier erreichte der Verbrauch, bedingt durch die verstärkte Nachfrage aus der Bauwirtschaft, den Rekord von 2,5 Mio. cbm.

Auch der Europäische Verband der Sperrholzplattenhersteller (FEIC) errechnete für 2005 eine Mehrproduktion. In den FEIC-Mitgliedsländern wurden 3,5% mehr Sperrholz, insgesamt 3,9 Mio. cbm, hergestellt. Besonders gut entwickelten sich die Märkte in Russland, Schweden und der Ukraine mit Zuwachsraten von über 20%. Aber auch die Sperrholzimporte wuchsen: auf 3,5 Mio. in den FEIC-Ländern und auf 6,0 Mio. cbm in allen 25 EU-Ländern. Lieferanten sind vor allem Brasilien, Russland, China, Indonesien und Malaysia. Konkurrenten aus China konnten ihre Menge sogar um 100% steigern. FEIC-Mitglieder dagegen exportieren vor allem in andere europäische Länder. Außerhalb der EU gehen kleinere Mengen nach Norwegen, Rumänien, in die Schweiz, nach Südkorea und Nordamerika.

Der Sperrholzverbrauch in den FEIC-Ländern liegt mit 4,2 Mio. cbm etwas über der Eigenproduktion. FEIC-Präsident Uldis Bikis wies auf die besonders große Nachfrage im Baltikum, in der Ukraine, in Russland und Bulgarien hin. Größte Verbraucher in Europa sind nach wie vor Großbritannien (1,32 Mio. cbm), Deutschland (865.000 cbm), Italien (700.000 cbm), Frankreich (590.000 cbm) und die Niederlande (440.000 cbm).

Sorgen machen sich die europäischen Holzwerkstoffproduzenten vor allem um die höheren Kosten für Harze und die steigenden Rohölpreise, die sich in Produktion und Transport niederschlagen. Auch die Holzpreise entwickeln sich - u.a. durch eine verstärkte thermische Nutzung von Holzresten - seit 2005 stark nach oben - pro Quartal um 5 bis 10%.
aus Parkett Magazin 04/06 (Wirtschaft)