50 Jahre Lägler

Vom Ein-Mann-Betrieb zur Nummer Eins

Das schwäbische Maschinenbauunternehmen Lägler gilt heute als Weltmarktführer für Parkettschleifmaschinen. Für viele Handwerker ist die Lägler "Hummel" bei Parkettschleifmaschinen das, was "Tempo" für Taschentücher ist - ein Synonym für eine ganze Produktkategorie. Dabei ist die Bandschleifmaschine Hummel nur ein Meilenstein in der 50-jährigen Unternehmensgeschichte. Viele andere Entwicklungen stammen ebenfalls aus dem schwäbischen Frauenzimmern und aus der Feder des Firmengründers Eugen Lägler.

Als Eugen Lägler 1956 mit seiner Ehefrau Gerda den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, konnte keiner ahnen, dass sich der Ein-Mann-Betrieb in der väterlichen Scheune eines Tages zur Nummer Eins für Parkettschleifmaschinen entwickeln würde. Am Anfang bestand das Kapital von Eugen Lägler aus seinem Wissen, seinem handwerklichen Geschick und seiner Drehbank. Zunächst sicherte er sich mit kleineren Lohnarbeiten mehr schlecht als recht ein bescheidenes Auskommen.

Erst ein größerer Auftrag zur Herstellung von Parkettschleifmaschinen brachte den ersehnten Aufschwung. Mit der ersten Jahresproduktion von 50 Stück, die Lägler allein in aufwändiger Handarbeit fertigte, war er völlig ausgelastet. Statt sich aber mit dem bewährten System zufrieden zu geben, stellte Eugen Lägler 1964 mit der Walzenschleifmaschine ELF 1 seine erste Eigenentwicklung vor. Die kleinere ELF 2 und die Randschleifmaschine ELF 3 bildeten das erste Lägler-Parkettschleifmaschinen-Programm. Schon bald entschloss sich der Firmengründer zum Aufbau eines eigenen Vertriebsnetzes und dem Bau einer Fertigungshalle. Zeitgleich erfuhr der deutsche Parkettmarkt einen steilen Aufschwung, von dem auch Lägler profitierte.

Als Erster integrierte der schwäbische Tüftler 1969 die Bandschleiftechnik in eine Parkettschleifmaschine: Die erste "Hummel" mit ihrem charakteristischen Brummen war entstanden. Mittlerweile ist die "Hummel" weltweit über 35.000 Mal verkauft worden. Mit ihr und der aus der ELF 3 entwickelten Randschleifmaschine Randmeister folgte Anfang der Siebziger die Expansion in die europäischen und ab 1975 mit den USA in die internationalen Märkte.

Während dieser Zeit entwickelte Eugen Lägler zudem eine ganze Reihe anderer Maschinen, je nachdem, wo er Bedarf sah. Dazu zählen die Blechschleifmaschine "Büffel", außerdem der "Bär", eine Maschine für das Schleifen von Holzplatten und die "Flunder"-Absaug- und Vorsatzgeräte für Winkelschleifer.

1984 stellte Eugen Lägler erstmals seine Walzenschleifmaschine Profit vor. Speziell hierfür entwickelte er die erste Zentrifugal-Schleifwalze - ein absolutes Novum in der Fußbodenschleiftechnik. Die einfach zu handhabende Technik begeisterte professionelle Parkettleger ebenso wie den boomenden Do-it-yourself-Bereich. 1993 folgte die Dreischeibenschleifmaschine Trio mit sensorüberwachter Staubabsaugung. Die Trio wurde für den Lackzwischen- und Holzfeinschliff entwickelt.

Nächste Generation übernimmt

Im Jahr 2000 übergab Eugen Lägler offiziell die Firmenleitung an seine Kinder: Tochter Susanne im Marketingbereich und Sohn Karleugen im technischen Bereich setzten die Arbeit ihres Vaters übergangslos fort. Um schneller und effektiver auf Kundenwünsche regieren zu können, wurde 2001 der Vertrieb für Deutschland und Österreich vom Händler- auf Direktvertrieb umgestellt.

Im gleichen Jahr präsentierte das Unternehmen die neue Rand- und Eckenschleifmaschine Flip. 2003 folgte die Einscheiben-Schleifmaschine Single. Mit einem effizienten Frästeller und einem Zusatzgewicht rundet sie heute das Lägler-Maschinenspektrum ab.

Inzwischen wurde die größte Baumaßnahme in der Firmengeschichte abgeschlossen: 2005 konnte Lägler ein neues Gebäude mit 6.000 qm großer Halle, großzügigem Verwaltungstrakt und Schulungszentrum beziehen.


Lägler - in Kürze

Eugen Lägler GmbH
Industriegebiet Kappelrain
74363 Güglingen-Frauenzimmern
Tel: 07135/9890-0
Fax: 07135/9890-98
Internet: www.laegler.com

Geschäftsführung: Susanne Lägler, Karleugen Lägler
Profil: Herstellung und Vertrieb von Parkettschleifmaschinen
Mitarbeiter: 50
Exportmärkte: 120 Länder weltweit
Exportanteil: ca. 75 %
Marktanteil in Deutschland: ca. 78 % (eigene Angaben)
Umsatz 2004/2005: plus 7 %
aus FussbodenTechnik 05/06 (Wirtschaft)