EPF Europäischer Holzwerkstoffverband

EPF mit Rekordjahr 2000, aber schwachem Start ins laufende Jahr


Seine vierte Generalversammlung hielt der Europäische Holzwerkstoffverband (EPF) unlängst im schottischen Edinburgh ab. Präsident Frans De Cock konnte auf ein Rekordjahr 2000 für Spanplatte, MDF und OSB verweisen. Die ersten Monate 2001 fielen dagegen deutlich ab. Nur MDF erlebte ein leichtes Wachstum. Holzwerkstoffe leiden unter der allgemein schwachen wirtschaftlichen Lage. Die Produktion von Spanplatten und OSB ist im laufenden Jahr gesunken.

Erste Anzeichen dieser Entwicklung, so De Cock, hatten sich schon Ende 2000 abgezeichnet. Die EPF beobachtet auch eine Art von "Domino-Effekt" - Kunden reduzieren ihre Lager, was wiederum zu einer Verringerung der Nachfrage führt. Trotzdem investieren die Hersteller weiter in moderne Anlagen. Ihre Zuversicht ziehen sie aus der Qualität ihrer vielseitig einsetzbaren, ökologischen Produkte und aus den hervorragenden wirtschaftlichen Resultaten des Vorjahres.

In den 23 Ländern, aus denen EPF-Mitglieder kommen, waren 36,1 Mio. Kubikmeter Spanplatte (+ 5%), 9 Mio. Kubikmeter MDF (+ 27%) und 1,2 Mio. Kubikmeter OSB (+ 20%) hergestellt worden.

Die Zukunftsaussichten hängen vor allem von der Entwicklung im Bausektor ab. Zudem hat der Wertverlust des Euros Auswirkungen auf die Kosten für wichtige Rohmaterialien und Energie, sowie auf das Vertrauen und Verhalten der Kunden.

Die Holzwerkstoffindustrie ihrerseits arbeitet an einer ständigen Verbesserung ihrer Produkte und sucht neue Anwendungsbereiche. Um Angebot und Nachfrage zu harmonisieren, will sie zudem mit den Nutzern von Holzwerkstoffen in einen konstruktiven Dialog treten.

Verschiedene aktuelle wirtschaftliche Indikatoren geben dem Holzwerkstoffverband Anlass zu der Hoffnung, dass die Talsohle im Herbst 2001 überschritten sein wird. Bereits Ende 1998 und Anfang 1999 hatte die Branche eine ähnliche Situation zu bestehen.

Damals konnte in wenigen Wochen eine Wende zum Besseren herbeigeführt werden. Auch jetzt glaubt man an eine derartige Entwicklung und setzt darauf, dass die Abnehmer bald ihre Lager auffüllen und den Domino-Effekt somit umkehren.
aus Parkett Magazin 04/01 (Wirtschaft)