Der Holzring Handelsgesellschaft mbH für Holz, Platten und Baustoffe
Holzring startet mit Industrie gemeinsames Pilotprojekt "Elektronisches Bestellsystem"
Die Holzring-Kooperation arbeitet daran, bei ihren Gesellschaftern schrittweise ein voll elektronisches Bestellsystem für die zentrale Bündelung von Bestellabläufen durchzusetzen. Über das kürzlich gestartete Pilotprojekt berichtete der kaufmännische Leiter der Holzring-Kooperationszentrale, Hans-W. Röhrs, beim Informationstechnologie-Symposium in Fulda.
Bisher sind die im Handel praktizierten Bestellabläufe sehr unterschiedlich; sie reichen von der traditionellen, meistens per Fax übermittelter Schriftform bis hin zur Nutzung elektronischer Bestelldaten. Für die Bestellabwicklung in elektronischer Form wären in den Gesellschafter-Unternehmen entsprechende Schnittstellen und Konverter erforderlich. Grundsätzlich müssten auf Seiten des Holzrings die Pflege des eigenen internen Artikelnummernsystems, der Lieferantenartikelnummern und -bestelleinheiten sowie auf Seiten der Kunden die Anpassung ihrer innerbetrieblichen Abläufe sichergestellt werden, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Investitionskosten für Hard- und Software sollen den Gesellschaftern, dem Plan zufolge, möglichst von der Hand gehalten werden.
Auf Seiten der Holzring-Lieferanten sind die technischen Voraussetzungen für die Entgegennahme elektronischer Bestellungen weitgehend gegeben. Hier ließe sich durch die Übernahme von elektronischen Bestellungen aus dem Handel die Produktivität in der Bestellerfassung und - bearbeitung erheblich steigern. Bei vielen Holzring-Lieferanten sei der Bedarf, elektronischen Datenaustausch mit dem Handel zu pflegen, daher "sehr groß", unterstrich Röhrs.
Holzring plant nunmehr, die Gesellschafter dadurch für das elektronische System zu gewinnen, dass zunächst keine Veränderungen im Bestellverhalten notwendig werden und nur geringe Kosten entstehen. Während einer Übergangsphase soll das elektronische Bestellsystem bei der Servicegesellschaft für den Handel (SGH) in Hildesheim konzentriert werden. Sie wandelt z.B. Fax-Bestellungen durch Hochleistungsscanner in elektronische Bestellungen um. Das Dienstleistungsentgelt richtet sich nach dem Bestellvolumen.
Wie Röhrs erklärte, erwäge der Holzring Preisanreize, um das elektronische Bestellsystem zu etablieren: Bei elektronischer Bestellung würde ein günstigerer Preis berechnet als bei konventioneller Bestellung. Durch dieses "finanzwirtschaftliche Anreizsystem" solle erreicht werden, dass sich das elektronische Bestellvolumen stark erweitere und bei den Lieferanten eine "kritische Größe" erzeuge. Diese Größe, betonte Röhrs, biete dann auch Anreize für die Industrie. Der Holzring hält es für möglich, dass diese bei attraktivem Bestellvolumen und erleichterter Abwicklung bereit wäre, die Kosten für ein elektronisches Bestellsystem zu übernehmen.
aus
Parkett Magazin 04/06
(Wirtschaft)